Die Frage im Zuviel des Lebens: Was ist wirklich wichtig?
Ja, da war sie, die Frage aller Fragen, als ich den Song
„geiles Leben“ im Radio hörte.
Wünschen wir uns
nicht alle so ein supergeiles Leben, wie es die Sängerin von Glasperlenspiel
besingt? So ein Leben in Saus und Braus- mit Champagnerfeten in einer schmucken Villa- ohne Geldsorgen -
mit Vergnügen ohne Ende…..schließlich haben wir ja nur dieses eine Leben und
das sollten wir auskosten, so gut es geht!
Doch in dem Song kommt etwas ganz Anderes zum Ausdruck. Da
spricht die Sängerin davon, dass so ein sorgloses Luxusleben die Gefahr in sich birgt, dass der Mensch vor
lauter Vergnügen irgendwann verloren geht…….weil wir nämlich etwas ganz Anderes
brauchen….um wirklich glücklich zu werden.
Es zählt ja zu meinen Vorlieben, mich seit Jahren mit den
deutschsprachigen Songtexten etwas näher zu befassen. Es ist einfach
interessant, was die Sänger da zur Sprache bringen:
„Silbermond“ stellt fest, dass man 99% von dem angesagten
materiellen Schnick Schnack überhaupt nicht braucht….Andreas Bourani und
Sido ziehen es vor, zu flüchten, um diese
Welt nur noch von oben zu betrachten… Frida Gold ist total verzweifelt, weil
sie nicht mehr weiß, wovon sie noch träumen soll….und nun kommt Glasperlenspiel
daher und erklärt dieses so angesagte Luxusleben für null und nichtig!
Ganz schön verwirrend. Es hat den Anschein, dass sich keiner der Sänger in
dieser Welt wohlfühlt! Sind sie etwa undankbar? Schließlich können wir doch
haben, was wir wollen- das Angebot wächst und wächst, weil man doch so sehr
darum bemüht ist, dass wir glücklich werden! Ist doch Fülle pur vorhanden!
Eine Feststellung gab mir allerdings sehr zu denken:
Da frag ich mich allerdings: Kann es wirklich sein, dass wir
Zeit unseres Lebens hinter Dingen herliefen/herlaufen, die uns im Endeffekt nur
innere Leere bescheren? Kann es vielleicht sein, dass wir bei der ganzen Fülle aus
den Augen verloren haben, was wirklich im Leben zählt?
Da vertraue ich doch
lieber dem Hinweis von Unheilig:
„Wir waren geboren, um zu leben
mit den Wundern dieser Zeit-
sich niemals zu vergessen,,
bis in alle Ewigkeit.“
So verstehe ich auch folgenden Text viel besser:
Am Ende des Lebens interessiert es niemanden,
wie viel Geld du verdient hast-
ob du dich für andere aufgeopfert hast,
was du studiert oder gelernt hast,
ob du erfolgreich oder berühmt warst.
Am Ende des Lebens,
da zählen die
Momente,
in denen du dein Leben,
dein Licht
und dein Dasein,
deine Liebe,
deine eigene Glückseligkeit
gefeiert und genossen hast
und wie oft du dir deiner selbst bewusst warst.
St.Pfannschmidt
Ich weiß, dass solche Sinn- Darlegungen in einer Welt wie
dieser gewöhnungsbedürftig sind, denn so! ist uns der Sinn von Leben niemals nahegebracht
worden. Tja, aber so sieht es aus, wenn wir es schaffen, von
dieser Bühne der Präsentation abzutreten, um uns ganz bewusst auf unseren Wert
als MENSCH zu besinnen. Ja, wir dürfen uns selbst feiern, weil jeder von uns ein
unverwechselbares Original ist, ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten und
Gaben - dazu auserkoren, in dieser Welt
einen ganz bestimmten Platz einzunehmen, den kein Anderer ausfüllen kann!
Es ist nicht mehr verwunderlich, warum ich mich seit der
Jugend in einer Welt wie dieser einfach nicht wohlfühlte und später dazu
überging, zu sagen: Ich lebe zwar in dieser Welt, aber ich passe nicht hierhin.
Mir gings so wie Andreas Bourani und Sido, weil auch sie mit den gängigen
Maßstäben und Gepflogenheiten nicht klarkamen. Auch sie vertraten die
Überzeugung: Wenn etwas in die Mitte dieses Weltgeschehens gehört, dann sind es
die MENSCHEN und die Liebe, denn wir sind hier, um einander zu lieben und ganz
MENSCH zu sein!
Übrigens las ich hinsichtlich der Sinnfrage etwas sehr
Interessantes:
„Wir sind gar nicht zum Vergnügen geboren, sondern für die
Freude.“
Auf den ersten Blick scheint es da keinen Unterschied zu
geben, hat aber viel mit dieser Seifenblasenmentalität zu tun. Wenn wir ein
Vergnügen suchen, ist es eher eine kurzfristige spaßige Angelegenheit- doch eine
Freude ist etwas, wovon wir sehr lange zehren können. Ich glaub, das große
Dilemma in dieser Wohlstandsgesellschaft ist, dass sie uns lehrte, statt der Freude das kurzweilige Vergnügen zu
suchen- mit dem Resultat, dass uns diese vergnüglichen Dinge auf Dauer niemals
erfüllen werden. Da bleibt nichts im Nachhinein als nur innere Leere und die kraftzehrende
Suche nach Nachschub.
Ganz anders verhält es sich, wenn wir tiefe Freude empfinden
dürfen! Allerdings ist sie an einem Ort beheimatet, den wir notgedrungen in der
Kindheit verlassen mussten. Tief tief in uns drinnen, da ist ein Ort, der von
Daheimsein, Wärme und Geborgenheit spricht- ein Ort, an dem wir uns selbst und
unseren wahren Sehnsüchten sehr nahe sind. Da ist eine Seele, die in all den
Jahren nichts von ihrer Schönheit und ihrer Sehnsucht verloren hat- eine Seele, die sich nichts mehr
wünscht, als zu lieben und geliebt zu werden. Und so eine Seele, die ernährt
sich durchweg von den kleinen Freuden eines liebevollen Miteinanders.
Von daher brauchen wir ihr auch nichts unter die Nase zu
halten, was von materiellem Wert ist. Sie ist
nicht dran interessiert, welchen Nobelschlitten wir fahren oder wie
gefüllt unser Bankkonto ist. Eine Seele ist immens empfänglich für Berührungen,
Streicheleinheiten, für Worte und Gesten, die von Herzen kommen. Dann blüht sie
förmlich auf und strahlt über das ganze Gesicht, weil es ihr so gut tut.
Wenn ich richtig erahne, tendieren Menschen immer mehr
dahin, sich diesen Seelenfreuden zu widmen, weil sie es einfach leid sind, sich
gegenseitig das Leben zu erschweren. Ja, diese neue Zeit lässt uns aufwachen
und erkennen, dass wir im Grunde eine große
Gemeinschaft sind, dass wir eins sind- trotz aller Verschiedenheit, die uns so
einzigartig sein lässt. Wir sind alle auf einer gemeinsamen Reise, um wieder
der Mensch zu werden, der wir wirklich sind und immer schon waren.
„Einst träumten
wir, wir wären einander fremd.
Wir wachen auf und erkennen, dass wir uns lieb haben.“
Gott hat uns nämlich nicht erschaffen, damit wir uns
gegenseitig verletzen, erniedrigen,
beneiden, hassen oder bekämpfen.
Gott hat uns auch nicht erschaffen, damit wir traurig und einsam
unser Dasein fristen.
Im Gegenteil! Gott wünscht sich für jeden von uns ein Leben
in Fülle, Freude, Frieden, Liebe und mit
einem bereichernden Miteinander. Das war von Anfang an sein großer Traum. Doch
diese machthungrige materiell
eingestellte lieblose Welt hat seinen Traum zerstört - so viel Unfrieden und kranke Seelen hervorgebracht. Wir brauchen
uns nur mal anzuschauen, welche Spielregeln hier so angesagt sind! Hier kommen
nämlich nur die Harten in den Garten- koste es, was es wolle und wenn es unser
Seelenfrieden ist! Diese Spielregeln haben uns krank werden lassen, weil das
Seelenwohl, bzw. der Seelenfrieden
unberücksichtigt blieben/ bleiben. Doch genau das! muss bei allem, was
wir tun und sagen IMMER an erster Stelle stehen.
„Jedes neugeborene
Kind bringt uns Nachricht von Gott,
dass er noch nicht von den Menschen enttäuscht ist.“
Aber Gott wird seinen Traum nicht aufgeben. Sein Wirken ist
gegenwärtig sehr spürbar und wird auch die zukünftige Entwicklung kennzeichnen.
Gott ist eifrig drum bemüht, den Wärmestrom der Liebe in diese kalte Welt
fließen zu lassen. Immer mehr Menschen werden von einem wachsenden Bewusstsein
sprechen und spüren, wie sich ihr bisher
verschlossenes Herz wieder öffnet. Wie Gott das Wunder vollbringt, ich weiß es
nicht, aber ich weiß- dass bei Gott kein Ding unmöglich ist und dass er das
Werk, das er in jedem von uns begonnen hat, auch zu einem guten Ende führen
wird.
*Linda*
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