Ich bin, wer ich bin und da will ich wieder hin!
Seit der Jugend gehe ich einer Leidenschaft nach. Sie
zeichnet sich aus durch die Suche nach Gedanken anderer Menschen hinsichtlich
ihrer Lebensanschauungen. Ich weiß nicht, was mich in frühen Jahren schon dazu
aufrief- wahrscheinlich war ich, wenn auch unbewusst, immer schon auf der Suche
nach der tiefen Wahrheit unserer Existenz. Diese Leidenschaft ist bis heute
geblieben und von daher begrüßte ich auch folgende erlesenen Sprüche:
„Leben zwiebelt.“
„Zweifel an allem, aber nicht an dir!“
„Die Welt, die in mir lebt,
ist größer als die Welt, in der ich lebe.“
„Lass dich nicht verrückt machen- sei es!“
„Schluss mit der „Wahrheit“!“
„Ich will keiner mehr
sein, der ich niemals war.“
„Ich bin, wer ich bin und da will ich wieder hin!“
Ohne Frage, ich kann mich mit allen Aussagen voll
identifizieren, denn unterm Strich kristallisiert sich eine allumfassende
Wahrheit heraus. Es ist sogar möglich,
eins mit dem anderen zu verbinden!
„Schluss mit der Wahrheit!
Ich will keiner mehr
sein, der ich niemals war,
Ich bin, wer ich bin-
immer schon war und da will ich hin,
denn die Welt, die in
mir lebt ist größer als die Welt, in der ich lebe!
Ich will aufhören an
mir zu zweifeln,
nehme mir das Recht,
alles Hergebrachte in Frage zu stellen
auch wenn ich weiß,
dass Leben mich auf
der Suche nach der Wahrheit recht schmerzvoll zwiebeln wird.
Doch ich bin, wer ich
bin und da will ich wieder hin!“
Dieser komplexe Themenbereich lässt mich nicht los, weil mir
die Tragik der weltlichen wie zwischenmenschlichen Zustände schon immer zu
denken gab. Da leben wir in einem so fortschrittlichen Gesellschaftssystem,
können haben, was wir wollen – doch die raue Wahrheit ist:
„Wir leben in einem
Meer von Möglichkeiten
und doch waren wir
noch nie so unfrei wie heute.“
Es gibt meiner Ansicht nach nur den einen Weg:
„Um an die Quelle zu
kommen, muss man gegen den Strom schwimmen.“
Lee
Irgendwie traurig, dass es ist, wie es ist und wir uns
irgendwann im Leben aufgerufen sehen, nach
den Antworten zu suchen, die endlich etwas mit uns selbst und dem wahren
Sinn des Lebens zu tun haben!
„Es gibt wenig
fertige Antworten im Leben und im Glauben.
Die meisten muss man
selber suchen.“
Hannelore Frank
Hannelore Frank wird es so ergangen sein wie mir, als ich
nach ganz viel schmerzvollen Lebenserfahrungen in mich ging, um zu
hinterfragen, ob denn die übermittelten Antworten überhaupt konform gingen, mit
dem, was ich wirklich in mir erspürte! „Sie“ gaben uns nämlich die Antworten,
bevor wir unsere Fragen stellen konnten. Ich hatte mein Leben lang ständig das
für bare Münze gehalten, was „sie“ mir vorglaubten. Allerdings hatte es mit mir
nicht viel zu tun und mit der Wahrheit des Lebens sowieso nicht. Ganz schön
frustrierend so eine Erkenntnis!
Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft ohne Grenzen- die
Welt steht uns offen, aber so was von offen, dass wir schon gar nicht mehr
wissen, für was wir uns entscheiden sollen! Irgendwie kommt es einer
Übersättigung/ Entgrenzung gleich, doch viel ist nicht unweigerlich auch immer
gut, weil wir verlernen, den Wert der
Dinge zu schätzen. Alles wird zur Selbstverständlichkeit und das zumeist
schon in jungen Jahren. So können wir haben, was wir wollen, aber wollen wir
vielleicht etwas ganz Anderes?
„Wollen wir wirklich
die Augen öffnen-
auch die Augen des
Herzens
und uns selbst
die Wahrheit unseres
Lebens zumuten.
Alles andere ist
Selbstbetrug,
mit dem wir uns
entwürdigen.“
Von unbekannt
Bereut hab ich es bis heute nicht, weil meine gefundenen
Antworten endlich mal Hand und Fuß haben- weil ich mich mit ihnen
identifizieren kann- weil es halt IN MIR erspürte Wahrheiten sind.
„Oft ist das
Unsichtbare das Erstrebenswerte-
uns prägt, wonach wir
Sehnsucht haben.“
Ich frag mich nur- wer
hat uns jemals nahegelegt, dass wir uns unseren tiefsten Sehnsüchten
zuwenden? Gut, unseren Erziehern sei verziehen, denn ich glaube nicht, dass sie
sich die Muße und Zeit nahmen, dem zu lauschen, was in ihnen rief! Die
innere Welt blieb für sie zumeist ein
Buch mit sieben Siegeln, denn es war anstrengend genug, den Anforderungen der
oberflächlichen Welt zu genügen. Und gegen den Strom zu schwimmen- das hätte wahnsinnig viel Mut gekostet. Aber
anders wird es heute nicht mehr gehen, wenn wir unser authentisches Leben führen wollen mit
der Aussage: Ich bin, wer ich bin, immer schon war und da will ich wieder hin! Dann werden wir zulassen müssen, dass
uns das Schicksal etwas zwiebelt, um Haut für Haut abzulegen. Aus der
Wegerfahrung heraus weiß ich zu sagen:
Das Gefühl des „Endlich- Angekommenseins“ ist voll und ganz
Entschädigung genug! Nur- man mag es nicht glauben- aber eigentlich ist unser
Ankommen „nur“ eine Rückreise der Wiedererinnerung und ob man nun bibelfest ist
oder nicht- die folgende Aufforderung nenne ich die höchste Wahrheit unseres
Lebens:
„Wenn wir nicht
wieder werden wie die Kinder!“
Ohne Frage, wenn ich solche Gedanken niederschreibe, dann
könnte spontan der Einwurf folgen: „So ein Schwachsinn! Schließlich sind wir
erwachsen, vernünftig und lassen uns
doch nicht auf die Stufe eines unwissenden Kindes herab, das vom Leben
überhaupt keine Ahnung hat und erst noch etwas werden muss! War mühsam genug,
in die Position zu kommen, in der wir heute stehen!“
Hier allerdings fallen mir die Worte von Rolf Zuckowski ein:
Kinder sind Seelen,
die spüren,
wofür wir längst
schon stumpf geworden sind.
Sie zeigen ihre
Gefühle
und schämen sich
nicht.
Kinder sind Augen,
die sehen,
wofür wir längst
schon blind geworden sind.
Sie zeigen uns von
den Dingen
das andere Gesicht.
Kinder sind Ohren,
die hören,
wofür wir längst
schon taub sind.
Sie geben Tönen und
Worten
ein neues Gewicht.
Kinder sind Spiegel,
die zeigen,
was wir gern
verbergen.
Sie sagen uns, wer
wir sind,
ob wir es wollen oder
nicht.
Rolf Zuckowski
Kinder sind die
großen Vorbilder unserer Zeit, sie wissen mehr über das Leben als wir selbst!
Kinder sind, so lange man noch nicht an ihnen herumgebastelt
hat, in der glücklichen Situation, ihrer inneren Quelle nah zu sein. Kinder
leben im Einklang mit sich selbst und allem, was sie umgibt– weil sie die
wunderbare natürliche Gabe mitbringen, sich mit allen verbunden zu fühlen- da
gibt’s noch keinen Trennungsgedanken !
„Zeit mit Kindern zu
verbringen ist Labsal für die Seele.“
Dostojewski
Hier stimme ich Fjodor Dostojewski zu. Ja, es ist Labsal für die Seele, zu
beobachten, mit welcher Offenheit Kinder der Welt begegnen- staunend, neugierig,
vertrauensvoll, mitfühlend, verständnisvoll, entgegenkommend, uneigennützig,
voller Wunderglauben – Ausdruck purer Lebensfreude und Unbeschwertheit!
Kinder leben ganz selbstverständlich das „Wir- Gefühl“.
Vielleicht sind wir auf der Suche nach dem Paradies auf
Erden ein wenig vom Weg abgekommen, weil man uns seit Ewigkeit ein Paradies vor
Augen führt, das im Grunde niemals wahre Erfüllung schenken wird- viel zu viel
künstlicher Glanz!
Ich erinnere mich an einen Satz:
„Wer die Schöpfung nicht annimmt wie ein Kind, dem wird der
Himmel verschlossen bleiben!“
Noch spiegelt uns die von Leistung, Erfolgsstreben, Gewalt,
Machtgehabe, Unfrieden durchzogene Welt da draußen das genaue Gegenteil wieder-
eigentlich erleben wir exakt jene Zustände, die wir gar nicht wollen. Doch
vielleicht sind ja gerade sie das Sprungbrett in ein neues Bewusstsein.
Manchmal muss im Außen alles im Chaos versinken, damit der Mensch die
Eigenverantwortung für sein Leben erkennt. Das da draußen, das trägt uns nicht
mehr wirklich- es ist viel zu undurchschaubar geworden- es verunsichert. Wissen
wir, was morgen ist? Wissen wir wirklich noch, an was wir glauben können? Verlassen können wir uns nur auf eines: auf
uns selbst und das, was wirklich IN UNS ruft und zum Ausdruck kommen möchte.
Und den wahren Frieden, den gibt’s sowieso nur IN UNS!
Na ja und so sag ich halt wie ein Sänger: Eigentlich sind
wir Zeit unseres Lebens alle zu ein und demselben Ziel unterwegs und werden uns
alle irgendwann am selben Mittelpunkt einfinden: an unserer inneren Quelle, aus
der so viel echte Liebe sprudelt! Das Schöne wird sein, dass wir plötzlich
erkennen, wie wenig uns voneinander trennt- dass zwar jeder auf seine Art
einzigartig ist ( was auch so sein soll) und doch ist da das Gefühl der
Verbundenheit miteinander! Dann ist es völlig egal, welcher Herkunft,
Hautfarbe, Religion der Andere ist- man schaut nicht auf das, was anders ist,
sondern auf das, was verbindet. Man konzentriert sich nicht verurteilend auf
die Schwächen eines Menschen, sondern hebt das Gute hervor!Und wenn man auf
einen Anderen herunterschaut, dann nur, um ihm aufzuhelfen! Da wir dann eh nur noch die Sprache des
Herzens sprechen, gibt’s auch keine Verständigungsprobleme mehr, denn ein
Lachen, eine herzliche Umarmung, ein Händedruck
brauchen keinen Dolmetscher!
Klar, es ist nicht gerade ein Grund zum Jubeln, etwas zu
suchen, bzw., finden zu wollen, was uns diese oberflächliche Welt in ihrem
künstlichen Glanz immer noch madig machen will! Ein Mensch, der sich seiner
selbst bewusst ist, sich selbst Heimat/
Liebe schenken kann – der klinkt sich aus der Polonaise aus und beginnt, seinen
Solotanz zu tanzen- nach seinem Rhythmus und nach seinen Bedürfnissen! Und
diese haben absolut nichts mehr mit denen gemein, die uns als unentbehrlich
suggeriert werden!
Dann erkennen wir nämlich, wie wichtig es ist, das zu
wählen, was wir niemals wieder verlieren können und es werden „Dinge“ sein, die
unser Herz berühren und unsere Seele mit Freude erfüllen. Es gibt einen sehr
schönen Leitspruch, der lautet:
„Lass dich im Leben, egal, wo du bist- was du auch tust-
immer nur von der Freude und dem Schönen leiten! Wähle das, was dir ein Lächeln
ins Gesicht zaubert und dir ein inneres Wohlgefühl schenkt!“
Mehr brauchen wir nicht als Kompass. Damit können wir durch
jeden unserer Lebensbereiche spazieren und erspüren, was sich für uns stimmig
oder unstimmig anfühlt, wann wir uns besonders lebendig fühlen oder was mit
unserem Wohlgefühl so gar nichts zu tun hat! Es ist nicht von der Hand zu
weisen- es wird eine Art von Lernprozess sein, denn es gilt, Schritt für
Schritt wieder berührbar zu werden, unsere inneren Antennen zu mobilisieren.
Nur eines ist klar: Die Empfangsbereitschaft ist nicht fort und war es nie- sie
ist ein bisschen in den Schlafmodus übergegangen! Und ich möchte wetten- wer
sich diesem Prozess des Erspürens verschreibt, der wird von einem völlig neuen
Lebensgefühl sprechen! Plötzlich sind innere Leere, Unzufriedenheit, Frust und
oft sogar Krankheiten verschwunden, denn mit jeder neu aktivierten Antenne
kommen wir nicht nur uns selbst, sondern auch unserer Heilung ein Stückchen
näher.
Und darum geht es in diesem Leben- wieder heil zu werden,
„ganz“ zu werden- wieder das Gefühl der Verbundenheit zu erlangen mit allem,
was uns umgibt, einschließlich der eigenen inneren Welt.
Dieser Trennungsgedanke ist ein Irrtum des Verstandes,
obwohl ich davon überzeugt bin, dass jeder Mensch erspürt, wohin es ihn zieht. Nur- genau das,
was ich als unsere innere Wahrheit bezeichne, wird von der Bedeutsamkeit her
ständig auf ein Mindestmaß heruntergeschraubt, weil es sich halt mit den
Wahrheiten der oberflächlichen Welt nicht verträgt. Dann käme die nämlich ganz
schön ins Schleudern, samt ihrer Stützpfeiler!
Ist doch ein Irrsinn, was tun wir uns da selbst an? Die
Antennen sind da, das Erspüren ist da, die Sehnsucht ist da, das Wissen um
unser wahres Wohlgefühl ist da……warum bekommt der Verstand so viel Zuspruch und
Macht? Vielleicht aus dem Grund der Gewohnheit, der Anpassung, aus Angst, der
inneren Stimme unser Gehör zu verleihen, das zu erspüren, was uns wie an
unsichtbaren Fäden innen drin hin- und herzieht? Würde sich jeder Mensch im
Stillen klar und deutlich seine Wahrheit sagen- es würde sich vieles ändern.
Hier denk ich wieder mal an das vom Erfolgsstreben
heimgesuchte Ehepaar- mit Kinderwunsch –
allerdings im Beziehungsstatus der erloschenen Liebe. Die Jagd nach dem Erfolg,
nach finanzieller Sicherheit und Ansehen
hat ihr keinen Platz mehr gewährt! Da stellt sich doch spontan die
Frage: Sind diese beiden Menschen wirklich glücklich oder stehen sie am Ende da
und stellen fest, dass sie eigentlich an allem Lebenswerten glatt vorbeilebten?
Ohne die Liebe ist alles nichts!
Kyrilla Spieker meint dazu:
„Wer wirklich lebt,
der liebt!“
Ich könnt auch den Umkehrschluss anführen:
„Nur wer liebt, der
lebt auch!“
Dies ist eine der elementarsten Lebenswahrheiten- es ist
unser Lebenselixier und genau das hat man uns vorenthalten! Soll ich mal sagen,
wer sich dieser Wahrheit wie selbstverständlich bewusst ist? Es sind die
Kinder- rein von ihrer Natur her!(So lange sie noch nicht verbogen werden!) Und
das Schöne wie Aufbauende ist: Auch wir Erwachsene haben als Kinder einmal wie
selbstverständlich geliebt und unsere Freundschaften gelebt- ohne jede
Bedingung, einfach aus dem kindlichen Herzen heraus! Es war uns nicht wichtig,
woher einer kam, was er konnte, was er hatte- denn wir haben auf das geschaut,
was uns miteinander verband und suchten nicht mehr, als ein fröhliches
unbeschwertes Miteinander, aus dem Herzen gelebt. Spaß haben am Leben, das war
das „Leitmotiv“, gemeinsam Leben erleben und feiern- so mitten in der Schönheit
der Natur!
In der künstlichen Welt, da ist kein Platz für die Liebe.
Ich könnte auch etwas krass sagen: Da ist gar kein Platz vorgesehen für uns
MENSCHEN mit dem tiefen und durchaus natürlichen Bedürfnis nach dem Gefühl:
„Wir sind einzigartig und dennoch alle eins! Wir sind pure Liebe!“
Doch genau dieser fehlende Platz hat von jeher verhindert,
dass Menschen sich urteilsfrei, vertrauensvoll, uneigennützig begegnen konnten!
Wir haben „ihnen“ von Anfang an so sehr geglaubt, „ihnen“ vertraut, dass wir unecht
wurden und etwas lebten, das wir niemals waren! Diese daraus resultierende
Unzufriedenheit, die innere Leere, das Vorbeileben an uns selbst hat die
Missstände im Zwischenmenschlichen hervorgerufen! Hätte man uns von Beginn an
dahingehend bestärkt, dass wir uns in unserer Einzigartigkeit annehmen, aus
ganzer Seele achten und lieben, dann hätten wir auch jeden Anderen wie
selbstverständlich so geliebt wie uns selbst! Doch was zählten schon die tiefen
menschlichen Werte der Wertschätzung, der Toleranz, der Wahrhaftigkeit, des
Vertrauens, der Fürsorge, des Mitgefühls, des Füreinanderdaseins? Belächelt
wurden sie- als viel zu weich, sentimental verworfen. Dabei ist es mit ihnen
wie mit der Liebe- ohne sie ist alles Nichts! Diese Werte stellen doch
die fruchtbare Basis dar für ein friedliches lebenswertes Leben, sind
Grundlage für jedes System- ob Partnerschaft, Freundschaft, Berufsleben oder
sonstige Gemeinschaften, wie zum Beispiel in der Begegnung mit den neuen
Mitbürgern.
Doch gebe ich nie die Hoffnung auf, dass sich hier etwas
verändert, denn das macht keine Seele auf Dauer mit! Sie strebt mit aller Kraft
danach, sich als Liebe zu erfahren und darum zieht sie recht konsequent und
zielsicher alles ins Leben hinein, um uns von dem „Anti-Liebes-Verhalten“
wegzuführen. All der Ballast, der uns von unserer innewohnenden Liebesfähigkeit
trennt, wird sich nach und nach verflüchtigen, bis nichts mehr bleibt, als
unser wunderschöner kindlich gearteter
Kern der bedingungsfreien Liebe! Wir dürfen uns immer voller Freude vor
Augen führen: Diese Liebe müssen wir ja nicht erst erlernen- sie ist längst IN
UNS drinnen in ihrer reinsten und vollkommensten Form! Sie muss nur geweckt
werden
Ich bekomm die Bilder nicht aus dem Kopf, als diese
Reportage im Fernsehen den gesellschaftlichen Mangelzustand aufzeigte.
Jugendliche auf der Suche nach dem Gefühl der wahren Liebe, ihren Aussagen nach
eher erfolglos…weil sie ihre zufriedenstellenden Antworten nicht fanden. Das, was
ihnen Zeitschriften oder andere Medien erzählten, das machte sie nicht wirklich
satt! Wie denn auch? Seele wurde ja außen vorgelassen! Ist genau so wie mit der
Freundschaft, als ich mal gefragt wurde, wie man das macht! Da gibt’s leider
kein „machen“ – keine Strategie oder so, denn Freundschaft ist wie die Liebe ein
Prozess des Wachsens und Werdens- trägt den Anspruch in sich, dass wir uns
zuvor „in Liebe“ selbst begegnet sind. Darum ist es so unentbehrlich, dass wir
den Weg zur Quelle wiederfinden!
Leben und Seele brauchen dieses JA zu uns selbst! Und wenn
dann mal wieder ein Problem um die Ecke kommt, dann hat auch dieses nur ein
Bedürfnis: „Bitte stampf mich nicht in die Erde oder ignoriere mich- sondern
umarme mich, hab mich lieb, damit ich mich auflösen kann. Ich bin nämlich nur
eine Altlast, nichts Neues!“ Das Irre ist ja : was wir liebevoll ansehen, seien
es unsere Ängste, unsere Wut, unsere Traurigkeit usw- das verliert spontan
seine dunklen Umrandungen, weil es sich angenommen fühlt.
Über lange Zeit hab ich mir so viel Liebe in der Form nicht
zugestanden- hab meine Ängste, meine Wut, meine Tränen als Widersacher
empfunden und dementsprechend behandelt, inklusive meiner Leidensgeschichte.
Doch dann verstand ich: So geht das nicht, denn auch diese Zustände/ Umstände
gehören zu mir- sie sind in mir, Teil meines Selbst und haben einen besseren
Ort verdient als die hinterste Kellerritze. Ich muss sie nach „oben“ holen,
wann immer sie sich melden. Sie dürfen neben mir Platz nehmen und bekommen
Rederecht! Ja, ich ging mit ihnen auf „du und du“- sie wurden mir vertraut,
weil sie halt ein unauslöschbarer Teil von mir sind und sein dürfen!
Niemand verlangt von uns irgendeine Vollkommenheit- das gibt
es nicht nach so viel Vorbeileben an uns selbst! Es werden immer Spuren des Erlebten
sichtbar wie fühlbar sein, denn eine Seele vergisst nichts. Wichtig ist in
meinen Augen nur eins: dass wir uns zu jeder Zeit so annehmen, wie wir sind,
uns nicht mehr verbiegen lassen , zu unserer Einzigartigkeit mit allem drum
herum stehen und dem verletzten Kind in
uns genügend Raum und Zuwendung schenken.
Ich denke, das ist für ein Leben schon eine ganze Menge!
*Linda*
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