Was wählen wir: Hoffnung oder Angst?
„Wir wählen Hoffnung
statt Angst.
Wir sehen die Zukunft
nicht als etwas außerhalb unserer Macht,
sondern als etwas,
das wir zu etwas
Besonderem formen können-
durch gemeinsame und
gesammelte Anstrengungen.“
Barack Obama
Da entdeckte ich vor ein paar Tagen diese Worte von Barack
Obama und dachte spontan:
Ja, genau das! ist der Anspruch, den dieser spürbare Wandel
der Zeit an uns stellt! Ohne Frage, unsere Gesellschaft befindet sich im
Umbruch und es ist nun an uns, diese Zeichen der Zeit anzunehmen und in unser
Bewusstsein zu integrieren.
Wir haben nämlich die Wahl, wohin wir uns ausstrecken! Wählen
wir die Angst vor der Zukunft, gehen wir in Abwehrstellung oder schauen wir
voller Hoffnung und Zuversicht in eine neue Zeit, die die Möglichkeit schenkt,
uns aus alten Denkschachteln, bzw. Verhaltensmustern oder gar aus uns selbst zu
befreien?
Phil Bosmans hat einmal seine Vorstellungen diesbezüglich
geäußert, indem er darlegte: Was uns fehlt, ist eine neu gelebte Menschlichkeit
und eine Gesellschaft mit Herz, in der jeder Einzelne seinen Platz findet-
egal, wo er herkommt, was er ist und was er hat. Für mich als seelenorientierter
Mensch ist es heute wichtiger denn je, dass der Mensch sich seiner
Einzigartigkeit bewusst wird- raus aus der Masse und rein in die
Individualität.
Dieses Schubladendenken, es hat ausgedient, denn unsere
Seelen rebellieren, weil sie ohne diese 100% ige Treue zu uns selbst regelrecht
ersticken. Eine Seele mit ihren Bedürfnissen passt nämlich in keine einzige
Schublade hinein, sie liebt die Freiheit und möchte sich so entfalten, wie es
ihr entspricht. Jeder von uns ist ein absolutes Unikat. Es gilt also, sich zu
seiner Einzigartigkeit zu bekennen und somit auch zur Andersartigkeit, denn nur
wer sich dies zugesteht, der vermag er selbst zu sein und sein glückliches
Leben zu führen.
Sich selbst leben und andere leben lassen, das ist für mich
die Grundhaltung der „neuen“ Zeit. Begegnungen auf Augenhöhe, egal, ob wir uns
mit der Lebenshaltung/ Lebensanschauung der Anderen anfreunden können. Jeder
von uns möchte doch auch so akzeptiert werden, wie er nun mal ist.
Und eines dürfen wir niemals vergessen: Im Kern, da sind wir
eh ALLE gleich- alle gleich sensibel, verletzlich und absolut liebenswerte
MENSCHEN. Da trennt uns auch kein Glaube, keine Kultur, kein Titel, keine
Hautfarbe, kein Besitz, kein Machtmonopol, keine andere Art zu lieben. Es
trennt uns höchstens dieses Schubladendenken voneinander und das fehlende
Wissen um unsere innere Schönheit, das man uns von Kindesbeinen vorenthielt.
Wären wir uns alle von jeher bewusst gewesen, wie schön und vollkommen wir
eigentlich innen drin sind- dass wir den Kern der vollkommenen Liebe in uns
tragen- dann würden wir heute nicht unter den Folgeerscheinungen leiden. Dann
wären wir wie selbstverständlich fähig, ein urteilsfreies tolerantes Miteinander
zu leben, weil wir merken: Es trennt uns im Kern rein gar nichts voneinander!
Leben ist so nett und
schickt uns die Herausforderung, wenn wir jenen Menschen begegnen, die anders
sind als wir selbst. Ja, sie sprechen eine andere Sprache, haben eine andere
Kultur, sehen anders aus- doch auch sie sind Menschen wie wir- fühlen wie wir
fühlen und tragen wie wir den Kern der Liebe in sich. Und lachen tun wir eh
alle in der selben Sprache.
Was macht es mit
einem Menschen, der sich Zeit seines Lebens dieser Schönheit, seiner wahren
Natur nicht bewusst werden darf? Da
wühlt es in uns- da ist Wut, Frust, Unzufriedenheit, innere Leere- denn etwas
nicht auszuleben, was nach natürlicher Entfaltung ruft- das muss auf Dauer
krank machen.
Doch zum Glück lässt sich unsere Seele von all dem nicht
einschüchtern und ist recht eifrig bemüht, sich durchzusetzen. Sie fühlt sich
nur wohl, wenn sie aus ganzer Seele lieben kann- ohne jede Bedingung, weil
diese Liebe sich „nur“ verschenken möchte, sonst nichts. Das ist unsere wahre
menschliche Natur und darum trifft der Satz zu:
Wir sind hier auf Erden, um endlich wieder lernen- wahrhaft zu
lieben oder uns vielmehr daran zu erinnern, was es heißt- aus der Seele zu
lieben und nicht aus dem Verstand!
Nur die Seele weiß nämlich, was es heißt, zu lieben.
Sehr gern beziehe ich aktuelle Entwicklungen in meine
Überlegungen mit ein, weil es einfach passt. Ich beziehe mich dabei auf die so
ganz andere Beziehungsart der gleichgeschlechtlichen Paare und deren Wunsch
nach Gleichstellung und Anerkennung in dieser Gesellschaft. Wie sieht es mit
dieser Anerkennung aus, wo doch so viel Andersartigkeit ersichtlich wird!? Sie
polarisieren, das wurde mir klar und doch haben auch sie das uneingeschränkte
Recht, auf ihre Art zu leben und zu lieben. Wer will denn einem Menschen vorschreiben, wie er zu fühlen
hat, was richtig oder falsch ist, was normal ist? Eine Seele, die liebt,
kümmert es wenig, was normal ist oder was der Verstand für richtig hält, denn
wahre Liebe hat mit allem Verstandesmäßigen rein gar nichts zu tun. Die wahre
Liebe ist immer „nur“ in der Seele daheim.
Für mich lautet der Ruf dieser Zeit, sich ohne Wenn und Aber zu seiner Einzigartigkeit
zu bekennen, um im Gegenzug auch die Einzigartigkeit des Anderen respektieren
zu können. Nur so kann ein ehrliches authentisches würdevolles Miteinander
gelebt werden.
Diese Haltung lässt uns offen werden für ein neues Sehen, Verstehen,
Fühlen, Denken und Handeln- bringt Bewegung in das gesellschaftliche
Miteinander. Darum ist es für mich verständlich, wenn so vieles Altes
fortbricht- aber es wird nur das verschwinden, was mit der wahren menschlichen Wahrheit
nichts zu tun hat.
Diese „neue“ Zeit schenkt uns die Möglichkeit, endlich
wieder zu uns selbst zurückzukehren. Als Seelenmensch sag ich: Wir dürfen
unsere Seelen wieder zurückerobern, weil wir die Möglichkeit erhalten, endlich
das zu leben, was in der Tiefe nach Entfaltung ruft. Es ist und bleibt die
Liebe als das Höchste und Wertvollste, das wir in uns tragen! All das
Künstliche wird sich verabschieden, weil es uns nicht widerspiegelt und niemals
tat. Es ruft nach unserem authentischen einzigartigen Menschsein- dürfen…….nach
schwach sein- unvollkommen sein- verletzlich sein- fehlerhaft sein- unperfekt
sein- anders sein dürfen…….in dem Wissen, trotz allem liebenswert und wertvoll zu sein!
Mit Sicherheit muss ein Umdenken stattfinden, denn wir sind
nun mal nicht unser Verstand- wir sind unsere Seele und es kann nur ein
Leitprinzip gelten:
„Was macht die Seele
glücklich?“
Das ist alles, was zählt und umsetzbar in allen
Lebensbereichen.
Wenn Heranwachsende nicht wissen, was Liebe ist – dann liegt
es doch nur daran, dass sie mit der Liebesquelle IN SICH nicht verbunden sind-
weil sie gar nicht wissen, dass die wahre Liebe nur dort ihren Anfang nimmt.. Tragisch
wird es dann, wenn sie ohne dieses Seelenbewusstsein in den Ehehafen einkehren
und ständig auf der Bühne der Anerkennung, des Gefallenwollens- der
Existenzsicherung- den Verstand füttern. Was macht es mit einer Ehe, wenn die
Seelen nicht atmen oder blühen dürfen und stattdessen den Anweisungen des
Verstandes unterliegen?
Da kommt dann so etwas bei heraus wie das Pärchen in der
Perfektionsschleife, das voll des guten Gefühls Tag für Tag unermütlich eine
wahnsinnige Leistung abruft und die zärtliche Liebe zueinander ins Abseits
stellt. Und dann kommt der Tag, an dem sich beide fragen: Haben wir eigentlich
wirklich gelebt oder wurden wir von unseren alten Kindheitsmustern gelebt? Diese
alten Rollenmuster sind etwas Fatales, weil es ohne das richtige Bewusstsein
kein Entrinnen gibt! Wir kennen ja nichts Anderes seit der Kindheit und waren
von daher immer in dem Glauben, es wäre völlig O.K. Schließlich wurde es uns ja
so vorgelebt.
Nachdem auch ich in der Ehe in diese Falle tappte, änderte sich meine
Sichtweise, weil ich weiß, dass ohne
Seelenwohlgefühl kein erfülltes Leben möglich sein wird. In dem Buch „Gespräche
mit Gott“, da erzählt Neale Donald Walsch dem Leser von dem Eheversprechen, das
er seiner Frau Nancy gab. Dieses Versprechen, es könnte der neuen Zeit
angeglichen sein, denn es gibt Antwort auf die Frage:
Was ist der tiefe Sinn dieser Ehe?
Geht es darum, ein
möglichst sicheres Leben zu führen- sich gemäß des gängigen
Ordnungssystems- sein Haus- seinen
Status- seinen materiellen Besitz
gemeinsam zu erarbeiten, um am Ende des Lebens voller Stolz auf diesen
äußeren Reichtum zu blicken?
Nein- in dieser Beziehung von Neale Donald Walsch und seiner
Frau Nancy geht es um etwas ganz Anderes! Neale Donald Walsch sieht seine Frau
nicht nur als Ehefrau, sondern auch als Freundin, Geliebte, Partnerin, als Gefährtin auf einem gemeinsamen
Weg und der führt gewiss nicht in den finanziellen Reichtum oder das Ansehen
des Umfeldes.
Dieser Weg beschert beiden den inneren Reichtum, weil sie unterwegs sind, um die gottgegebene innere
Schönheit zum Erblühen zu bringen- weil sie gemeinsam die schönste Version ihrer
selbst erschaffen möchten, weil sie das Geschenk der Liebe zueinander jeden Tag
aufs Neue zum Ausdruck bringen - voller Dankbarkeit, zueinander gefunden zu
haben.
Ich denke, hier wird klar, dass es nicht darum geht, sich in
der Beziehung zu verlieren, sondern
einander höchste Bereicherung zu sein für ein wahrlich erfülltes Leben- an
einem Ort der Liebe, des Miteinanderteilens, des Füreinanderdaseins- des
Verstehens- der Freude.
Ich vermochte all dies nachzuvollziehen, weil ich heute der
Ansicht bin: Dieses Leben wünscht sich von uns nichts mehr, als dass wir in das
Bewusstsein finden, eine Schönheit in uns zu tragen, die sich in vollem Maße
entfalten möchte- die halt
unvergleichlicher Ausdruck unserer Einzigartigkeit ist. Einzigartigkeit liest
sich auf den ersten Blick nach Vollkommenheit, doch für mich gehört auch alles
Verworrene, Zerbrochene, Unvollkommene, Zweifelhafte in uns dazu- nicht zu vergessen, dieses
verletzte traurige enttäuschte wütende Kind von einst- mitsamt unserer Lebensgeschichte. Alles das, sind wir – gewiss
nicht perfekt und doch wunderschön einzigartig!
„Wir wählen Hoffnung
statt Angst.
Wir sehen die Zukunft
nicht als etwas außerhalb unserer Macht,
sondern als etwas,
das wir zu etwas
Besonderem formen können-
durch gemeinsam und
gesammelte Anstrengungen.“
Barack Obama
Ich denke, die Haltung von Barack Obama passt auch hier sehr
gut, denn wenn wir dieser Hoffnung mehr Gewicht verleihen als der Angst, dann
sind wir auf einem guten Weg. Das, was wir aus unserem Geschenk des Lebens
machen, das liegt allein in unserer Hand. Es ist vielleicht nicht immer so leicht,
aber es lohnt sich, weil das, was wir dann finden, etwas für die Ewigkeit ist-
das kann uns keiner mehr nehmen.
*Linda*
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