Freitag, 7. Juli 2017

Leben zu erfahren heißt- lieben zu lernen









Leben zu erfahren heißt- lieben zu lernen


Eigentlich- und das sag ich relativ häufig- müsste ich nach so einem schmerzerfüllten Leben total verbittert sein-  im Selbstmitleid baden, angesichts der Tatsache, dass mein Leben sich halt nicht  als der Aufenthalt auf „Wolke sieben“ entpuppte! Scheinbar war ich von Kindesbeinen an dazu aufgerufen, ständig neue Hürden aus dem Weg zu räumen, mich im Fallen und Aufstehen zu üben……so lang, bis ich eines Tages ohne einen Fallschirm  ins absolute Nichts fiel……da war nämlich nichts mehr, was mich hielt……nur dunkelste Nacht…..

Nein, wünschenswert ist solch eine Lebensphase gewiss nicht, denn da ist nichts als nur Schmerz, Ausweglosigkeit, Verzweiflung und von irgendeinem Licht der Hoffnung scheint man weit entfernt zu sein……

Und doch steh ich heute da und sage voller Freude und Dankbarkeit: Es musste genau so! verlaufen, denn nie und nimmer hätte ich die Kraft und den Mut gefunden, die Spur zu wechseln! Ich hätte nämlich so weiter gemacht, wie bisher, hätte mir weiterhin alles schöngeredet, hingebogen, so lange es irgendwie noch passte…….


denn es war mir doch seit der Kindheit alles so „schön“ vertraut!


Basierend auf meiner persönlichen Schmerzerfahrung sage ich heute:

Erst wenn wir, durch was auch immer, ins totale Nichts fallen, um dieses so vertraute Kindheitsgefühl abzulegen, werden wir die Flügel bekommen, mit denen wir in unser glückliches Leben fliegen.

Ich brauch hier auch nicht lang nach Erläuterungen zu suchen, denn das, was „sie“ uns vermittelten, kam aus der Quelle des Verstandes, war so etwas wie eine allgemeingültige Bedienungsanleitung für den äußeren Erfolg- hatte aber mit unserem einzigartigen Menschsein nichts zu tun.

Hier fällt mir ein passender Text ein:


Wie lange geben wir jenen die Macht,
die uns unserer wahren Natur beraubten?
Sie wollten uns in angepasst,
ihrem Wunschbild entsprechend
und waren taub und blind
für die einzigartige Schönheit
unseres kindlichen Wesens.

Doch es gibt keinen Fluchtweg vor den Sehnsüchten der Seele-
immer lauter wird ihr Ruf nach Freiheit und Wahrhaftigkeit.
Finden wir in unsere wahre Größe zurück-
holen wir uns die Macht zurück
und sagen JA zu jeder vermeintlichen Schwäche,
zu unseren Fehlern,
zu unserer Unvollkommenheit-
denn das ist unsere Persönlichkeit.

Was du hast, kann jeder haben-
was DU bist, das kann keiner sein.

Von unbekannt


Auch wenn der Song „Wovon sollen wir träumen?“  von mir sehr oft angeführt wird- nichts verdeutlicht die gesellschaftliche verstandesmäßige Misere besser! Frida war nämlich in dem Kindheitsglauben unterwegs, ihr Lebensglück zu finden, wenn es ihr gelang, einen gehobenen Lebensstandard zu erreichen- sprich: Ansehen im Beruf, die attraktivsten Männer- die tollsten Klamotten und jede Menge Luxus. Doch dieses Bestreben erwies sich als Flaute und Frida war so ehrlich, sich zu sagen: DAS alles macht mich ja gar nicht glücklich- ich verliere mich höchstens immer mehr!

Klar, in solchen Momenten der Erkenntnis, da möchte man wirklich zig Flüche ausstoßen, weil man einfach schwarz auf weiß erfährt, dass all das Angepriesene, angeblich so Sichere in die Unzufriedenheit führt…..und da kommt niemand, um einem aufzuzeigen, wie man der Misere entrinnen kann! Schließlich scheinen alle in der selben Richtung unterwegs zu sein…

Doch es gibt einen Schlüssel in das wahre Glück und das ist der Schmerz, so wie ich ihn in meiner dunkelsten Phase  in der Ausgabe XXXL erhielt. Dieser Schmerz bewirkte nämlich eines: Er warf den Verstand vom Thron und bewirkte zudem, dass ich endlich wieder meine lang verschlossenen Seelentüren öffnete. Und in dieser Region, da finden wir ein völlig anderes Leben- da herrschen andere Prioritäten- da will Leben erspürt werden, statt irgendeiner äußeren Anleitung zu folgen.


Wir sehen „anders“..

Wir fühlen „anders“

Wir lieben auch „anders“!




Schmerz für Schmerz bin ich aus meinen  Kindheitsmustern ausgestiegen und im Gegenzug immer mehr mit dem Wesen der wahren Liebe vertraut geworden- somit auch mit mir selbst! Wie oft hab ich schon vernommen, dass Menschen, die zum Beispiel einen tragischen Unfall überlebten, eine schwere Krankheit überstanden oder ähnliche harte Einschnitte erfuhren, von einem nachfolgenden Sinneswandel sprachen, der sich positiv aufs ganze Leben auswirkte! In dem tiefsten Schmerz, da hält man nämlich inne und besinnt sich auf das, was wirklich wichtig ist im Leben, weil dieser irreführende Verstand dann endlich mal zum Schweigen gebracht wird.

Es sagte mal jemand:

„Um glücklich zu werden, musste ich erst meinen Verstand verlieren- doch dafür war ich mein ganzes Leben lang unterwegs.“



Tja und nun steh ich heute da, wo ich stehe und spreche voller Dankbarkeit davon, dass Gott für mich, wie für jeden von uns ein individuelles Lebenslied schrieb, danke für jede Stunde des Schmerzes und verbeuge mich vor diesem liebevollen Leben…..???????? Ja, diese veränderte Haltung verlangt nach Erklärung, ich weiß- und ich vermag nur wiederholt zu sagen:

Es geht in diesem Leben einzig und allein darum, dass wir endlich wieder freie selbstbestimmte lebendige MENSCHEN werden und uns eines Tages von jedem Bühnenauftritt, bzw. jedem Rollenspiel, Kindheitsmuster lossagen. Es geht um unsere Seelenheilung und jeder Schmerz fragt uns immer wieder: Wie sehr haben wir uns, als der Mensch, der wir sind, aus ganzer Seele lieb? Bringen wir uns in jedem Augenblick des Tages höchste Selbstachtung entgegen? Sind wir   immer noch der Ansicht, wir müssten uns  verbiegen, anpassen, aufopfern- etwas leben, was uns im Grunde innendrin bitter aufstößt? Sind wir immer noch Sklaven der kindlichen Glaubenssätze- irgendwelcher Ideen und Bilder, die sich andere für uns ausdachten?

Ich könnte auch zusammenfassend sagen: Es geht in diesem Leben einzig und allein um die Liebe!

Diese gewachsene Erkenntnis führt sehr oft dazu, dass ich mir sage: ALLES hat man uns über den Sinn unseres Daseins erzählt- doch das Wichtigste im Leben, das hat man uns vorenthalten! Ohne Liebe ist doch ALLES nichts wert und wenn wir uns eine supergoldene Nase verdienen- einen dreifachen Doktortitel unser Eigen nennen! Ist IN UNS nicht die Liebe erblüht, dann bleibt das Leben öde und leer. Genau das ist aber die Folgeerscheinung der frühen Zeit.


Hätte die Liebe von Beginn an im Fokus gestanden, dann dürfte es so was wie die soziale Ungleichheit gar nicht mehr geben- dann wäre die Kluft zwischen Arm und Reich nicht so extrem…..doch es ist, wie es ist: Die ausgesäten Samen sind halt nicht Samen der Liebe, sondern  die des Verstandes, der mit der Liebe eh nichts anzufangen weiß.


Die Liebe ist eine wunderschöne Pflanze mit vielen Ablegern, die da heißen: Mitgefühl, Toleranz, Verständnis, Füreinanderdasein, Wahrhaftigkeit, Wertschätzung, Begegnung auf Augenhöhe…….und so einer Liebespflanze liegt es fern, dass auch nur ein Mensch Leid erfährt, weil sie Ausdruck der Seele ist und Seele möchte ihre Liebe nur verschenken……


Meine Erfahrung hat mich sehr viel gelehrt, denn nach wie vor sehe ich in jedem Menschen den Kern der Liebe, egal, wie liebeskonträr sich Menschen verhalten. Dann frag ich mich einfach nach der Ausgangsquelle ihres Handelns und Denkens und vermag in dem Moment zu verstehen, weil es halt immer noch der Verstand ist, der Richtung gibt.

So geschehen, als ich eine Reportage über eine Erziehungsanstalt in den sechziger Jahren verfolgte. Die Betreuer waren der festen Überzeugung, die ihnen anvertrauten Jugendlichen nur erziehen zu können, indem sie ihren Willen brachen, sie klein machten! Aus Seelen-Liebes-sicht ein Unding- denn niemand hat die Würde eines Menschen zu brechen……doch dann schaute ich etwas näher hin, sah in die Vergangenheit dieser Erzieher und musste erfahren, dass es ihnen in der Jugend nicht anders erging.
War ihr erzieherisches Verhalten zu verurteilen? Ja und nein- denn sie konnten es nicht besser wissen! Ihr Verstand gab ihnen die Richtung vor. Wäre Seele mit eingebunden gewesen- es wäre anders verlaufen.


Ich glaube, es ist nur allzu verständlich, wenn ich sage: Es ist unmöglich, im Leben  in beiden Richtungen unterwegs zu sein……entweder hat der Verstand das Sagen oder aber die Seele. Es fragt sich nur, was wir uns als MENSCHEN wünschen! Wo finden wir uns wirklich wieder mit unserer menschlichen Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit, Erfüllung, Angenommensein, Liebe ? Denn eines wird immer bleiben und das ist die Sehnsucht nach unserem wahren Wesen der Liebe.


Es mag sich wie ein Widerspruch lesen, doch: Gerade, weil Leben uns so sehr liebt, sendet es uns in Zusammenarbeit mit der Seele den Schmerz, denn hätte ich diese Geschenke nicht erhalten, mir wäre der Bühnenabtritt niemals gelungen! Dann wär ich jetzt immer noch in der Verstandesspur unterwegs und würde eifrig meine Rollen spielen, um irgendwann mit einer erstickten Seele dazustehen.


Man hat  uns nie gelehrt, wie man denn die Liebe wirklich lebt- so eine Liebe,  die nichts erwartet, die einfach nur aus sich heraus erblühen möchte, die nicht fragt, was man denn zurückbekommt, wenn man gibt. So eine Liebe, die hat ihren Keim erst einmal in uns selbst und wenn sie dort in ihren Blühstatus gekommen ist, dann weitet sie sich aus und ihre Ableger wandern hin zum Anderen und weil man sich ja selbst genug liebt, hat man ausreichende Liebesfülle, um sie verschenken zu können. Und dann ist sie so was von echt, frei und absolut bedingungslos!

Ja und dann gibt’s da noch so eine ganz andere Sicht, denn Liebe hat nun mal nichts mit dem zu tun, was man uns seit Ewigkeiten weiszumachen versucht. Man muss nicht das attraktive Bild von Mann oder Frau verkörpern- man braucht auch nicht laut einer Partnerbörse den Partner mit Niveau- es reicht vollkommen aus, wenn die Seele glücklich ist. Seele ist es nämlich so was von egal, wie dick die Geldbörse oder wie hoch der Status ist- Hauptsache, sie kann voller Freude ihre persönliche  Seelenmelodie erklingen lassen, ob nun in Moll oder Dur. Seele will erblühen- das reicht ihr schon.


„Glück im Leben heißt,
jemanden zu finden,
der weiß, dass du nicht perfekt bist,
dich aber behandelt,
als wärst du es.“

Ja und Liebe braucht ein bisschen mehr Bewusstsein, als angenommen, denn:

„Jemanden zu mögen misst man nicht am Aussehen,
sondern an der Einzigartigkeit.
Schönes zu mögen ist leicht,
Charakter zu lieben erfordert Persönlichkeit.“


Und Persönlichkeit, die hat wiederum rein gar nichts mit einem Titel, mit Besitz oder sonstigen Äußerlichkeiten zu tun. Persönlichkeit bleibt übrig, wenn alles andere wegfällt, was uns als so erstrebenswert vermittelt wurde! Wenn wir in dieses Nichts fallen- wenn der Verstand schweigsam wird, dann zeigt sie sich. Persönlichkeit ist das unverfälschte reine SEIN- die Natur unseres wahren Wesens. Sie kann man  nicht erarbeiten – auch nicht erkaufen oder durch Wissen aneignen und doch stellt sie die Basis dar, um überhaupt ein ehrliches lebendiges fruchtbares Miteinander zu leben.


An dieser Stelle fällt mir immer wieder auf, wie weit man uns von uns selbst entfernt/e- in welch sinnlose Richtung wir getrieben wurden/ werden, immer auf der Suche nach Glück im Außen, obwohl  doch dieses Glück nur IN UNS zu finden ist.


Vielleicht wird an dieser Stelle noch verständlicher, warum ich hinsichtlich meines erfahrenen Schmerzes ausschließlich von Geschenken spreche und einer sehr liebevollen Absicht des Lebens.


Es heißt ja nicht unbegründet:

„Gott lädt uns in diesem Leben ein,
die schönste Version unserer selbst zu erschaffen.
Gott wartet auf uns alle,
bis wir uns für die Liebe,  die Wahrhaftigkeit und für das Leben öffnen.“

Dass solch eine Version MENSCH  rein gar nichts mit all dem Übermittelten zu tun hat, das wird uns irgendwann klar und ist zunächst etwas frustrierend. Schließlich waren wir ja eine lange Zeit auf „ihre“ Empfehlung „ganz anders“ unterwegs…..aber egal, es ist nie zu spät, die Kehrtwende zu machen, um dorthin zu reisen, wo wir wirklich zu Hause sind: in der Liebe und dazu in einem lebendigen bereichernden Miteinander!

Irgendwann, da ging ich nämlich in die Haltung über, mir zu sagen: Wir sind hier nicht als Funktionen in der Masse unterwegs, sondern sind aufgerufen, jeder für sich, dieses Geschenk Gottes an uns- unser einzigartiges Mensch- SEIN zum schönsten Ausdruck zu bringen. Und wenn Leben auch oft schmerzt, aber was soll Gott denn Anderes tun, wo er doch bestrebt ist, uns die Augen (Seelen)  zu öffnen:


….für die bedingungsfreie Liebe zu uns selbst..

….für die bedingungsfreie Liebe zu anderen..

…für die Liebe zur Schöpfung……

denn schließlich ist die Antwort auf ALLES im Leben: die Liebe!




*Linda*



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