Leben zu erfahren heißt- lieben zu lernen
Eigentlich- und das sag ich relativ häufig- müsste ich nach
so einem schmerzerfüllten Leben total verbittert sein- im Selbstmitleid baden, angesichts der
Tatsache, dass mein Leben sich halt nicht als der Aufenthalt auf „Wolke sieben“
entpuppte! Scheinbar war ich von Kindesbeinen an dazu aufgerufen, ständig neue
Hürden aus dem Weg zu räumen, mich im Fallen und Aufstehen zu üben……so lang,
bis ich eines Tages ohne einen Fallschirm
ins absolute Nichts fiel……da war nämlich nichts mehr, was mich
hielt……nur dunkelste Nacht…..
Nein, wünschenswert ist solch eine Lebensphase gewiss nicht,
denn da ist nichts als nur Schmerz, Ausweglosigkeit, Verzweiflung und von
irgendeinem Licht der Hoffnung scheint man weit entfernt zu sein……
Und doch steh ich heute da und sage voller Freude und Dankbarkeit:
Es musste genau so! verlaufen, denn nie und nimmer hätte ich die Kraft und den
Mut gefunden, die Spur zu wechseln! Ich hätte nämlich so weiter gemacht, wie
bisher, hätte mir weiterhin alles schöngeredet, hingebogen, so lange es
irgendwie noch passte…….
denn es war mir doch
seit der Kindheit alles so „schön“ vertraut!
Basierend auf meiner persönlichen Schmerzerfahrung sage ich
heute:
Erst wenn wir, durch was auch immer, ins totale Nichts
fallen, um dieses so vertraute Kindheitsgefühl abzulegen, werden wir die Flügel
bekommen, mit denen wir in unser glückliches Leben fliegen.
Ich brauch hier auch nicht lang nach Erläuterungen zu
suchen, denn das, was „sie“ uns vermittelten, kam aus der Quelle des
Verstandes, war so etwas wie eine allgemeingültige Bedienungsanleitung für den
äußeren Erfolg- hatte aber mit unserem einzigartigen Menschsein nichts zu tun.
Hier fällt mir ein passender Text ein:
Wie lange geben wir
jenen die Macht,
die uns unserer
wahren Natur beraubten?
Sie wollten uns in
angepasst,
ihrem Wunschbild
entsprechend
und waren taub und
blind
für die einzigartige
Schönheit
unseres kindlichen
Wesens.
Doch es gibt keinen
Fluchtweg vor den Sehnsüchten der Seele-
immer lauter wird ihr
Ruf nach Freiheit und Wahrhaftigkeit.
Finden wir in unsere
wahre Größe zurück-
holen wir uns die Macht
zurück
und sagen JA zu jeder
vermeintlichen Schwäche,
zu unseren Fehlern,
zu unserer
Unvollkommenheit-
denn das ist unsere
Persönlichkeit.
Was du hast, kann
jeder haben-
was DU bist, das kann
keiner sein.
Von unbekannt
Auch wenn der Song „Wovon sollen wir träumen?“ von mir sehr oft angeführt wird- nichts
verdeutlicht die gesellschaftliche verstandesmäßige Misere besser! Frida war
nämlich in dem Kindheitsglauben unterwegs, ihr Lebensglück zu finden, wenn es
ihr gelang, einen gehobenen Lebensstandard zu erreichen- sprich: Ansehen im
Beruf, die attraktivsten Männer- die tollsten Klamotten und jede Menge Luxus.
Doch dieses Bestreben erwies sich als Flaute und Frida war so ehrlich, sich zu
sagen: DAS alles macht mich ja gar nicht glücklich- ich verliere mich höchstens
immer mehr!
Klar, in solchen Momenten der Erkenntnis, da möchte man
wirklich zig Flüche ausstoßen, weil man einfach schwarz auf weiß erfährt, dass
all das Angepriesene, angeblich so Sichere in die Unzufriedenheit führt…..und
da kommt niemand, um einem aufzuzeigen, wie man der Misere entrinnen kann!
Schließlich scheinen alle in der selben Richtung unterwegs zu sein…
Doch es gibt einen Schlüssel in das wahre Glück und das ist
der Schmerz, so wie ich ihn in meiner dunkelsten Phase in der Ausgabe XXXL erhielt. Dieser Schmerz
bewirkte nämlich eines: Er warf den Verstand vom Thron und bewirkte zudem, dass
ich endlich wieder meine lang verschlossenen Seelentüren öffnete. Und in dieser
Region, da finden wir ein völlig anderes Leben- da herrschen andere
Prioritäten- da will Leben erspürt werden, statt irgendeiner äußeren Anleitung
zu folgen.
Wir sehen „anders“..
Wir fühlen „anders“
Wir lieben auch
„anders“!
Schmerz für Schmerz bin ich aus meinen Kindheitsmustern ausgestiegen und im Gegenzug
immer mehr mit dem Wesen der wahren Liebe vertraut geworden- somit auch mit mir
selbst! Wie oft hab ich schon vernommen, dass Menschen, die zum Beispiel einen
tragischen Unfall überlebten, eine schwere Krankheit überstanden oder ähnliche
harte Einschnitte erfuhren, von einem nachfolgenden Sinneswandel sprachen, der
sich positiv aufs ganze Leben auswirkte! In dem tiefsten Schmerz, da hält man
nämlich inne und besinnt sich auf das, was wirklich wichtig ist im Leben, weil
dieser irreführende Verstand dann endlich mal zum Schweigen gebracht wird.
Es sagte mal jemand:
„Um glücklich zu werden, musste ich erst meinen Verstand
verlieren- doch dafür war ich mein ganzes Leben lang unterwegs.“
Tja und nun steh ich heute da, wo ich stehe und spreche
voller Dankbarkeit davon, dass Gott für mich, wie für jeden von uns ein individuelles
Lebenslied schrieb, danke für jede Stunde des Schmerzes und verbeuge mich vor
diesem liebevollen Leben…..???????? Ja, diese veränderte Haltung verlangt nach
Erklärung, ich weiß- und ich vermag nur wiederholt zu sagen:
Es geht in diesem Leben einzig und allein darum, dass wir
endlich wieder freie selbstbestimmte lebendige MENSCHEN werden und uns eines
Tages von jedem Bühnenauftritt, bzw. jedem Rollenspiel, Kindheitsmuster
lossagen. Es geht um unsere Seelenheilung und jeder Schmerz fragt uns immer
wieder: Wie sehr haben wir uns, als der Mensch, der wir sind, aus ganzer Seele
lieb? Bringen wir uns in jedem Augenblick des Tages höchste Selbstachtung
entgegen? Sind wir immer noch der Ansicht, wir müssten uns verbiegen, anpassen, aufopfern- etwas leben,
was uns im Grunde innendrin bitter aufstößt? Sind wir immer noch Sklaven der
kindlichen Glaubenssätze- irgendwelcher Ideen und Bilder, die sich andere für
uns ausdachten?
Ich könnte auch zusammenfassend sagen: Es geht in diesem
Leben einzig und allein um die Liebe!
Diese gewachsene Erkenntnis führt sehr oft dazu, dass ich
mir sage: ALLES hat man uns über den Sinn unseres Daseins erzählt- doch das
Wichtigste im Leben, das hat man uns vorenthalten! Ohne Liebe ist doch ALLES
nichts wert und wenn wir uns eine supergoldene Nase verdienen- einen dreifachen
Doktortitel unser Eigen nennen! Ist IN UNS nicht die Liebe erblüht, dann bleibt
das Leben öde und leer. Genau das ist aber die Folgeerscheinung der frühen
Zeit.
Hätte die Liebe von Beginn an im Fokus gestanden, dann
dürfte es so was wie die soziale Ungleichheit gar nicht mehr geben- dann wäre
die Kluft zwischen Arm und Reich nicht so extrem…..doch es ist, wie es ist: Die
ausgesäten Samen sind halt nicht Samen der Liebe, sondern die des Verstandes, der mit der Liebe eh nichts
anzufangen weiß.
Die Liebe ist eine wunderschöne Pflanze mit vielen Ablegern,
die da heißen: Mitgefühl, Toleranz, Verständnis, Füreinanderdasein,
Wahrhaftigkeit, Wertschätzung, Begegnung auf Augenhöhe…….und so einer
Liebespflanze liegt es fern, dass auch nur ein Mensch Leid erfährt, weil sie
Ausdruck der Seele ist und Seele möchte ihre Liebe nur verschenken……
Meine Erfahrung hat mich sehr viel gelehrt, denn nach wie
vor sehe ich in jedem Menschen den Kern der Liebe, egal, wie liebeskonträr sich
Menschen verhalten. Dann frag ich mich einfach nach der Ausgangsquelle ihres
Handelns und Denkens und vermag in dem Moment zu verstehen, weil es halt immer
noch der Verstand ist, der Richtung gibt.
So geschehen, als ich eine Reportage über eine
Erziehungsanstalt in den sechziger Jahren verfolgte. Die Betreuer waren der
festen Überzeugung, die ihnen anvertrauten Jugendlichen nur erziehen zu können,
indem sie ihren Willen brachen, sie klein machten! Aus Seelen-Liebes-sicht ein
Unding- denn niemand hat die Würde eines Menschen zu brechen……doch dann schaute
ich etwas näher hin, sah in die Vergangenheit dieser Erzieher und musste
erfahren, dass es ihnen in der Jugend nicht anders erging.
War ihr erzieherisches Verhalten zu verurteilen? Ja und
nein- denn sie konnten es nicht besser wissen! Ihr Verstand gab ihnen die
Richtung vor. Wäre Seele mit eingebunden gewesen- es wäre anders verlaufen.
Ich glaube, es ist nur allzu verständlich, wenn ich sage: Es
ist unmöglich, im Leben in beiden
Richtungen unterwegs zu sein……entweder hat der Verstand das Sagen oder aber die
Seele. Es fragt sich nur, was wir uns als MENSCHEN wünschen! Wo finden wir uns
wirklich wieder mit unserer menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit,
Erfüllung, Angenommensein, Liebe ? Denn eines wird immer bleiben und das ist
die Sehnsucht nach unserem wahren Wesen der Liebe.
Es mag sich wie ein Widerspruch lesen, doch: Gerade, weil
Leben uns so sehr liebt, sendet es uns in Zusammenarbeit mit der Seele den
Schmerz, denn hätte ich diese Geschenke nicht erhalten, mir wäre der
Bühnenabtritt niemals gelungen! Dann wär ich jetzt immer noch in der
Verstandesspur unterwegs und würde eifrig meine Rollen spielen, um irgendwann
mit einer erstickten Seele dazustehen.
Man hat uns nie
gelehrt, wie man denn die Liebe wirklich lebt- so eine Liebe, die nichts erwartet, die einfach nur aus sich
heraus erblühen möchte, die nicht fragt, was man denn zurückbekommt, wenn man
gibt. So eine Liebe, die hat ihren Keim erst einmal in uns selbst und wenn sie
dort in ihren Blühstatus gekommen ist, dann weitet sie sich aus und ihre Ableger
wandern hin zum Anderen und weil man sich ja selbst genug liebt, hat man
ausreichende Liebesfülle, um sie verschenken zu können. Und dann ist sie so was
von echt, frei und absolut bedingungslos!
Ja und dann gibt’s da noch so eine ganz andere Sicht, denn
Liebe hat nun mal nichts mit dem zu tun, was man uns seit Ewigkeiten
weiszumachen versucht. Man muss nicht das attraktive Bild von Mann oder Frau
verkörpern- man braucht auch nicht laut einer Partnerbörse den Partner mit
Niveau- es reicht vollkommen aus, wenn die Seele glücklich ist. Seele ist es
nämlich so was von egal, wie dick die Geldbörse oder wie hoch der Status ist-
Hauptsache, sie kann voller Freude ihre persönliche Seelenmelodie erklingen lassen, ob nun in Moll
oder Dur. Seele will erblühen- das reicht ihr schon.
„Glück im Leben
heißt,
jemanden zu finden,
der weiß, dass du
nicht perfekt bist,
dich aber behandelt,
als wärst du es.“
Ja und Liebe braucht ein bisschen mehr Bewusstsein, als
angenommen, denn:
„Jemanden zu mögen
misst man nicht am Aussehen,
sondern an der
Einzigartigkeit.
Schönes zu mögen ist
leicht,
Charakter zu lieben
erfordert Persönlichkeit.“
Und Persönlichkeit, die hat
wiederum rein gar nichts mit einem Titel, mit Besitz oder sonstigen
Äußerlichkeiten zu tun. Persönlichkeit bleibt übrig, wenn alles andere
wegfällt, was uns als so erstrebenswert vermittelt wurde! Wenn wir in dieses
Nichts fallen- wenn der Verstand schweigsam wird, dann zeigt sie sich. Persönlichkeit
ist das unverfälschte reine SEIN- die Natur unseres wahren Wesens. Sie kann
man nicht erarbeiten – auch nicht
erkaufen oder durch Wissen aneignen und doch stellt sie die Basis dar, um
überhaupt ein ehrliches lebendiges fruchtbares Miteinander zu leben.
An dieser Stelle fällt mir immer
wieder auf, wie weit man uns von uns selbst entfernt/e- in welch sinnlose
Richtung wir getrieben wurden/ werden, immer auf der Suche nach Glück im Außen,
obwohl doch dieses Glück nur IN UNS zu
finden ist.
Vielleicht wird an dieser Stelle noch verständlicher, warum ich
hinsichtlich meines erfahrenen Schmerzes ausschließlich von Geschenken spreche
und einer sehr liebevollen Absicht des Lebens.
Es heißt ja nicht
unbegründet:
„Gott lädt uns in diesem Leben ein,
„Gott lädt uns in diesem Leben ein,
die schönste Version
unserer selbst zu erschaffen.
Gott wartet auf uns alle,
bis wir uns für die
Liebe, die Wahrhaftigkeit und für das
Leben öffnen.“
Dass solch eine Version MENSCH rein gar nichts mit all dem Übermittelten zu
tun hat, das wird uns irgendwann klar und ist zunächst etwas frustrierend.
Schließlich waren wir ja eine lange Zeit auf „ihre“ Empfehlung „ganz anders“
unterwegs…..aber egal, es ist nie zu spät, die Kehrtwende zu machen, um dorthin
zu reisen, wo wir wirklich zu Hause sind: in der Liebe und dazu in einem
lebendigen bereichernden Miteinander!
Irgendwann, da ging ich nämlich in die Haltung über, mir zu
sagen: Wir sind hier nicht als Funktionen in der Masse unterwegs, sondern sind
aufgerufen, jeder für sich, dieses Geschenk Gottes an uns- unser einzigartiges
Mensch- SEIN zum schönsten Ausdruck zu bringen. Und wenn Leben auch oft
schmerzt, aber was soll Gott denn Anderes tun, wo er doch bestrebt ist, uns die
Augen (Seelen) zu öffnen:
….für die bedingungsfreie Liebe zu uns selbst..
….für die bedingungsfreie Liebe zu anderen..
…für die Liebe zur Schöpfung……
denn schließlich ist die Antwort auf ALLES im Leben: die
Liebe!
*Linda*
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