Sonntag, 28. Mai 2017

Am Ende wird alles gut….









Am Ende wird alles gut….

Leider lässt es sich nicht völlig vermeiden, dass mich die Nachrichten bezüglich der Entwicklung unseres Weltgeschehens erreichen. Dementsprechend stellte ich mir neulich die Frage: Welche Hiobsbotschaft vermag mich eigentlich noch in eine negative Stimmung zu versetzen? Im Grunde steh ich allem recht ruhig und besonnen gegenüber, liegt vielleicht daran, dass ich mir sage: Anders kann es ja gar nicht verlaufen, wenn wir wieder einmal davon ausgehen, dass hinter Allem ein tieferer Sinn steckt.

Da zog  zum Beispiel ein sogenannter Traumaexperte folgendes Fazit:

„Viele Menschen sprechen aktuell von einer Zeitenwende und befinden sich in einem Klima der Angst und Sorge. Ihrem Gefühl nach scheint vieles zusammenzubrechen, was zuvor Sicherheit schenkte.“

Wundert es mich? Nein! Auch ich spreche von einem spürbaren Wandel der Zeit, allerdings beziehe ich mich auf eine Entwicklung, die jeden Einzelnen anspricht. Für mich geht es zurück in die gesunde verantwortungsvolle Liebe zu uns selbst, um  Wahrung und Ausdruck der Individualität, mit der fruchtbaren Folgeerscheinung der gelebten  Mitmenschlichkeit. Vereinfacht könnte ich sagen: Es geht endlich!! zurück nach Haus- in eine Welt, in der wir wirklich daheim sind. Ja, ich wage sogar davon zu sprechen, dass unser kleines Paradies auf uns wartet, wieder erobert zu werden!

Doch das Erreichen eines solchen Zielortes bedarf gewisser Voraussetzungen und die wohl wichtigste ist halt die radikale Kehrtwende- raus aus der oberflächlichen Verstandeswelt- raus aus dem alten Leben , das uns niemals meinte und hinein in das Leben, das wirklich zu uns gehört!

 Geld besteht aus Zahlen
und Zahlen sind unendlich.
Wer Geld benötigt, um glücklich zu werden,
dessen Suche nach Glück wird unendlich sein.

Bob Marley

Immer noch haben die die Welt zur Hölle gemacht,
die vorgaben, sie zum Paradies zu machen.

Friedrich Hölderlin



Na ja, und damit uns der Richtungswechsel etwas leichter fällt, wird sich dieses glänzende Scheinparadies, dieses geschminkte entstellte Glück nach und nach als etwas entpuppen, was in sich zusammenfällt und leider nicht mehr in dem Gewand  der gewohnten Sicherheit aufzutreten weiß. Natürlich macht es Angst, da scheinen ja alle Felle davonzuschwimmen und man weiß nicht, woran man sich noch festhalten soll! Hat doch früher alles so gut und sicher getragen!

Nun- genau das macht den Wandel dieser Zeit aus! Da wird der Ruf nach innerer Einkehr laut, denn es gilt zu verstehen, dass die einzige immerwährende Sicherheit nur IN UNS zu finden ist! Wenn da draußen die Welt im Chaos versinkt, dann dürfen wir uns voller Stolz aufrichten und sagen: Was solls- wir sind IN UNS zu Haus und aus diesem Paradies kann uns niemand mehr vertreiben!

Ich denke, es ist zu verstehen, warum mich diese äußere Verunsicherung nicht mehr verunsichern kann, sondern eher beflügelt- zumal ich immer davon ausgehe, dass jegliche Entwicklung in der Obhut einer höheren Ordnung  liegt. Vielleicht würde dieses „Höhere“  zur Zeit voller Hoffnung sagen:

„Am Ende wird alles gut
und wenn es noch nicht gut ist,
dann ist es halt noch nicht zu Ende.“


Ich vermag nicht zu sagen, wie groß meine Hoffnung ist, denn für mich stand immer fest:
Das Gute wird letztendlich über das Böse siegen und das Weiche wird  das Harte überdauern! Vielleicht geht es nicht im Schnellverfahren, aber dafür spreche ich auch davon, Leben generell als einen steten Wachstumsprozess zu sehen.


Wir werden hinauswachsen aus all den alten, völlig  überholten Ideen von  Liebe, Partnerschaft, Begegnung, Beruf, uns selbst- und irgendwann begreifen, dass unser Leben zu jeder Zeit, in jeder Phase, von Geburt an unseren individuellen Namen trug! Ja, ich bin in der eigens mir zugedachten Lebensgeschichte nicht nur einmal durch die Hölle gegangen- doch heute sehe ich mit Dankbarkeit auf alles Erlebte zurück- weil: ohne Hölle gibt’s keinen Himmel, ohne das Fallen kein Fliegen- ohne das Dunkel der Nacht keinen hellen Morgen.
Das ist nun mal das Gesetz des Lebens und jede Seele muss irgendwann diese Wegerfahrungen machen.

Der Verständlichkeit wegen wünsch ich mir so oft, jeder würde sich als eine individuelle verletzliche Seele sehen- hier auf Erden, um einen ebenso individuellen Weg zurück zu legen. Wir sind nicht irgendsoein Zufallsprodukt, auch keine Laune der Natur, sondern ein ganz besonderer Gedanke Gottes mit einem besonderen Auftrag. Gott wünscht sich nichts mehr, als dass wir sein Geschenk des Lebens an uns würdigen, indem wir unsere innere Schönheit zum Erblühen bringen- unsere innere Quelle der bedingungslosen Liebe wieder anzapfen. Dazu bedarf es halt der inneren Einkehr, denn da draußen in der künstlichen Welt wird uns niemand den Weg aufzeigen- im Gegenteil! „Sie“ lassen unsere Seelen eher verhungern.

Ich denke, man braucht nicht weit auszuholen, um zu erkennen, dass es im Leben nichts Schöneres, Bereicherndes geben kann als echte lebendige menschliche Verbindungen. Unsere tiefe Sehnsucht zielt genau darauf hin, jene Orte zu finden, an denen man sich verstanden und angenommen fühlen darf und das SO, wie man ist- ohne auch nur das Geringste tun oder sein zu müssen und das mit einem selbstverständlichen Anspruch auf gegenseitige Wertschätzung. Und genau diesen Gedanken sollten wir als Priorität im Leben an die Spitze setzen.

Unwillkürlich fällt vieles ab- jede Suche nach Liebe, Anerkennung, Dazugehören- jede Bemühung, gefallen zu wollen, uns zu verbiegen- WENN wir diesen Platz der bedingungslosen Liebe gefunden haben. Das genau ist unser aller Geburtsrecht, denn Gott würde niemals verlangen, dass wir auch nur im Entferntesten jemals etwas Anderes sein müssen, um der Liebe wert zu sein. Im Gegenteil- ER mag es nicht, wenn wir dem entsagen, was wir wirklich sind und Seele schließt sich da voll an. Wir können doch unser wahres Wesen nicht verleugnen und da ist es egal, wie unvollkommen, unperfekt wir uns fühlen- Hauptsache, wir sind in jeder Sekunde ganz wir selbst!

Unsere Aufgabe ist es nämlich nicht, im Außen nach Liebe, Anerkennung zu suchen, sondern all die Hindernisse aufzuspüren, die wir in uns gegen diese Liebe aufgebaut haben! Und da darf man sich wirklich die Frage stellen:

Kann es sein, dass vieles, was ich bisher lebte und so vehement als Wahrheit verteidigte, auf völlig falschem Gedankengut aufgebaut war- Gedanken, die ihren Ursprung in den uralten kindlichen Glaubenssätzen hatten? Klar, wir sahen uns einst veranlasst, unsere wahre Natur einzutauschen gegen „ihre“ Wunschbilder, um bloß passend zu sein für diese Gesellschaft- doch ging es uns damit wirklich gut? Haben wir nicht immer gespürt, dass „etwas“ in uns rebellierte und von Selbstbetrug sprach?

Vielleicht muss es ja erst richtig leer werden in uns, damit wir verstehen, wie sinnlos, kraftzehrend die  Suche im Außen von jeher war. Sie hat jedenfalls nicht dazu beigetragen, dass wir uns auf die wichtigsten Dinge im Leben besinnen konnten und wenn doch, dann aus einer völlig verzerrten Perspektive! Der Offenheit einer Person hab ich es zu verdanken, mal etwas genauer hinschauen zu können, als mir die Frage gestellt wurde: Wie lebt man eigentlich Freundschaft? Ich weiß- ich kann jetzt ohne großes Hinterfragen hinzufügen: Was ist eigentlich wahre Liebe? Was macht  eine fruchtbare menschliche Begegnung aus?

Dies sind für mich die Kernfragen im Leben- das ist unser Lebenselexier- doch ehrlich gefragt: Wer hat uns in der oberflächlichen Welt auf diese Fragen jemals zufriedenstellende Antworten gegeben? Sind wir nicht immer noch Suchende, weil uns die scheinbaren eher künstlichen Wahrheiten, wenn wir ganz ehrlich sind-  irgendwie nicht richtig zufriedenstellen? Klar sind da Vorgaben, Strategien, Programme, zig Bilder der Anleitung des Möglichen- doch sie sind allerhöchstens etwas für den Verstand, aber nicht für die Seele, für unser verletzliches sensibles Wesen! Es liegt doch auf der Hand, dass wir bei so viel Verstandesvorgaben unmöglich von dem Gefühl der inneren Zufriedenheit sprechen können! Wir wurden doch permanent aufgefordert, an uns und unseren tiefen Wahrheiten/ Sehnsüchten/ Bedürfnissen vorbeizuleben!

Von allen Qualen,
die den Menschen heimsuchen können
ist die Selbstverachtung die größte.

Berthold Auerbach




Doch der Mensch ist hier, um „einfach“ Mensch zu sein und diesem Geburtsrecht  können wir uns nicht entziehen, sonst verkümmern/ ersticken wir. Wir haben sogar einen unumstößlichen Anspruch darauf, doch die Antworten müssen wir leider ganz allein suchen oder vielmehr erspüren! Eigentlich liegt es ja auf der Hand, dass Freundschaft, Liebe, jede echte menschliche Begegnungen- möglichst noch mit Bedienungsanleitung- nicht  entsprechenden Schubladen zugeordnet werden können! All diese Bereiche sind der Seele zugesprochen, sind Sache des Empfindens, nicht des Denkens.


Und schon gerät die oberflächliche Welt mit ihrem so sicher erscheinenden exakt durchstrukturierten Ordnungssystem ins Wanken und entbehrt jeder Antwort. Genau das stellt das Dilemma  dar! Alles haben sie uns wissenschaftlich- VERSTÄND- lich zu erklären versucht, ohne zu begreifen, dass die wichtigsten Dinge im Leben eines MENSCHEN niemals zu erklären sein werden und schon mal gar nicht auf Knopfdruck zu erhalten.. Darum bleibt uns wirklich nichts Anderes übrig, als die Antworten selbst zu suchen, sonst gehen wir von dieser Welt mit dem Gefühl: „Richtig gelebt hab ich eigentlich gar nicht! Ich hab höchstens überlebt!“

Wir sollten anfangen zu leben,
bevor wir zu alt dafür werden.

Marilyn Monroe

Stellen wir uns doch mal vor- wir wären im Begriff, unser Lebenshaus selbst zu erstellen. Auf welchem Fundament soll es stehen, damit es für alle Zeiten sicher ist, damit kein Sturm im Außen es ins Wanken bringt? Die Antwort darauf ist relativ einfach, denn es reicht schon, wenn dieses Fundament den Namen –„bedingungslose Liebe zu uns selbst“, gepaart mit einem hohen Verantwortungsgefühl für unser Leben- trägt. Wer  nämlich sein Leben selbst in die Hand nimmt und erspürt, wofür er steht, wofür er geht, der steht für alle Zeiten sehr gut!
Sich unabhängig machen von allem Äußeren und sich nur noch auf das besinnen, was IN einem ruft!

Wer sich an andere hält,
dem wankt die Welt.
Wer in sich selber ruht,
der steht gut.

Paul Heyse

Zum Glück aber sorgt jede Seele - Hand in Hand mit Leben- dafür, dass der Tag des Erwachens kommt, an dem wir uns entschließen, den Weg in unsere Mitte zu suchen. Schmerzen, Krankheiten, Fügungen, Menschen, ganz gewisse Erfahrungen schneien in unser Leben und führen uns Schritt für Schritt weg von all dem falschen oberflächlichen Denken. Und das Schöne wird sein: Wir werden dabei immer weicher, sensibler, berührbarer und zufriedener- je näher wir unserem inneren Kern kommen.

Ich las hinsichtlich dessen einmal, dass eh in jedem von uns so eine Art von Urwissen beheimatet ist und denke, das erklärt diesen anhaltenden Sog- denn einmal auf diesem Weg, wollen wir gar nicht mehr zurück! Ich glaub einfach, dass sich während des Zurückgehens unser Erinnerungsvermögen steigert, denn der angestrebte Zielort ist uns ja nicht fremd! Schließlich waren wir alle als kleine Kinder dort mal mit einem super Heimat-Wohlgefühl daheim!

Darum: Am Ende wird nämlich wirklich alles gut, denn dafür sorgt schon die Seele, weil wir vor ihren Bedürfnissen einfach nicht fliehen können. Immer wieder wird sie uns in die entsprechende Richtung schubsen- ist nicht bös gemeint- sie hat halt eine enorme Zielstrebigkeit und da kommt sogar der Verstand nicht gegen an. Seele möchte- wenn all das Dunkle in uns fort ist, unbedingt  noch wissen, wie es sich anfühlt, reine Liebe zu sein! Sie möchte es nämlich nicht nur erzählt bekommen, sondern so richtiggehend erfühlen.
Na ja und wenn wir ihr diese Freude noch in diesem Leben bereiten, dann wird sie sich zufrieden, dankbar und glücklich zurücklehnen.

Ohne Frage könnte man angesichts all meiner Worte einen Ausbund an  Phantasie vermuten- doch „anders“ vermag ich den tiefen Sinn des Lebens mittlerweile nicht mehr zu sehen, bzw. zu erspüren. Es wurde mir irgendwann unmöglich,  Leben nur als eine triste schwarz- weiß- Angelegenheit zu sehen. Ich weiß heute auch, dass Leben erst dann beginnt, wirklich lebenswert zu werden, wenn unsere Seele die Führung übernimmt. Dann werden wir nämlich in das tiefe Geheimnis Leben eingeführt und diese Erfahrung, die wünsche ich jedem Menschen! Nichts mehr  wissen, nichts mehr  planen- einfach nur geschehen lassen und dennoch erahnen, dass alles zum Besten verlaufen wird!

„Am Ende wird alles gut…..“

*Linda*

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