Mittwoch, 15. August 2018

Gott möchte verherrlicht werden









Gott möchte verherrlicht werden

Da gibt es ein Buch in meinem Bücherschrank, dessen Inhalt übt eine gewisse Faszination auf mich aus. Es heißt: „Durch die enge Pforte“  und weiß wie kein anderes Buch darzulegen, was es mit dem geschriebenen Wort Gottes wirklich auf sich hat.

Ich brauch nur mal einen Satz wie folgenden anzuführen: „Das Evangelium ist kein Wohlstandsevangelium und wir sollten davon absehen, es den Bedürfnissen, bzw. Maßstäben unserer Wohlfühlkultur anzupassen.“ Je länger ich mich damit auseinandersetze, umso klarer wird mir: Gott lässt absolut keine anderen Götter neben sich gelten und am meisten widerstrebt ihm der „Gott“ des Geldes und der Habgier. So stellt er ganz klar heraus: Wer die Maßstäbe dieser Welt liebt, kann mich nicht lieben, denn meine Maßstäbe sind völlig anders gelagert.

 Ich möchte jetzt auch gar nicht so weit ausholen, sondern male ein imaginäres Bild: Stellen wir uns doch mal in einer Berglandschaft hoch oben auf den Gipfel und lassen die Aussicht auf uns wirken, um uns dann die Frage zu stellen: Wer ist Gott und wer sind wir nicht? Diese  Frage stellte ich mir bereits in jungen Jahren, als ich zum ersten Mal die Schönheit, Weite, unerschlossene Tiefe des Meeres wahrnahm……ich stand einfach nur da und ließ mich staunend berühren……





Die Schönheit, welche wir da erblicken, sie erzählt uns nämlich sehr viel über einen Gott, der über Allem und Allen steht, der dieses großartige Kunstwerk der „Welt“ durch seine immense Schöpferkraft erschuf- ein Gott, der  den berechtigten Anspruch hat, dafür geehrt, bewundert und verherrlicht zu werden.

Denn er sprach und es geschah;
er gebot und es stand da.

Psalm 33, 9





Ein Grashalm

Ich habe die Menschen der Wissenschaft und Technik gebeten,
mir einen Grashalm zu machen.
Und sie machten einen Grashalm.
Er sah so aus wie ein Grashalm,
so grün, so dünn und so biegsam.
Als ich ihn näher anschaute,
sah ich, dass er tot war.
Er konnte nicht atmen.
Er konnte nicht wachsen.
Er konnte nicht leben und nicht sterben.
Eigentlich hatte er
nichts von einem Grashalm-
nur den Namen.
Keine Kuh und nicht einmal eine Ziege
konnte ihn fressen
und Milch daraus machen.
Ich hörte, wie alle Grashalme der Welt
über den Grashalm der Menschen lachten.
Die großen Menschen können
mit ihrer ganzen Wissenschaft
und Technik nicht einmal
einen kleinen Grashalm machen.

Phil Bosmans


Schaut man sich eines der wichtigsten Gebote an, dann wird unweigerlich klar, was Gott sich von uns wünscht:




Du sollst den Herrn,

deinen Gott lieben
mit deinem ganzen Herzen
und mit deiner ganzen Seele
und mit deinem ganzen Denken
und mit deiner ganzen Kraft.

Markus 12, 30





Und schon sind wir in der Versuchung, uns zurückzuziehen, denn es scheint ein unerfüllbarer Anspruch zu sein……weil wir ja gar nicht wissen, wie das überhaupt zu bewerkstelligen ist. Hat uns jemals einer gesagt, welch hohen Stellenwert Gott hat?

Viel wichtiger scheint es doch von jeher zu sein, irgendwelche anderen lukrativen „Götter“ anzubeten- jene, die uns  materiellen Reichtum einbringen, die uns zu Ansehen und Status verhelfen! Wo ist denn da noch Platz für diesen göttlichen Anspruch? Gott haben wir vielleicht mal in irgendwelchen Notsituationen angesprochen……in der Hoffnung, dass er uns unsere Wünsche erfüllt! Gott, wie wärs mit einem neuen Auto? Ach, ich wünsch mir Erfolg im Beruf! Gott, schenk mir doch nen Sechser im Lotto, dann werde ich endlich glücklich! usw.



Doch Gott ist weder unser Dienstleistungsanbieter noch unser Wunscherfüllungsautomat und es ist unmöglich, Gott unseren verstandesmäßigen selbstbezogenen Vorstellungen anzupassen. Im Gegenteil! Gott möchte unser Ein und Alles sein- wünscht sich, dass wir  ihm den Platz schenken, der ihm gebührt: mittendrin in unserem Alltagsgeschehen in Form einer vertrauensvollen innigen Beziehung zu ihm- rund um die Uhr. Ja, Gott möchte in allen Lebensbereichen zugegen sein und nicht nur angesprochen werden, wenn es uns schlecht geht, bzw. etwas brauchen. Mit ihm bis zum letzten Tage durchs Leben zu gehen, das ist sein Wunsch- dass wir ihn Anteil nehmen lassen an unseren Sorgen, Ängsten, an unserer Freude, unseren kleinen Erfolgen- halt so, wie er sich sieht: als ein liebender fürsorglicher Vater, der in jeder Sekunde für seine Kinder ansprechbar ist.

Doch es wäre an den Haaren herbeigezogen, wenn ich davon ausgehe, dass wir Menschen ein solches Gottvertrauen in uns tragen. Auch mir war es früher in dieser Intensität nicht gegeben. Und das weiß auch Gott. Darum passt folgende Zusicherung prima hierher:


„Ruf mich an am Tag der Not-
ich will dich retten
und du wirst mich verherrlichen.“





Für mich steht es heute außer Frage: Erst wenn es uns so richtig schlecht geht- wenn unser „altes“ Lebenshaus der Illusionen in sich zusammenbricht- dann wenden wir uns in unser Not an Gott. Vorher wird es einfach nicht möglich sein, weil wir viel zu sehr mit den Maßstäben der alten Welt verstrickt sind. Ich kanns drehen und wenden, wie ich will: Wir brauchen nichts dringender als den Schmerz und das ist nicht sarkastisch gemeint. Bevor wir nicht hilflos am Boden liegen, sind wir einfach nicht offen genug für Gott und seine Führung.
Manchmal muss  erst eine totale Leere eintreten, damit das eigentliche Leben seine richtige Gestalt annehmen kann.

Ich weiß nicht, wer diese Feststellung traf:

Wir sind vom Leben aufgerufen, uns selbst eine Bedeutung zu geben- weg von dem, was Andere sich für uns ausdachten und rein in ein Leben, in dem wir Regie führen, weil es sich endlich gut anfühlt.

Ich hab damals nicht ohne Grund gerufen: Ich bin dieses sündige Leben einfach leid- es bereitet nur Schmerz! Ich wünsch mir ein anderes Leben, Gott! Und Gott hat es mir durch das Wunder einer einzigartigen unerklärlichen Fügung geschenkt. Später wurde mir klar: Was bringt es, wenn ich der Welt gefalle und Gott außen vorlasse? Warum sollte ich die ganze Welt gewinnen wollen, um im selben Atemzug mein Leben dafür einzutauschen? Die Welt wird mich nicht aus meinem Schlamassel erretten können- schließlich war sie es, die mir dieses unerfüllte sinnlose Leben bescherte, das mich fast in den Tod führte! Wenn, dann kann nur Gott uns retten und zu unserer Seelenerlösung beitragen.

Ehrlich gesagt, konnte ich froh sein, dass mir dieser wertvolle Moment des Erwachens geschenkt wurde, denn es geht in diesem Leben doch um so viel mehr!  Ja, wir dürfen uns die Endlichkeit des Daseins vor Augen halten, auch wenn der Gedanke ans Sterben nicht unbedingt willkommen ist. Doch auf uns alle wartet noch ein anderes Leben nach diesem Leben und das wird ein Leben mit oder ohne Gott sein- je nachdem, wie wir uns entscheiden. Und dieses Leben dauert im Vergleich zum jetzigen eine nie endende Ewigkeit!

Gott drängt uns zu nichts, das ist eine seiner Tugenden. Er wird immer berücksichtigen, was wir wollen. Allerdings schließt das sein stetes Bemühen nicht aus, denn so leicht gibt er keines seiner Kinder auf. Wir werden immer wieder eine Chance erhalten, sich ihm in diesem Leben zuzuwenden.


Ich sage dir, was du tun sollst
und ich zeige dir den richtigen Weg.
Ich lasse dich nicht aus den Augen.


Da kommt die Frage auf, warum wir ihm so wichtig sind- so sündig wie wir nun mal veranlagt sind. Er ist doch vollkommene Liebe pur, das hellste Licht, was wir uns nur vorstellen können, ohne jeden Makel. Und in uns ist oft so viel Finsternis! Eigentlich könnte er uns doch alle links liegenlassen, schon aus reiner Enttäuschung, wenn er mit ansehen muss, wie wir mit seinem Eigentum herumaasen.

Doch Gottes Liebe ist so groß, dass er uns trotz allem sagt:







Wir dürfen uns das wirklich mal vor Augen führen: Gottes Liebe zu uns war so groß, dass er sogar seinen einzigen Sohn für uns opferte, damit dieser unsere Sündenschuld durch seinen Tod tilgte! Ohne dieses Opfer wäre es uns für immer und ewig verwehrt geblieben, mit Gott zusammen sein zu können. Doch Gott sagt:

„In meinen Augen bist du wertvoll und kostbar, denn du bist mein Schatz, mein Eigentum. Ich habe dich mit Wert erschaffen und dich mit dem Blut meines Sohnes teuer erkauft! Ich will euch ein Vater sein und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein“

2. Korinther 6, 18
Jesaja, 43, 4
2. Mose 19, 5

Ist das nicht ein gewaltiger Gott, der alle Ehre verdient hat? Ich weiß nur- wenn man, so wie ich, an diesem Punkt der Erkenntnis angekommen ist, dann ist der Glaube das Selbstverständlichste von der Welt. Dann braucht man sich nicht mühsam vorzunehmen, Gottes Gebote zu halten- weil man aus lauter Dankbarkeit und Freude nur das tun möchte, was Gott gefällt.

Joyce Meyer, die eine sehr schwere Kindheit voller Entbehrungen durchlebte, sagte einmal frohen Mutes: Gott hat zugesichert, dass wir für alles, was wir im Leben erlitten, später doppelt entschädigt werden. Ich sehe es genauso, denn heute weiß ich mit folgenden Worten  sehr viel anzufangen:

 „War euer Anfang auch schmerzhaft und mühsam-
dafür wird euer Ende wundervoll sein!“


Ist das nicht alles, was zählt? Und auf eines dürfen wir uns verlassen: Was Gott einmal versprochen hat, das hält er auch!

*Linda*




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