Sonntag, 2. Juli 2017

Was wählen wir: Hoffnung oder Angst?





Was wählen wir: Hoffnung oder Angst?




„Wir wählen Hoffnung statt Angst.
Wir sehen die Zukunft nicht als etwas außerhalb unserer Macht,
sondern als etwas,
das wir zu etwas Besonderem formen können-
durch gemeinsame und gesammelte Anstrengungen.“

Barack Obama



Da entdeckte ich vor ein paar Tagen diese Worte von Barack Obama und dachte spontan:
Ja, genau das! ist der Anspruch, den dieser spürbare Wandel der Zeit an uns stellt! Ohne Frage, unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch und es ist nun an uns, diese Zeichen der Zeit anzunehmen und in unser Bewusstsein zu integrieren.

Wir haben nämlich die Wahl, wohin wir uns ausstrecken! Wählen wir die Angst vor der Zukunft, gehen wir in Abwehrstellung oder schauen wir voller Hoffnung und Zuversicht in eine neue Zeit, die die Möglichkeit schenkt, uns aus alten Denkschachteln, bzw. Verhaltensmustern oder gar aus uns selbst zu befreien?

Phil Bosmans hat einmal seine Vorstellungen diesbezüglich geäußert, indem er darlegte: Was uns fehlt, ist eine neu gelebte Menschlichkeit und eine Gesellschaft mit Herz, in der jeder Einzelne seinen Platz findet- egal, wo er herkommt, was er ist und was er hat. Für mich als seelenorientierter Mensch ist es heute wichtiger denn je, dass der Mensch sich seiner Einzigartigkeit bewusst wird- raus aus der Masse und rein in die Individualität.


Dieses Schubladendenken, es hat ausgedient, denn unsere Seelen rebellieren, weil sie ohne diese 100% ige Treue zu uns selbst regelrecht ersticken. Eine Seele mit ihren Bedürfnissen passt nämlich in keine einzige Schublade hinein, sie liebt die Freiheit und möchte sich so entfalten, wie es ihr entspricht. Jeder von uns ist ein absolutes Unikat. Es gilt also, sich zu seiner Einzigartigkeit zu bekennen und somit auch zur Andersartigkeit, denn nur wer sich dies zugesteht, der vermag er selbst zu sein und sein glückliches Leben zu führen.

Sich selbst leben und andere leben lassen, das ist für mich die Grundhaltung der „neuen“ Zeit. Begegnungen auf Augenhöhe, egal, ob wir uns mit der Lebenshaltung/ Lebensanschauung der Anderen anfreunden können. Jeder von uns möchte doch auch so akzeptiert werden, wie er nun mal ist.

Und eines dürfen wir niemals vergessen: Im Kern, da sind wir eh ALLE gleich- alle gleich sensibel, verletzlich und absolut liebenswerte MENSCHEN. Da trennt uns auch kein Glaube, keine Kultur, kein Titel, keine Hautfarbe, kein Besitz, kein Machtmonopol, keine andere Art zu lieben. Es trennt uns höchstens dieses Schubladendenken voneinander und das fehlende Wissen um unsere innere Schönheit, das man uns von Kindesbeinen vorenthielt. Wären wir uns alle von jeher bewusst gewesen, wie schön und vollkommen wir eigentlich innen drin sind- dass wir den Kern der vollkommenen Liebe in uns tragen- dann würden wir heute nicht unter den Folgeerscheinungen leiden. Dann wären wir wie selbstverständlich fähig, ein urteilsfreies tolerantes Miteinander zu leben, weil wir merken: Es trennt uns im Kern rein gar nichts voneinander!

 Leben ist so nett und schickt uns die Herausforderung, wenn wir jenen Menschen begegnen, die anders sind als wir selbst. Ja, sie sprechen eine andere Sprache, haben eine andere Kultur, sehen anders aus- doch auch sie sind Menschen wie wir- fühlen wie wir fühlen und tragen wie wir den Kern der Liebe in sich. Und lachen tun wir eh alle in der selben Sprache.



 Was macht es mit einem Menschen, der sich Zeit seines Lebens dieser Schönheit, seiner wahren Natur  nicht bewusst werden darf? Da wühlt es in uns- da ist Wut, Frust, Unzufriedenheit, innere Leere- denn etwas nicht auszuleben, was nach natürlicher Entfaltung ruft- das muss auf Dauer krank machen.

Doch zum Glück lässt sich unsere Seele von all dem nicht einschüchtern und ist recht eifrig bemüht, sich durchzusetzen. Sie fühlt sich nur wohl, wenn sie aus ganzer Seele lieben kann- ohne jede Bedingung, weil diese Liebe sich „nur“ verschenken möchte, sonst nichts. Das ist unsere wahre menschliche Natur und darum trifft der Satz zu:

Wir sind hier auf Erden, um endlich wieder lernen- wahrhaft zu lieben oder uns vielmehr daran zu erinnern, was es heißt- aus der Seele zu lieben und nicht aus dem Verstand!

Nur die Seele weiß nämlich, was es heißt, zu lieben.

Sehr gern beziehe ich aktuelle Entwicklungen in meine Überlegungen mit ein, weil es einfach passt. Ich beziehe mich dabei auf die so ganz andere Beziehungsart der gleichgeschlechtlichen Paare und deren Wunsch nach Gleichstellung und Anerkennung in dieser Gesellschaft. Wie sieht es mit dieser Anerkennung aus, wo doch so viel Andersartigkeit ersichtlich wird!? Sie polarisieren, das wurde mir klar und doch haben auch sie das uneingeschränkte Recht, auf ihre Art zu leben und zu lieben. Wer will denn  einem Menschen vorschreiben, wie er zu fühlen hat, was richtig oder falsch ist, was normal ist? Eine Seele, die liebt, kümmert es wenig, was normal ist oder was der Verstand für richtig hält, denn wahre Liebe hat mit allem Verstandesmäßigen rein gar nichts zu tun. Die wahre Liebe ist immer „nur“ in der Seele daheim.



Ein Politiker verknüpfte neulich den spürbaren Wandel in dieser Zeit mit dem Entstehen einer lebendigen Gesellschaft. Dieser Aussage schließe ich mich an, weil ich denke, dass wir alle aufgefordert sind, diesem festgefahrenen Schubladendenken zu entsagen. Weg von diesem “was man tut“- was „man nicht tut“- was normal ist- weil es diese Normalität einfach nicht gibt, so wenig wie es die! eine Wahrheit für alle gibt.. Dazu sind wir zu individuell und folglich sind auch unsere Wahrheiten absolut persönlich.

Für mich lautet der Ruf dieser Zeit,  sich ohne Wenn und Aber zu seiner Einzigartigkeit zu bekennen, um im Gegenzug auch die Einzigartigkeit des Anderen respektieren zu können. Nur so kann ein ehrliches authentisches würdevolles Miteinander gelebt werden.



 Diese Haltung  lässt uns offen werden für ein neues Sehen, Verstehen, Fühlen, Denken und Handeln- bringt Bewegung in das gesellschaftliche Miteinander. Darum ist es für mich verständlich, wenn so vieles Altes fortbricht- aber es wird nur das verschwinden, was mit der wahren menschlichen Wahrheit nichts zu tun hat.

 
Diese „neue“ Zeit schenkt uns die Möglichkeit, endlich wieder zu uns selbst zurückzukehren. Als Seelenmensch sag ich: Wir dürfen unsere Seelen wieder zurückerobern, weil wir die Möglichkeit erhalten, endlich das zu leben, was in der Tiefe nach Entfaltung ruft. Es ist und bleibt die Liebe als das Höchste und Wertvollste, das wir in uns tragen! All das Künstliche wird sich verabschieden, weil es uns nicht widerspiegelt und niemals tat. Es ruft nach unserem authentischen einzigartigen Menschsein- dürfen…….nach schwach sein- unvollkommen sein- verletzlich sein- fehlerhaft sein- unperfekt sein- anders sein dürfen…….in dem Wissen, trotz allem   liebenswert und wertvoll zu sein!

Mit Sicherheit muss ein Umdenken stattfinden, denn wir sind nun mal nicht unser Verstand- wir sind unsere Seele und es kann nur ein Leitprinzip gelten:


„Was macht die Seele glücklich?“

Das ist alles, was zählt und umsetzbar in allen Lebensbereichen.


Wenn Heranwachsende nicht wissen, was Liebe ist – dann liegt es doch nur daran, dass sie mit der Liebesquelle IN SICH nicht verbunden sind- weil sie gar nicht wissen, dass die wahre Liebe nur dort ihren Anfang nimmt.. Tragisch wird es dann, wenn sie ohne dieses Seelenbewusstsein in den Ehehafen einkehren und ständig auf der Bühne der Anerkennung, des Gefallenwollens- der Existenzsicherung- den Verstand füttern. Was macht es mit einer Ehe, wenn die Seelen nicht atmen oder blühen dürfen und stattdessen den Anweisungen des Verstandes unterliegen?

Da kommt dann so etwas bei heraus wie das Pärchen in der Perfektionsschleife, das voll des guten Gefühls Tag für Tag unermütlich eine wahnsinnige Leistung abruft und die zärtliche Liebe zueinander ins Abseits stellt. Und dann kommt der Tag, an dem sich beide fragen: Haben wir eigentlich wirklich gelebt oder wurden wir von unseren alten Kindheitsmustern gelebt? Diese alten Rollenmuster sind etwas Fatales, weil es ohne das richtige Bewusstsein kein Entrinnen gibt! Wir kennen ja nichts Anderes seit der Kindheit und waren von daher immer in dem Glauben, es wäre völlig O.K. Schließlich wurde es uns ja so vorgelebt.

Nachdem auch ich in der Ehe  in diese Falle tappte, änderte sich meine Sichtweise,  weil ich weiß, dass ohne Seelenwohlgefühl kein erfülltes Leben möglich sein wird. In dem Buch „Gespräche mit Gott“, da erzählt Neale Donald Walsch dem Leser von dem Eheversprechen, das er seiner Frau Nancy gab. Dieses Versprechen, es könnte der neuen Zeit angeglichen sein, denn es gibt Antwort auf die Frage:

Was ist der tiefe Sinn dieser Ehe?

Geht es  darum, ein möglichst sicheres Leben zu führen- sich gemäß des gängigen Ordnungssystems-  sein Haus- seinen Status- seinen materiellen Besitz  gemeinsam zu erarbeiten, um am Ende des Lebens voller Stolz auf diesen äußeren Reichtum zu blicken?

Nein- in dieser Beziehung von Neale Donald Walsch und seiner Frau Nancy geht es um etwas ganz Anderes! Neale Donald Walsch sieht seine Frau nicht nur als Ehefrau, sondern auch als Freundin,  Geliebte,  Partnerin, als Gefährtin auf einem gemeinsamen Weg und der führt gewiss nicht in den finanziellen Reichtum oder das Ansehen des Umfeldes.

Dieser Weg beschert beiden den inneren Reichtum, weil sie  unterwegs sind, um die gottgegebene innere Schönheit zum Erblühen zu bringen- weil sie gemeinsam die schönste Version ihrer selbst erschaffen möchten, weil sie das Geschenk der Liebe zueinander jeden Tag aufs Neue zum Ausdruck bringen - voller Dankbarkeit, zueinander gefunden zu haben.

Ich denke, hier wird klar, dass es nicht darum geht, sich in der Beziehung zu verlieren,  sondern einander höchste Bereicherung zu sein für ein wahrlich erfülltes Leben- an einem Ort der Liebe, des Miteinanderteilens, des Füreinanderdaseins- des Verstehens- der Freude.

Ich vermochte all dies nachzuvollziehen, weil ich heute der Ansicht bin: Dieses Leben wünscht sich von uns nichts mehr, als dass wir in das Bewusstsein finden, eine Schönheit in uns zu tragen, die sich in vollem Maße entfalten möchte- die  halt unvergleichlicher Ausdruck unserer Einzigartigkeit ist. Einzigartigkeit liest sich auf den ersten Blick nach Vollkommenheit, doch für mich gehört auch alles Verworrene, Zerbrochene, Unvollkommene, Zweifelhafte  in uns dazu- nicht zu vergessen, dieses verletzte traurige enttäuschte wütende Kind von einst- mitsamt unserer  Lebensgeschichte. Alles das, sind wir – gewiss nicht perfekt und doch wunderschön einzigartig!



„Wir wählen Hoffnung statt Angst.
Wir sehen die Zukunft nicht als etwas außerhalb unserer Macht,
sondern als etwas,
das wir zu etwas Besonderem formen können-
durch gemeinsam und gesammelte Anstrengungen.“

Barack Obama

Ich denke, die Haltung von Barack Obama passt auch hier sehr gut, denn wenn wir dieser Hoffnung mehr Gewicht verleihen als der Angst, dann sind wir auf einem guten Weg. Das, was wir aus unserem Geschenk des Lebens machen, das liegt allein in unserer Hand. Es ist vielleicht nicht immer so leicht, aber es lohnt sich, weil das, was wir dann finden, etwas für die Ewigkeit ist- das kann uns keiner mehr nehmen.

*Linda*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen