Sonntag, 2. Juni 2019

Das Leben hält so viel Schönes für uns bereit





Das Leben hält so viel Schönes für uns bereit






Als ich dieses Foto entdeckte und die dazugehörige Erläuterung las, hat es mich unheimlich berührt. Dieses Ehepaar zeigt uns auf, was es heißt, das einmal gegebene Eheversprechen wirklich ernst zu nehmen. „Weil ich sie für ein ganzes Leben geheiratet habe..“ Für den Mann scheint es selbstverständlich zu sein, seiner kranken Frau in jeder Notlage, bis zum Tode beizustehen und ich zolle ihm meinen höchsten Respekt. Diesem Ehepaar ist nämlich etwas gelungen, was wir in der heutigen Zeit nur noch selten finden: das bedingungslose JA zum Anderen und eine Treue, die bis zum Tode hält, egal, was auch kommen mag. Das muss wahre Liebe sein!


Sehr intensiv hab ich mich einst mit der Thematik der wahren Liebe beschäftigt, genau zu dem Zeitpunkt, als mir klar wurde: Jedem von uns ist es in diesem Leben vergönnt, die höchste Version von sich selbst, vom Leben und von der Liebe zu erfahren, wenn wir uns im Klaren sind, wonach wir uns ausstrecken wollen. Über die Qualität unseres Lebens entscheiden wir ganz allein, denn wir sind freie Menschen. Und nachdem ich so „herrlich“ über lange Zeit an mir selbst vorbeilebte, mich in Beziehungen befand, die mir die Luft zum Atmen nahmen, wurde mir bewusst: So! möchte ich nicht weiterleben. Ich möchte erfahren, welche Möglichkeiten mir zur Verfügung stehen und wie wertvoll das Leben sein kann.

Wir sind nämlich hier auf Erden, um die allerhöchste Vision von der schönsten Version unserer selbst zu verwirklichen. Ulrich Schaffer bezeichnete es einmal als das Empfinden der  Lust, auf den Menschen, der wir sein können. Das hat nun nichts mit Überheblichkeit zu tun, oh nein, aber es gibt da einen Gott, der hat sich was dabei gedacht, als er uns so erschuf, wie wir sind  und er wird  jedes Kunstwerk mit Stolz und Freude betrachtet haben. Nur, dann wars irgendwann vorbei mit dem Ausdruck unserer natürlichen göttlichen Schönheit, weil die Welt uns ganz klar aufzeigte, wie wir nach ihren Vorstellungen sein sollen.

Kannst du dich noch erinnern,
wer du warst,
bevor alle Welt dir sagte,
wie und wer du zu sein hast?

Gelingt es uns heute noch, uns daran zu erinnern, wie schön wir eigentlich im Inneren von Natur aus sind? Hat man es uns nicht längst vergessen lassen bei all den Wunschvorstellungen im Außen? Mir wurde  irgendwann klar: Wenn wir es zulassen, dass uns die Welt so verformt und uns teilweise ein künstliches Ich aufdrückt- was macht das mit Gott? Ist das nicht eine Absage an seine geniale Schöpferkraft? Wessen Urteil sollte uns wohl wichtiger sein- das der Welt oder der Beschluss Gottes, der uns alle in liebevoller Weise als seine Kinder erschuf.



Zudem sollten wir nicht vergessen: Gott ist und bleibt der Töpfer über den Ton und ist uns somit haushoch überlegen.Hier fallen mir wieder spontan all die Bilder ein, die man mir in Kindertagen von einem strafenden ewig richtenden Gott übermittelte! Ein Gott- vor dem man Angst haben musste!?? Nein, das ist er gewiss nicht, denn wenn wir in der Bibel über diesen Gott lesen, dann erfahren wir, wie liebevoll, fürsorglich, geduldig er um uns bemüht ist- gütig und gerecht- lieb und konsequent und alles zielt nur darauf hin, dass wir immer mehr zu dem authentischen Menschen werden, der wir wirklich sind- bzw. das Leben leben, das wirklich  von innerer Erfüllung spricht.

Gott will zu jedem Zeitpunkt nur das Beste für uns, denn geprägt von den weltlichen Vorgaben haben wir glatt vergessen, was wirklich gut für uns und unsere Seele ist.
Oft hab ich mich gefragt, warum Gott manchen Menschen die Situation des Alleinseins beschert, so wie er es bei mir tat/tut. Sollte es eine Strafe oder mein Glück sein? Heute weiß ich: Es kann uns menschlichen Menschen nichts Besseres passieren, als dass wir radikal in der Situation des Alleinseins stecken. Wir werden dann nämlich davon abgehalten, uns ständig abzulenken- sind die meiste Zeit mit uns allein und erhalten so die einmalige Chance, uns selbst richtig gut kennen zu lernen und zu lieben.

Mir wurde irgendwann klar: Wer sich nicht selbst bis in die Tiefe erforscht hat- wer sich selbst nicht nahe ist- wer sich nicht liebt und annimmt mit allen Ecken und Kanten- der wird niemals richtig lieben können. Das JA zu mir selbst wird immer die Voraussetzung sein für das JA zum Anderen. Wenn eines wichtig ist, dann, dass jeder vor allem anderen eine verständnisvolle Liebesbeziehung zu sich selbst aufbaut und um seine Seelenbedürfnisse weiß. Ich könnte auch sagen: Wir müssen lernen, mit uns selbst glücklich zu sein- uns selbst zu genügen- uns quasi erst einmal selbst der beste Partner zu sein. Dann haben wir die Chance auf eine wunderbare ergänzende bereichernde Partnerschaft, weil halt das Brauchen wegfällt.

Dann heißt es nicht mehr:

Ich liebe dich, weil ich dich brauche…

sondern:

Ich brauche dich, weil ich dich liebe!

Und das ist ein himmelweiter Unterschied.


Da denke ich gerade an das Ehepaar von oben und darf einfach davon ausgehen, dass diese Menschen  wahre Liebe  praktizieren. Er liebt seine Frau nicht, weil er sie braucht, um glücklich oder wertvoll zu sein. Nein- er liebt sie so sehr, dass es ihm ein Selbstverständliches ist, ihr  auch in den schweren Zeiten, in denen sie mehr als hilflos ist, mit seiner Liebe und Fürsorge zur Seite zu stehen. Das ist für mich das Bild der wahren Liebe.

Ich glaub, es wird verständlich, wenn ich von der großen Chance spreche, die wir alle hier auf Erden haben- nämlich eine Qualität von Leben und Liebe kennenzulernen, die unsere Vorfahren zumeist so nicht kannten. Wahres Leben, wahre Liebe, authentisches Sein, als die größten Geschenke, die wir hier auf Erden in Empfang nehmen dürfen und ALLES haben wir dem einen Gott zu verdanken, der sich nichts Schöneres vorstellen kann, als dass seine Kinder glücklich sind.


*Linda*

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