Es geht um die Rettung unserer kostbaren Seele
Mit Gewissheit sehe ich mich nicht als einen Menschen an,
der unnötig Schwarzmalerei betreibt, doch es gibt Erkenntnisse, die lassen mich
extrem ernst werden.
Eine davon ist für mich die Aufforderung an uns alle, in
diesem Leben unsere kostbare Seele zu retten, denn wir besitzen keinen größeren
Schatz. Vor allen Dingen ist dies ein Schatz, der unvergänglich ist. Dass
unsere Seele von Unsterblichkeit spricht, das ist für mich keine Frage mehr.
Dementsprechend führe mir einen erlesenen Ausspruch vor
Augen:
Wir müssen unsere Seele als heilig ansehen, sonst wird es
unmöglich, dieses Leben in seinem oft chaotischen Verlauf zu verstehen.
Ohne Frage, ich bediene mich nicht allzu oft solcher
Bezeichnungen, weil sie mir viel zu wertvoll sind, doch heute muss es einfach
mal sein. Fragen wir uns, was wir darunter verstehen, wenn für uns etwas heilig
ist, dann wird es immer etwas sein, das
eine besondere Priorität besitzt, das
wir wie unseren Augapfel hüten- das uns
das Liebste auf der Welt ist und drauf verzichten würden wir nie und nimmer.
Wir beschützen es, so gut es geht, damit es bloß keinen Schaden nimmt oder
nicht?
Und all diese Haltungen können wir problemlos auf unseren
Seelenschatz beziehen, denn er ruft extrem danach, dass wir ihn hüten, ehren, wertschätzen,
so gut wie nur möglich.
Für mich kommt es allerdings schon einer Tragik gleich, dass
unsere Welt eher alles daransetzt, dass wir erst gar nicht zum Hüter unserer
Seelen werden können, weil so ein Verstand extrem hartnäckig auf seinen
Thronplatz beharrt. Permanent drängt er die Seele in den Hintergrund und scheut
auch nicht davor zurück, ihr einen dicken Knebel in den Mund zu stecken- damit
sie bloß nicht dazwischenredet und ihn aus dem Konzept bringt.
Nur- sein Konzept ist so was von überholt und zerstörerisch,
absolut gesundheitsgefährdend, lässt uns kraftlos werden, unzufrieden,
gefrustet, psychisch krank, weil das Gefühl der inneren Leere einfach nicht
weggeht. Da schütten wir uns doch schon zu mit allem möglichen Konsumzeug-
bauen uns die schönsten Häuser, fahren die schnellsten Autos, verfügen über
massig Geld, führen ein Luxusleben ……und stehen dennoch irgendwann da, um
uns zu fragen: War das jetzt der Sinn
von Leben?
Ich glaub nämlich heute, dass sich die Frage gar nicht mehr
stellt, ob wir denn nun ein seelenbezogenes Leben führen wollen oder nicht. Es
gibt gar keine andere Option, wollen wir irgendwann von einem glücklichen
erfüllten Dasein sprechen. Schließlich ist unsere Seele der Antriebsmotor im Leben,
egal, in welchen Bereichen wir uns gerade befinden.
Ob Partnerschaft, Sexualität, Beziehungen, berufliche
Sparte, Freizeitgestaltung……immer möchte die Seele in alles mit einbezogen
werden und wünscht sich , dass wir ihr das höchste Wohlgefühl bescheren.
Oh je, denk ich gerade- was muss denn alles fortfallen? Dann
geht’s nämlich nicht mehr ums Gefallenwollen- um eine mögliche Perfektion…um
das Bestreben, auf der Weltbühne eine gute Figur abzugeben, bzw. genug Applaus
zu bekommen! Oh nein, wenn wir unserer Seele ihre Heiligkeit und Besonderheit
zugestehen, dann werden wir uns nur noch auf sie und ihre Wünsche und
Sehnsüchte konzentrieren. Und die sehen so ganz anders aus, als wir es bisher
erfuhren!
Eine Seele ist etwas ganz Zartes, Sensibles – eine Seele
liebt es friedlich, wahrhaftig,
authentisch, liebevoll- ist sie doch selbst voller Liebe. Eine Seele möchte
berührt werden, berührt werden und noch mal berührt werden. Und das kann ihr
kein Geld der Welt ermöglichen! Sie will sich geborgen fühlen, sich fallen
lassen können, um ihrer selbst willen angenommen und geliebt werden, ohne sich
auch nur einen Zentimeter verbiegen zu müssen. Irgendwann kam ich mal auf die
Umschreibung der seelischen Nacktheit. Ja, irgendwie will sie sich entblößen- nicht
vollkommen- aber in dem Rahmen, dass sie endlich wieder genug Luft zum Atmen
hat.
Meine Seele ist mir mittlerweile heilig geworden und mit
gutem Recht darf sie beanspruchen, dass sich 24 Stunden lang alles nur um sie
und ihr Wohlgefühl dreht. Ich weiß, dass ich mit der Haltung rein gar nichts
falsch machen kann, weiß zudem auch, dass Gott es sich genau so von mir
wünscht. Ja, das hat so einen komischen Beigeschmack von Selbstsucht- aber auf
dem Weg in diese gesunde Selbstliebe erfuhr ich eines: Nie und nimmer wäre ich
fähig, mich anderen Menschen ehrlich, verständnisvoll und wertschätzend
zuzuwenden, hätte ich nicht gelernt, zuvor mir selbst Wertschätzung, Verständnis und Nähe entgegen zu bringen.
Ich hab nämlich noch etwas erkannt auf der Suche nach mir
selbst. Als ich meine Seelenlandschaften durchforstete, machte ich eine
grundlegende Entdeckung: Ich bin eindeutig ein zerbrochenes Gefäß mit
unterschiedlichen Schattierungen – sprich eine Seele, die extreme Wunden und
Narben trägt. Ich glaub, wenn man ganz ehrlich mit sich selbst umgeht, dann
wird man immer kleiner statt größer.
Da tun sich dunkle Seiten auf, so einiges Unerlöstes kommt
zum Vorschein- dazu Ängste, Schwächen, Ecken und Kanten und die
Unvollkommenheit spricht ganze Bände. Und noch ein Stückchen kleiner wird man,
weil man begreift, dass da ein Schöpfer über allem steht, der das Sagen hat und
unser gesamtes Leben in der Hand hält - dass er es war, der mich diesen ganz
speziellen Weg gehen ließ. Er war es, der mir die Kraft schenkte zum
Durchhalten- er war es, der mir neue Einsichten bescherte- er hat in den
dunkelsten Nächten dafür gesorgt, dass ich nicht zerbreche- er hat mich immer
wieder auf den richtigen Weg und zu den richtigen Menschen geführt!
Was wäre ich ohne ihn und seine kontinuierliche Fürsorge,
seine Weitsicht, sein Eingreifen im richtigen Moment? Mich würde es schon gar
nicht mehr geben. Aus meiner menschlichen Kraft heraus hätte ich dieses Leben
nicht bewältigen können- dafür war insbesondere der Anfang einfach zu radikal
und schmerzdurchzogen. Wie las ich heute noch? Gott hat einen weitaus größeren
Informationshorizont, vermag in unsere Zukunft zu schauen und kann sogar um die
Ecke gucken.
Ein Bild fand ich besonders ansprechend. Ich sehe mich als
Ameise auf einem Blatt und schwimme so durch den Fluss, welcher etliche
Windungen hat. Als Ameise kann ich höchstens bis zum Ende der 1. Biegung
schauen- weiß nicht, was als Nächstes auf mich wartet, doch Gott kennt den
ganzen Flussverlauf.
Ich hab sogar mal gelesen: Wir werden nichts besitzen,
nichts tun können, wenn der Himmel nicht zuvor sein O.K. dazu gab. Alles, aber
auch alles ist immer eine Gabe Gottes und das macht unheimlich dankbar, ja fast
demütig. Unser Leben liegt von A bis Z in seiner Hand , doch das hat nichts von
einem göttlichen diktatorischen Verhalten, wenn wir wissen, wo Gott mit uns
hinwill. Alles, aber auch alles, was er uns zukommen lässt, wird immer zu
unserem Wohle und Seelenwachstum sein. Gott kann sogar die größte Tragödie zum
Guten wenden.
Das geht sogar so weit, dass er uns ein komplett neues Leben
schenkt, wenn wir uns ihm voll anvertrauen und die Wege gehen, die er für uns
vorgesehen hat. Ja, ich habs oft genug erfahren, dass Gott auf eine
übernatürliche Weise in unser Leben eingreift. Immer werden wir exakt in den
für uns richtigen Situationen stecken- immer werden wir den Menschen begegnen, die uns durch ihre stille Botschaft ein
Stückchen weiter wachsen lassen.
Von daher ist es gar nicht nötig, dass wir uns ängstigen
oder die Befürchtung haben, uns zu verirren. Mit Gott an der Seite kann es nur
gut werden, denn er ist der beste Lebensgeschichtenschreiber, den ich mir
vorstellen kann. Warum so- warum nicht anders? Diese Frage erübrigte sich
irgendwann für mich, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Gott immer weiß,
was er tut und damit bezweckt.
Auf jeden Fall werden wir diesen Lebensfluss dank seiner
tatkräftigen Unterstützung überwinden, egal, welche Hindernisse sich in den Weg
stellen und wir werden auf jeden Fall gestärkter, bewusster daraus hervorgehen.
Für mich stellt es keine Frage mehr dar, dass Gott fleißig
daran ist, eine völlig neue Weltordnung zu erschaffen- eine, die alle
bisherigen Wahrheiten, bzw. Gepflogenheiten total auf den Kopf stellt. Und so
eine Weltordnung braucht auch „neue“ Menschen mit einem völlig anderen
Bewusstsein. Für mich gibt’s keinen besseren Vergleich als den Wachstumsprozess
der Raupe zum Schmetterling. Ganz klar spricht er von Schmerz, von einer
entsprechenden Dauer, von viel Geduld- aber wir dürfen nie vergessen:
Das, was zum Schluss dabei herauskommt, ist einfach nur
wunderschön und vor allen Dingen unvergänglich! Niemals mehr werden wir dann in
das beschwerliche Raupenstadium zurückfallen. Wir sind und bleiben für immer
Schmetterlingsseelen, die sich der alten Fesseln entledigten. Und wir
können sogar wieder fliegen!
Das Besondere ist ja, dass wir in eine höhere Dimension von
Leben hineinwachsen, indem wir sämtliche Lebensbereiche aus einer anderen
Perspektive sehen. Und diese steht im unmittelbaren Zusammenhang mit unserem
Seelenwohlgefühl. Nichts werden wir mehr tun oder zulassen, was unserer Seele
schaden könnte oder ihr die Luft zum Atmen nimmt. Darum ist es halt angebracht,
sie als unsere größte Kostbarkeit zu betrachten, die aufs Höchste geschützt und
wertgeschätzt werden möchte.
Wer mit dieser Einstellung z.B. beruflich tätig wird, sieht
im Vordergrund nicht mehr den Verdienst, den äußeren Applaus oder den daraus
resultierenden Status. Nein, die Arbeit spricht nur noch von persönlicher
Erfüllung. Beziehungen finden durchweg auf Augenhöhe statt und zeichnen sich
dadurch aus, dass Seele und Seele sich in ihrer seelischen Nacktheit begegnen-
authentisch, wahr und klar, damit jeder die Möglichkeit hat, sich im Anderen
wiederzufinden- auch mit Schwächen, dunklen Anteilen und all dem Unerlösten. Man
tut sich einfach nur noch gegenseitig gut- wünscht sich nichts mehr, als dass
der Andere glücklich ist und in seinen individuellen Farben erblüht. Ich habs
lange nicht verstanden, dass gerade eine Beziehung die größte Wachstumschance
bietet, um in eine noch höhere Version von sich selbst hineinzuwachsen. Doch
weil es damals so unendlich schmerzte, hab ich wohl am dollsten aus dieser
Unwissenheit gelernt.
Ich glaub, das Wichtigste wird sein, dass wir absolut
ehrlich mit uns und unseren Empfindungen umgehen- uns nichts mehr schönreden
oder alles unter den Teppich kehren, der Harmonie wegen. Ohne Wahrhaftigkeit
uns selbst gegenüber wird das nichts und so hört auch der Schmerz niemals auf.
Mit hat es jedenfalls unheimlich geholfen, mich nicht mehr
als Opfer der Umstände zu sehen, sondern als von Gott beschenkt, egal, wie groß
das Problem auch war. Gott legt nun mal seine Finger in unsere Wunden- doch
alles muss geschehen, damit wir ein neues Bewusstsein erlangen. Nach wie vor
ist es eine sehr bereichernde Erfahrung, dass ein einmal gelöstes Problem nie wieder vorbeischauen
wird. Das können wir dann als „erledigt“ abhaken.
Der folgende Vers aus der Bibel trifft es auf den Punkt,
wenn wir uns fragen, worum es denn in diesem Leben wirklich geht.
Ja, es ist so! Gott setzt alles daran, dass wir unserer
kostbaren Seele das neue Gefühl von Freiheit schenken- ohne diesen Altmüll oder die einengenden
Kindheitsfesseln! Durch Gottes Wirken werden unsere Seelen wahrlich erlöst und
fähig, ihre innewohnende Blühkraft zu entfalten. Und in dem Zustand sind wir
bei Gott absolut willkommen. Schließlich hat er uns in diesem befreiten
erlösten Zustand einst erschaffen und unser ganzes Leben lang hat er alles
Mögliche unternommen, um uns wieder dorthin zurückzuführen.
Ich weiß nicht, ob sich hier noch die Frage stellt nach dem
tiefen Sinn des Lebens, dem Grund unseres Hierseins? Für mich ist das allemal
Sinn genug.
*Linda*
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