Vergiss es nie: DU
bist DU!
Vergiss es nie:
Dass du lebst,
war keine eigene Idee
und dass du atmest,
kein Entschluss von dir.
Dass DU lebst, war
eines anderen Idee-
dass DU atmest, sein
Geschenk an dich.
Vergiss es nie:
Niemand denkt, fühlt
und handelt so wie du
und niemand lächelt
so, wie du es gerade tust.
Niemand sieht den
Himmel so wie du
und niemand hat je,
was du weißt, gewusst.
Dein Gesicht hat
niemand sonst auf der Welt
und solche Augen hast
alleine du.
Du bist reich, ob mit
oder ohne Geld,
denn du kannst leben!
Niemand lebt wie du!
Du bist gewollt-
kein Kind des
Zufalls-
keine Laune der
Natur-
ganz egal,
ob du dein Lebenslied
in Moll singst oder
Dur.
Du bist ein Gedanke
Gottes-
ein genialer noch
dazu.
DU bist DU!
Jürgen Werth
Ein Mensch wie ich liebt die Auseinandersetzung mit dem
Leben, weil mir recht früh daran gelegen war-
Hintergründe zu erschließen. Ich mochte mich irgendwann nicht mehr mit
dem zufrieden geben, was man mir erzählte- ich brauchte meine eigenen, durch
Erfahrung gewachsenen Antworten/ Wahrheiten. Je mehr ich mich auf Leben
einließ, umso mehr veränderte sich meine Perspektive. Aus banalen Zufällen
wurden Fügungen der ganz besonderen Art, weil ich nach und nach folgerte: eine
Fügung ist immer eine Botschaft, ein hilfreicher Richtungsweiser auf unserer
Lebensreise. Wie oft durfte ich erfahren, dass diese Fügungen quasi als ein
Retter in der Not in mein Leben traten!
Ja und bei ganz besonderen Fügungen wird man irgendwann still und stiller, weil
man erkennt, dass es da „etwas“ geben muss, das alles Verstandesmäßige
übersteigt, als wäre da eine höhere Ordnung im Spiel, die jedes Leben auf
geheimnisvolle Weise führt! Heute spreche ich davon, dass jeder so seine ganz
eigene Bahn im Leben zieht und dass es nicht dem Wesen dieses Lebens
entspricht, ohne Schmerz zu verlaufen-
im Gegenteil!
Es ist wie Goethe sagte:
„Leid, Schmerz, Freude und Glück sind Geschwisterkinder.“
Wir dürfen den Schmerz nicht ausklammern und wenn es uns
gelingt, ihn „in Liebe“ statt in
Bitterkeit zu empfangen, dann wird er heilsam sein. „Eins werden“ mit dem
Schmerz, der immer wieder hilft, dass wir ein Stückchen weiter wachsen,
bewusster werden, neue Einsichten gewinnen, alte Häute abwerfen, immer mehr MENSCH werden.
Fenster meiner Seele
Nach Katastrophen
meines Lebens
ziehe ich mich
zurück,
schließe Fenster und
Türen,
um mich behutsam und
allein
dem Schmerz der
Trauer zu nähern,
damit eins zu werden,
das Seelenbeben
aushalten,
aus der Erschütterung
neu aufzustehn-
auf brechen-
Fenster und Türen
wieder öffnen-
an der Katastrophe
gewachsen-
ins Leben
zurückkehren.
Margot Bickel
Chiara Lubich fasste es in ihre Worte, als sie schrieb:
„Der Durchmesser
einer Baumkrone
entspricht oft dem
Durchmesser der Wurzeln.
Die Liebe eines
Menschen entspricht seinem Schmerz,
den er in Liebe
umgewandelt hat.“
Natürlich stellte ich mir hinsichtlich des erlittenen
Schmerzes zu Beginn sehr oft die Frage nach diesem „Warum?“- doch die Antwort
blieb aus, bis ich mir sagte: „Gott wird schon wissen, was ER mit mir vorhat.“
Wenn ich die Worte von
Chiara Lubich lese, die auf eine große Lebenserfahrung verweisen, dann bin ich
fast in der Versuchung zu sagen: All jene Menschen, die in ihrem Leben vom
Schmerz nicht verschont blieben, erhielten im Grunde ein großes Geschenk, denn
jede Schmerzerfahrung trägt zu einer Verwandlung bei. Sie führt uns zurück zum
Wesentlichen- lässt uns all das banale Alltägliche vergessen, lässt uns spüren,
worauf es im Leben wirklich ankommt. Würde ich noch einen Schritt weiter
denken, dann liegt es für mich nahe, dass diese frühkindliche Schmerzerfahrung
zwar für jedes Kind eine Bürde fürs Leben darstellt und doch Wurzeln
hervorrief, von dem unser Lebensbaum auf ewig zehren wird.
Dann las ich die These von Ernst Ferstl:
„Leben heißt lernen,
dass die schwierigste
Aufgabe darin besteht- nie aufzugeben
und zu verstehen,
dass unser
MENSCH-SEIN
untrennbar mit der
Mensch- Werdung verbunden ist.“
Ernst Ferstl
Heute hege ich keinerlei Zweifel mehr daran, dass jeder
Schmerz im Grunde ein göttliches Geschenk an uns ist, denn durch ihn wird es
gelingen, den höchsten Sinn unseres Hierseins zu erfüllen. Dazu passt auch
meine Vorstellung von Leben als ein kunterbuntes Mosaik – mit seinen hellen,
aber auch dunklen Steinen, die nötig sind, um dem späteren Gesamtbild seine
Vollkommenheit zuzusprechen.
„Wie wenig ist am
Ende der Lebensbahn daran gelegen,
was wir erlebten
und wie unendlich
viel,
was wir draus
machten.“
Wilhelm v. Humboldt
Ja, dem stimme ich zu, weil ich mir heute sage: Alles, was
ich erlebte, war zwar im Moment des Erlebens nicht so schön, oft
unverständlich- aber dennoch ein wichtiger Stein in meinem Puzzle. Sonst hätte
ich nicht zu der werden können, die ich jetzt bin. Ich wurde lediglich „in
Form“ gebracht.
So mancher
Schicksalsschlag
scheint uns zu
knicken und umzuwerfen-
wird jedoch später
oft
am eigenen Lebensbaum
zur
Veredelungsstelle.
Von unbekannt
Mir ist klar, meine Ansichten von Leben passen kaum in diese
schnelllebige fortschrittliche Zeit, in der sich das Künstliche weiter und
weiter seinen Raum sucht, in der der Einzelne vielleicht irgendwann Hand in
Hand mit dem Computer zusammen arbeitet. Nicht ohne Grund spreche ich von der
Existenz einer ganz anderen Welt- der Welt IN UNS, die weitaus größer, bunter,
lebendiger und schöner ist, als die
Welt, in der wir leben oder soll ich sagen: überleben, weil der Verstand das
Sagen hat!?
In der von mir beschriebenen Welt regiert die Seele – nur
dort sind die Liebe, die Freude, der Frieden zu Hause- und nur hier kann der
MENSCH seine wahre Heimat finden. Doch dazu müssen wir unterwegs bleiben.
Leben- es trägt nur diese eine Absicht in sich- jeden Menschen Schritt für Schritt wieder in seine kleine
Welt zurück zu führen.
Cicero gab einmal
Antwort auf die Frage:
„Wo geht denn der Weg
lang?“
Und er sagte:
„Lerne alles zu
lieben, dann eröffnet sich dir der Weg von ganz allein.“
Wie das geht? Ich habs damals gelernt, indem ich mich dem
Fluss des Lebens anvertraute, geschehen ließ, was geschehen wollte und sehr
achtsam verfolgte, welche Botschaften er mir überbrachte. Hab halt alles „in Liebe“ angeschaut, denn es
stimmt: Was man anschaut, das beginnt
man irgendwann zu lieben. Und Leben ist da ziemlich klug- denn es weist uns
genau auf das hin, was angesehen werden möchte- obwohl wir es zumeist gar nicht
so genau wissen wollen.
Ich denke, es zeichnet sich bei mir ab, dass die Liebe für
mich einen sehr hohen Stellenwert
besitzt- ohne sie ist Leben quasi gar kein Leben. Das Fatale ist, dass wir sie
ALLE in ihrer schönsten Form IN UNS tragen und das Außen uns permanent
glaubhaft machen will, wir müssten sie uns erst verdienen! Liebe ist kein
Luxusartikel. Sie wurde uns von Anfang an mitgegeben. Es ist nicht wie mit den
Sommersprossen- die der eine erhält und der andere nicht. Doch Liebe setzt
Dinge voraus, die heute nicht mehr in Mode sind und das macht es so schwer in
dieser Welt, in der das Materielle den Vorrang hat vor den tiefen Werten wie
Mitgefühl, Toleranz, Vertrauen, Zuwendung, Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Fürsorge.
Die Liebe- sie befreit von der
Verkettung mit Geld, Ansehen, Besitz und der Verschlossenheit in sich selbst.
Darum ist auch der
Weg dahin oft von viel Schmerz durchzogen. Es heißt nicht ohne Grund:
„Erst wenn wir
fallen, holen wir uns unsere Flügel
zurück.“
Oder: „Erst die Nacht
erhebt uns zu den Sternen!“
„Nur wer in seine
tiefen Schluchten hinabgestiegen ist, der wird sich irgendwann auf den Weg in
den Himmel machen können.“
„Bevor die Seele in
den Rosengarten eintreten kann, schließt sie Frieden mit den Dornen.“
Rumi
Für Freude und Liebe brauchen wir ein Herz, das von der
Sklaverei des Verstandes befreit ist. Nur so kann unsere tiefe immerwährende
menschliche Sehnsucht gestillt werden,
nur so kehren wir in das Bewusstsein der Einheit mit uns – und allem, was
uns umgibt- zurück. Genau diese Erfahrung möchte unsere Seele machen und dafür
setzt sie alle Hebel in Bewegung, zieht wie von Wunderhand alles ins Leben, was
uns von unserem falschen Verstandesdenken( alten Überzeugungen, Glaubenssätzen)
befreit.
Auch wenn es schmerzt- aber hinter allem ist so viel Liebe.
Darum bedeutet mir der folgende Spruch sehr viel:
„Leben ist ein
endloses Gebet an uns
und unseren Mut, uns
selbst zu begegnen.“
Wenn das erfahrene Leid in dieser Hinsicht seinen Sinn
bekommt, dann werden wir mit allem fertig, weil wir spüren, dass da „jemand“
ist, der alles aus seiner großen Liebe zu uns heraus geschehen lässt.
*Linda*
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