Freitag, 22. November 2019

Die Frage im Zuviel des Lebens: Was ist wirklich wichtig?



Die Frage im Zuviel des Lebens: Was ist wirklich wichtig?


Ja, da war sie, die Frage aller Fragen, als ich den Song „geiles Leben“ im Radio hörte.
 Wünschen wir uns nicht alle so ein supergeiles Leben, wie es die Sängerin von Glasperlenspiel besingt? So ein Leben in Saus und Braus- mit Champagnerfeten  in einer schmucken Villa- ohne Geldsorgen - mit Vergnügen ohne Ende…..schließlich haben wir ja nur dieses eine Leben und das sollten wir auskosten, so gut es geht!

Doch in dem Song kommt etwas ganz Anderes zum Ausdruck. Da spricht die Sängerin davon, dass so ein sorgloses Luxusleben  die Gefahr in sich birgt, dass der Mensch vor lauter Vergnügen irgendwann verloren geht…….weil wir nämlich etwas ganz Anderes brauchen….um wirklich glücklich zu werden.


Es zählt ja zu meinen Vorlieben, mich seit Jahren mit den deutschsprachigen Songtexten etwas näher zu befassen. Es ist einfach interessant, was die Sänger da zur Sprache bringen:

„Silbermond“ stellt fest, dass man 99% von dem angesagten materiellen Schnick Schnack überhaupt nicht braucht….Andreas Bourani und Sido  ziehen es vor, zu flüchten, um diese Welt nur noch von oben zu betrachten… Frida Gold ist total verzweifelt, weil sie nicht mehr weiß, wovon sie noch träumen soll….und nun kommt Glasperlenspiel daher und erklärt dieses so angesagte Luxusleben für null und nichtig!

Ganz schön verwirrend. Es hat  den Anschein, dass sich keiner der Sänger in dieser Welt wohlfühlt! Sind sie etwa undankbar? Schließlich können wir doch haben, was wir wollen- das Angebot wächst und wächst, weil man doch so sehr darum bemüht ist, dass wir glücklich werden! Ist doch Fülle pur  vorhanden!

Eine Feststellung gab mir allerdings sehr zu denken:









Da frag ich mich allerdings: Kann es wirklich sein, dass wir Zeit unseres Lebens hinter Dingen herliefen/herlaufen, die uns im Endeffekt nur innere Leere bescheren? Kann es vielleicht sein, dass wir bei der ganzen Fülle aus den Augen verloren haben, was wirklich im Leben zählt?




Nein, im Grunde frag ich mich das schon lang nicht mehr, weil ich weiß: Es kann nicht der Sinn von Leben sein, sich ne goldene Nase zu verdienen oder seinen Selbstwert am Bühnenapplaus von Menschen, am Status oder Besitz festzumachen. Darum sind wir nicht hier!

Da vertraue ich  doch lieber dem Hinweis von Unheilig:


„Wir waren geboren, um zu leben
mit den Wundern dieser Zeit-
sich niemals zu vergessen,,
bis in alle Ewigkeit.“


So verstehe ich auch folgenden Text viel besser:



Am Ende des Lebens interessiert es niemanden,
wie viel Geld du verdient hast-
ob du dich für andere aufgeopfert hast,
was du studiert oder gelernt hast,
ob du erfolgreich oder berühmt warst.


Am Ende des Lebens,
 da zählen die Momente,
in denen du dein Leben,
dein Licht
und dein Dasein,
deine Liebe,
deine eigene Glückseligkeit
gefeiert und genossen hast
und wie oft du dir deiner selbst bewusst warst.

St.Pfannschmidt



Ich weiß, dass solche Sinn- Darlegungen in einer Welt wie dieser gewöhnungsbedürftig sind, denn so! ist uns der Sinn von Leben niemals nahegebracht worden.  Tja, aber  so sieht es aus, wenn wir es schaffen, von dieser Bühne der Präsentation abzutreten, um uns ganz bewusst auf unseren Wert als MENSCH zu besinnen. Ja, wir dürfen uns  selbst feiern, weil jeder von uns ein unverwechselbares Original ist, ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten und Gaben - dazu auserkoren, in dieser  Welt einen ganz bestimmten Platz einzunehmen, den kein Anderer ausfüllen kann!

Es ist nicht mehr verwunderlich, warum ich mich seit der Jugend in einer Welt wie dieser einfach nicht wohlfühlte und später dazu überging, zu sagen: Ich lebe zwar in dieser Welt, aber ich passe nicht hierhin. Mir gings so wie Andreas Bourani und Sido, weil auch sie mit den gängigen Maßstäben und Gepflogenheiten nicht klarkamen. Auch sie vertraten die Überzeugung: Wenn etwas in die Mitte dieses Weltgeschehens gehört, dann sind es die MENSCHEN und die Liebe, denn wir sind hier, um einander zu lieben und ganz MENSCH zu sein!





Übrigens las ich hinsichtlich der Sinnfrage etwas sehr Interessantes:


„Wir sind gar nicht zum Vergnügen geboren, sondern für die Freude.“


Auf den ersten Blick scheint es da keinen Unterschied zu geben, hat aber viel mit dieser Seifenblasenmentalität zu tun. Wenn wir ein Vergnügen suchen, ist es eher eine kurzfristige spaßige Angelegenheit- doch eine Freude ist etwas, wovon wir sehr lange zehren können. Ich glaub, das große Dilemma in dieser Wohlstandsgesellschaft ist, dass sie uns lehrte,  statt der Freude das kurzweilige Vergnügen zu suchen- mit dem Resultat, dass uns diese vergnüglichen Dinge auf Dauer niemals erfüllen werden. Da bleibt nichts im Nachhinein als nur innere Leere und die kraftzehrende Suche nach Nachschub.

Ganz anders verhält es sich, wenn wir tiefe Freude empfinden dürfen! Allerdings ist sie an einem Ort beheimatet, den wir notgedrungen in der Kindheit verlassen mussten. Tief tief in uns drinnen, da ist ein Ort, der von Daheimsein, Wärme und Geborgenheit spricht- ein Ort, an dem wir uns selbst und unseren wahren Sehnsüchten sehr nahe sind. Da ist eine Seele, die in all den Jahren nichts von ihrer Schönheit und ihrer Sehnsucht  verloren hat- eine Seele, die sich nichts mehr wünscht, als zu lieben und geliebt zu werden. Und so eine Seele, die ernährt sich durchweg von den kleinen Freuden eines liebevollen Miteinanders.



Von daher brauchen wir ihr auch nichts unter die Nase zu halten, was von materiellem Wert ist. Sie ist  nicht dran interessiert, welchen Nobelschlitten wir fahren oder wie gefüllt unser Bankkonto ist. Eine Seele ist immens empfänglich für Berührungen, Streicheleinheiten, für Worte und Gesten, die von Herzen kommen. Dann blüht sie förmlich auf und strahlt über das ganze Gesicht, weil es ihr so gut tut.



Wenn ich richtig erahne, tendieren Menschen immer mehr dahin, sich diesen Seelenfreuden zu widmen, weil sie es einfach leid sind, sich gegenseitig das Leben zu erschweren. Ja, diese neue Zeit lässt uns aufwachen und erkennen, dass wir im Grunde  eine große Gemeinschaft sind, dass wir eins sind- trotz aller Verschiedenheit, die uns so einzigartig sein lässt. Wir sind alle auf einer gemeinsamen Reise, um wieder der Mensch zu werden, der wir wirklich sind und immer schon waren.

Einst träumten wir, wir wären einander fremd.
Wir wachen auf und erkennen, dass wir uns lieb haben.



Gott hat uns nämlich nicht erschaffen, damit wir uns gegenseitig verletzen, erniedrigen,  beneiden, hassen oder bekämpfen.

Gott hat uns auch  nicht erschaffen, damit wir traurig und einsam unser Dasein fristen.

Im Gegenteil! Gott wünscht sich für jeden von uns ein Leben in Fülle, Freude, Frieden,  Liebe und mit einem bereichernden Miteinander. Das war von Anfang an sein großer Traum. Doch diese  machthungrige materiell eingestellte lieblose Welt hat seinen Traum zerstört - so viel Unfrieden  und kranke Seelen hervorgebracht. Wir brauchen uns nur mal anzuschauen, welche Spielregeln hier so angesagt sind! Hier kommen nämlich nur die Harten in den Garten- koste es, was es wolle und wenn es unser Seelenfrieden ist! Diese Spielregeln haben uns krank werden lassen, weil das Seelenwohl, bzw. der Seelenfrieden  unberücksichtigt blieben/ bleiben. Doch genau das! muss bei allem, was wir tun und sagen IMMER an erster Stelle stehen.


Jedes neugeborene Kind bringt uns Nachricht von Gott,
dass er noch nicht von den Menschen enttäuscht ist.





 

Aber Gott wird seinen Traum nicht aufgeben. Sein Wirken ist gegenwärtig sehr spürbar und wird auch die zukünftige Entwicklung kennzeichnen. Gott ist eifrig drum bemüht, den Wärmestrom der Liebe in diese kalte Welt fließen zu lassen. Immer mehr Menschen werden von einem wachsenden Bewusstsein sprechen und spüren, wie  sich ihr bisher verschlossenes Herz wieder öffnet. Wie Gott das Wunder vollbringt, ich weiß es nicht, aber ich weiß- dass bei Gott kein Ding unmöglich ist und dass er das Werk, das er in jedem von uns begonnen hat, auch zu einem guten Ende führen wird.

*Linda*

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