Ohne Plan fahrn….
Achterbahn
Songtext von Clueso
Alle
wollen, dass ich nen Baum pflanze oder nen Haus bau,
so dass sie auf mich zählen können wie ein Countdown.
Dass ich erwachsen werd, nicht nur nach schönen Frauen schau-
etwas mehr Sport treibe gegen den Raubau.
Dass ich mach, was man so macht.
so dass sie auf mich zählen können wie ein Countdown.
Dass ich erwachsen werd, nicht nur nach schönen Frauen schau-
etwas mehr Sport treibe gegen den Raubau.
Dass ich mach, was man so macht.
Komm
mach doch mal ne Weltreise-
dass ich mich hinsetz, Superhits für Geld schreibe.
Eltern wollen Enkel haben, die sie auf ihren Schenkeln tragen-
dass ich mich hinsetz, Superhits für Geld schreibe.
Eltern wollen Enkel haben, die sie auf ihren Schenkeln tragen-
sicherstellen,
dass es weiter geht
Ich sag Hallo mit nem Gruß aus der Achterbahn
und ich fühl mich gut, denn es fühlt sich so gut an
denn ich fahr immer noch ohne Plan nach all den Jahren
und ich fühl mich gut, denn es fühlt sich so gut an
Ohne Plan fahren
Ohne Plan fahren
Nach all diesen Jahren immer ohne Plan fahren
Komm lass mich
ohne Plan fahren
ohne Plan fahren….
Ich sag Hallo mit nem Gruß aus der Achterbahn
und ich fühl mich gut, denn es fühlt sich so gut an
denn ich fahr immer noch ohne Plan nach all den Jahren
und ich fühl mich gut, denn es fühlt sich so gut an
Ohne Plan fahren
Ohne Plan fahren
Nach all diesen Jahren immer ohne Plan fahren
Komm lass mich
ohne Plan fahren
ohne Plan fahren….
Ohne Plan durchs Leben
fahren….diese Grundhaltung stellte der Sänger in einer Gesprächsrunde
vor…nachdem er zu genüge Leben erfahren hatte, das sich am gesellschaftlichen
Ordnungssystem orientierte. Dann kehrte er genau diesem den Rücken und
beschloss, von nun an ohne jede äußere Ver-planung durchs Leben zu reisen! Seinen
Worten nach hat er diesen Entschluss keinen Moment bereut- im Gegenteil- es
reist sich optimal, weil er nur noch dem folgt, was ihm seine innere Stimme
eingibt.
Ohne Frage, um dorthin zu
kommen bedarf es der Voraussetzung, diese Stimme überhaupt wahrzunehmen, die
Verbindung zur inneren Quelle aufzunehmen- exakt das, was uns in früher Zeit verloren ging. Da ich immer
Wahrheit lebe, vermag ich es nicht schönzureden, wenn ich erkenne, dass wir
auch heute noch in einer Welt leben, die alles daransetzt, um uns „schön“ von
uns selbst entfernt zu halten.
„Sie“ haben ihre Pläne mit uns-
das spürte auch Udo Lindenberg, als er in seinem Song zum Ausdruck brachte:
„Ich habe meine Pläne, aber die von euch sind nicht dabei- wir sind doch hier
nicht in einer Änderungsschneiderei! Ich bin ich und anders gibt es mich
nicht!“
Jeder ist eine Kerze,
angesteckt bei der
Geburt.
Nur- zu viele haben
sich
ausblasen lassen von
den Winden
der Normen und
Regeln,
der Vorschriften und
Moral..
sie brennen nicht
mehr.
Kristiane Allert-
Wybranietz
Im Rückblick auf meine ganz persönliche Lebensgeschichte
weiß ich, was es an Folgeerscheinungen mit sich bringt, wenn man sich außerhalb
von sich selbst bewegt- ständig bemüht ist, den erlernten Rollenbildern/
Ansprüchen gerecht zu werden! Man verliert sich – weil jedes Rollenspiel eine
Absage an sich selbst ist. Nein, es ist einem nicht bewusst, weil diese Rollen
so sehr in Fleisch und Blut übergingen, dass man irgendwann der Ansicht war,
das sei das wahre Ich! Bei mir gings ja auch über eine lange Zeit „gut“, bis
das Leben in einer sehr dunklen Nacht bei mir anklopfte und folgende Fragen
stellte:
„Glaubst du wirklich, dass das, was du dir da selbst
erzählst, für wahr erachtest, deine tiefste gefühlte Wahrheit ist? Kann es
sein, dass du dich permanent selbst belügst? Ist das, was du da so vehement
verteidigst, an das du dich klammerst, nicht im Grunde Ausdruck höchster
Verzweiflung?“
Klar, diese Fragen lösten etwas in mir aus- denn das Leben
hatte absolut Recht! Ich hing zu der Zeit wie die Spinne im Netz, ausgelöst
durch meine eigene Selbsttäuschung und Selbstuntreue. Über Jahre hatte ich mir
alle Zustände schöngeredet, so intensiv, bis ich glaubte, innerlich zu
ersticken. In mir, da war nur noch Leere, Kälte – ich hing fest in diesem Netz
und wusste nicht, wie es überhaupt weitergehen sollte.
Eigentlich
sollte ich ausbrechen
aus der Enge
verbrauchter Gewohnheiten.
Eigentlich
sollte ich aufhören
atemlos durch die
Tage zu rennen.
Eigentlich
sollte ich mich
weigern
fraglos zu
funktionieren
und mich zu verschweigen.
Eigentlich
sollte ich das Wort
„eigentlich“
streichen,
um am Ende
nicht sagen zu
müssen:
Eigentlich hätte ich
leben wollen.
Sabine Naegli
Heute sehe ich gerade diese verzweifelte Verfassung als mein
großes Glück an, denn ohne sie hätte ich die Kehrtwende nicht geschafft- ohne
sie wäre ich niemals aufgewacht! Ich tat nämlich daraufhin eines: Ich nahm zum
ersten Mal mein Leben „selbst- bewusst“ in die Hand, übernahm die volle
Verantwortung und gab jeder bisherigen Selbsttäuschung den Laufpass. Das!, was
ich mir da angetan hatte über Jahre, das wollte ich so! nie wieder erleben!
Somit verabschiedete ich mich von meinem Verstand und wandte mich meiner Seele, sprich- meiner inneren Stimme
zu.
Auch ich beschloss wie Clueso:
„Ich will nach all diesen
Jahren immer ohne Plan fahren.
Ich fühl mich gut, denn es fühlt sich gut an!“
Ich fühl mich gut, denn es fühlt sich gut an!“
Ehrlich gesagt, befand ich mich
damals in einer Lebensphase, in der ich mir sagen durfte: Egal, was jetzt
kommt, schlechter kann es nicht mehr werden. Vor mir lag ein Scherbenhaufen „vom
Feinsten“! Ich hatte mich in der vorangegangenen Beziehung schlichtweg
verloren- mein ganzes Harmoniebestreben- meine perfekte Rollenausübung hatten
verhindert, dass ich mich meiner eigenen Bedürfnissen annahm! Ich wusste gar
nicht mehr, wer ich wirklich war! Nein, meinen Partner traf keine Schuld-
absolut nicht- ich hatte es ja zugelassen bei meiner Rollenausübung auf der
Bühne der Beziehung!
Ja, ich hab enorm daraus
gelernt, um klar zu erkennen: Es gibt keinen anderen Weg, als irgendwann diese
Bühne zu verlassen, den alten Rollen wie Mustern zu entsagen und sich selbst in
den Mittelpunkt des eigenen Lebens zu stellen und das sehr bewusst! Wir sind
nicht unsere frühkindlichen Rollen der Aufopferung, der Anpassung, des
ständigen „Ja-Sagens“- des Gehorsams- der Perfektion- des Gefallen wollens- der
unbedingten Harmonie! Wir sind hier, um unsere Einzigartigkeit zum Ausdruck zu
bringen, unser Potential zu entfalten und unsere innewohnende Seelenmelodie
erklingen zu lassen. Es geht im Leben, auch wenn wir in Beziehungen sind- immer
nur um unser persönliches Wachstum! Exakt das Gegenteil hab ich damals
vollzogen! Ich habe mich selbst ausgelöscht, weil ich mich nicht liebte!
Hätte ich es heute noch einmal
mit mir selbst zu tun- ich würde nicht so früh heiraten wie gehabt, denn ich hätte
erst einmal lernen sollen, allein zu laufen, bzw. in eine liebevolle Beziehung
zu mir selbst zu wachsen!
Von daher erklärt es sich fast
von allein, dass ich diesem gängigen Ordnungssystem sehr gespalten gegenüber
stehe! Da existiert eine Ordnung für ALLE- man sagt uns, was normal ist- was
alle so tun- ohne darauf hinzuweisen, dass dieses Schubladendenken längst nicht
für alle zutreffend ist- es kann immense Schäden anrichten! Jeder von uns hat
seine eigene Geschichte, seine individuellen Seeleneinschnitte, seine ganz
eigenen Schmerzpunkte, seine persönlichen Grenzen…und jede Entscheidung sollte
immer nur aus dieser Mitte getroffen werden!
„Sie“ haben durchaus ihre Pläne mit uns, so in
Richtung „mein Haus, mein Auto, mein beruflicher Erfolg- mein dickes
Bankkonto“- doch ist dieser materielle Wohlstand wirklich das! Ziel im Leben
eines MENSCHEN? Wollen wir uns wirklich später sagen: Ich habe mich über meinen
Besitz, meine berufliche Stellung, meinen äußeren Erfolg definiert? Was aber
machte mein Mensch- Sein aus? Hab ich MICH überhaupt gespürt in meiner
Sehnsucht, in meinem seelischen
verletzlichen sensiblen Sein? Für mich stellt es keine Frage dar, warum die
Zahl der psychisch Erkrankten stetig zunimmt. Eigentlich ist diese
Folgeerscheinung eine „gesunde“ Reaktion jeder Seele auf Zustände, die sich mit
den Bedürfnissen der Seele nicht vertragen. Seele ist schlichtweg aus ihrem
natürlichen Rhythmus gefallen und ruft zur Besinnung auf! Im Grunde tut sie uns
da einen sehr großen Gefallen, wenn wir ihre Hilferufe ernst nehmen!
Ja, auch ich musste erst
dazulernen und sage mir heute:
Es soll mir am Ende des Lebens „nur“
wichtig sein, ob ich MICH gelebt und geliebt habe- in meinen Stärken, aber auch
in meinen Schwächen- ob es mir gelang, meine Seelenwunden zu heilen und für
mein verletztes Kind so gut wir möglich da zu sein, um ihm das zu schenken, was
es damals nicht von mir bekommen konnte.
Laut des Erlesenen sind wir
hier auf Erden, um die schönste Version von uns selbst zu kreieren – um endlich
wieder zu erfahren, wie sich die wahre Liebe zu uns selbst und zu Anderen
anfühlt! Und hier geht es um Haltungen, die wir uns alle wünschen, weil sie unser Leben
bereichern- weil der Mensch gar nicht ohne kann! Sich verstanden fühlen, geliebt
werden um unser selbst willen , egal, wie unvollkommen, wie unperfekt wir auch
sind…wissen, dass man nichts an sich verändern muss, nichts leisten muss und
sich dennoch geliebt fühlen.
Doch um die Erfahrung machen zu
können, müssen wir den alten Kinderschuhen entsagen, denn Liebe und alte
Glaubenssätze/ Rollenspiele vertragen sich nicht. Wahre Liebe braucht
Authentizität, braucht den Ausdruck unseres wahren Wesens, braucht
Seelenöffnung.
Darum können wir unmöglich in
dieser oberflächlichen Welt zuhause sein- denn sie setzt ja alles daran, dass
wir den Weg in unser Inneres erst gar nicht finden- dass wir permanent an der
Oberfläche herumschwimmen und uns laufend mit irgendwelchen Kompromissen
zufrieden geben. Nichts da draußen wird uns jemals richtig glücklich machen,
wenn wir versäumen, uns selbst aus ganzer Seele lieb zu haben! Da gibt’s keine
Alternative, denn von dieser gesunden Selbstliebe geht das komplette
Lebensgefühl aus- sie entscheidet, wie fruchtbar und erfüllend unsere
Beziehungen sind.
Du
kannst nur lernen,
das
du das, was du suchst,
schon
selber bist.
Alles
Lernen ist Erinnern an etwas,
das
längst da ist und nur auf Entdeckung wartet.
Alles
Lernen ist nur Wegräumen von Ballast-
bis
so etwas übrig bleibt
wie
eine leuchtende innere Stille-
bis
du merkst,
das
du selbst der Ursprung
von
Frieden und Liebe bist,
Sokrates
Die Gedanken von Sokrates
zeichnen eine der tiefsten Lebenswahrheiten auf! Ein jeder von uns ist ohne
Frage der Ursprung von Liebe und Frieden. All das, was wir vergeblich in dieser
oberflächlichen materiellen Welt suchten/ suchen- das ist IN UNS seit ewiger
Zeit, verborgen unter dem Ballast des Altmülls der völlig überholten
Überzeugungen und Glaubenssätze! So stellt uns Leben eine immerwährende
Aufgabe: alle Hindernisse, die wir gegen diese Liebe errichteten, nach und nach
zu entschlüsseln und zu entsorgen- bis nichts mehr bleibt als der strahlende
Kern der Liebe! Wir kommen aus der Liebe und wir sind Liebe und wir brauchen
nichts zu tun/ zu sein/ zu haben, um dieser Liebe wert zu sein!
Mir ist bewusst, dass es sich
wie eine Art von Hiobsbotschaft liest:
„Hell wird es erst dann, wenn
wir uns entschließen, das alte Leben zu verlieren.“
Auch ich hab dieses „falsche“
Leben aufgegeben, ebenso wie der Sänger Clueso, um mich dann in eine völlig
neue Richtung zu wagen- eine- die mir meine innere Stimme aufzeigte. Es ist
zwar ein Weg, den wir zuvor niemals gingen, doch es ist definitiv der einzige
Weg in unser glückliches Leben. Wer sich auf diesen Pfad begibt, wird recht
schnell spüren, wie viel Rückenwind das Leben schenkt! Es ist nicht nur so
dahergesagt, weil wir nie vergessen dürfen, dass unser persönlicher Weg
gleichzeitig Erfüllung für unsere Seele bedeutet! Sie wünscht sich genau diese
Richtung und schenkt immens viel Unterstützung, damit wir unterwegs bleiben.
Auch wenn wir „ohne Plan“ reisen- stimmt nicht ganz, weil diese Art der Reise
zu 100% dem Plan der Seele entspricht.
*Linda*
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