Donnerstag, 9. Mai 2019

wir dürfen endlich blühen







Wir dürfen endlich blühen!


So oft denke ich: Was können wir uns glücklich schätzen, in einer Zeit wie dieser zu leben! Nie zuvor waren die Möglichkeiten größer, um endlich das!! Leben zu leben, das wirklich zu uns passt…um endlich der Mensch sein zu können, der wir wirklich sind!

Mit Sicherheit ist es der Tatsache geschuldet, dass wir in einer Zeit des Bewusstseinswandels leben, weil es uns vergönnt ist, völlig neue Sichtweisen einzunehmen. Wir werden von Denkenden zu Erspürenden, denn die Reise geht vom Kopf mitten in unsere tiefsten Seelengründe. Mir ist es jedenfalls so ergangen. Auf einmal schien all das, was ich über Jahrzehnte für  richtig, wahr und sicher gehalten hatte, fragwürdig zu werden, um dann bei intensivem Erspüren an Wahrheitsgehalt zu verlieren.

Klar, ich kam nicht drum herum, mir sehr oft zu sagen: Was hat man uns bloß für einen Mist erzählt über den Sinn dieses Lebens? Wie konnte ich diesem Mist auch noch meinen Glauben schenken? Wertvolle Lebenszeit hat er mich gekostet, denn so viel ich mich auch bemühte- ich wurde einfach nicht glücklich. War ja auch kein Wunder, denn etwas zu leben und für wahr zu halten, was unwahrer nicht sein kann- das beschert nun mal keinen inneren Frieden.

Für mich besteht der tiefe Sinn des Lebens heute einzig und allein in der Beantwortung folgender Frage:

Warum bin ich, als der MENSCH, der ich bin- mit all meinen Schwächen und Stärken- auf dieser Welt?

Und wir werden bei der Suche nach dieser Antwort nicht drum herumkommen, uns zu sagen: Jeder von uns trägt ein hohes Maß an Eigenverantwortung, denn wir stehen in der Pflicht, ein Leben zu erschaffen, das von Wertigkeit und Nachhaltigkeit spricht.

Ja, wir dürfen  uns extrem ernst nehmen, denn dieses Leben ist ein Geschenk und ruft danach, voller Achtsamkeit und Dankbarkeit ausgepackt zu werden. Ohne Frage, es hat sehr lange gedauert, bis ich das begriff. Andererseits war ich von Dankbarkeit erfüllt, dass ich noch in diesem Leben die Möglichkeit erhielt, das Beste draus zu machen.

Zwei lange Partnerschaften hats gedauert- viele kräftezehrende Jahre zogen ins Land…..doch ich weiß heute auch: Ohne diese schmerzvollen Erfahrungen wäre die Erkenntnis nicht in mir herangewachsen.

Es gibt da einen sehr aussagekräftigen Hinweis, in dem ich mich immer wiederfinde:

„Wenn eine Blume nicht blüht,
ändert man die Umgebung,
nicht die Blume.“

Ich war nämlich diese „Blume“, die in Beziehungen einfach nicht erblühte, die sogar Gefahr lief, total zu verkümmern….weil sie immer der Ansicht war, sie müsse sich der Umgebung anpassen. Nie fühlte ich mich richtig, nie schien ich zu genügen…..und sah mich dem Anspruch ausgesetzt, mich verändern zu müssen, um richtig zu sein und mich geliebt fühlen zu dürfen.

Was für ein fataler Irrtum! Er kostete mich fast mein Leben! Denn die Wahrheit sah vollkommen anders aus. Ich war keineswegs „irgendwie“ falsch- ich hielt mich einfach nur in der  falschen Umgebung auf. Es war eine Umgebung, die es  verhinderte, dass ich, als der Mensch, der ich nun mal war- mit all meinen Ecken, Kanten und Stärken- mein Menschsein verwirklichen konnte.



Heute weiß ich: Niemand muss sich jemals verändern, um richtig zu sein oder einen Anspruch auf Liebe zu haben. Jede „Blume“ hat das Recht, sich so zu entfalten, wie es ihrer natürlichen Blühkraft entspricht.  Nein, nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, denn wir dürfen uns immer vor Augen führen: So und nicht anders sind wir von Gott gewollt, denn es wird immer Menschen geben, die uns genau so brauchen, wie wir sind.


Darum lieb ich diesen Text „Ich nehme dich an, so wie du bist“, weil er ganz klar zum Ausdruck bringt: Es ist in  menschlichen Begegnungen völlig nebensächlich, was ich mir vorstelle, was ich mir wünsche vom Anderen. Was zählt, ist dieses bedingungsfreie JA - zu allem Unperfekten, zu allem, was den Anderen ausmacht, ohne den Gedanken zu hegen, dass sich da etwas verändern muss. Ganz davon abgesehen, dass niemand von uns jemals in der Lage sein wird, zu verstehen, warum ein Mensch nun mal ist, wie er ist. Keiner von uns ist in den Schuhen des Anderen gelaufen. Niemand hat jemals gefühlt, was der Andere fühlte.

Das ist für mich die neue Freiheit des Seins und die gilt es bis zum letzten Tage zu bewahren.
Wir müssen uns nicht irgendwie passend machen für unser Umfeld. Wir sind schon gut so, wie wir sind.




Ein jeder ist gut so, wie er ist…….und darf sich als ein bewusst erschaffenes Kunstwerk Gottes begreifen- geschliffen vom Leben und darum von einzigartigem Wert!
Ja, wir dürfen so viel gesundes Selbstbewusstsein an den Tag legen, ohne überheblich zu sein.

In diesem Leben geht es einzig und allein darum, diese Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen und alles daran zu setzen, die allerschönste Version von uns selbst zu werden. Ich spreche hier nicht von dem utopischen Ziel, irgendeine Vollkommenheit anzustreben, denn das gibt es nicht. Doch wir stehen in der Verantwortung, aus uns selbst das Beste herauszuholen, unser inneres Potential zu entfalten , unsere Seele von ihren Kindheitsfesseln zu erlösen und alles dafür zu tun, damit sie irgendwann wieder fliegen kann.


Viel zu spät hab ich damals begriffen. Es geht in einer Partnerschaft nicht um das krampfhafte Aufrechterhalten der Harmonie, nicht um Handlungen „nur“ um des lieben Friedens willen- wenn wir uns dabei selbst verlieren und untreu werden. Eine echte fruchtbare Partnerschaft wird immer dadurch gekennzeichnet sein, dass zwei Menschen sich gegenseitig in ihrem Wachstum/ in ihrer Seelenheilung unterstützen und um den Blühstatus des Anderen bemüht sind.

Mir ist nämlich mittlerweile eines klar geworden: Gott braucht jeden von uns – gerade in dieser Einzigartigkeit, weil sie es ist, die hilft, in seinem Sinne etwas bewirken zu können.

Ich sag mal in kurz und knapp: Wir sind  nicht ohne Grund so, wie wir sind. Gott hat jeden von uns so erschaffen, dass er irgendwann eine Idealbesetzung in seinem göttlichen Plan darstellt- in einem Plan, den wir mit unserem Verstand nur ansatzweise nachvollziehen können. Doch eines ist gewiss: Um diesen Plan zu erfüllen, braucht Gott jeden Einzelnen von uns.

Nie und nimmer wird es darum gehen, dass wir auf der Bühne der oberflächlichen Welt eine Glanznummer darstellen! Das! ist nicht mit Gottes Willen vereinbar, denn ihn interessiert es nur wenig, wie beliebt, wie angesehen oder vermögend wir zu Lebzeiten sind/waren. Für ihn wird es wesentlich sein, ob wir den MENSCHEN, den er sich bei der Erschaffung vorstellte, so authentisch wie möglich zum Ausdruck brachten- ob wir unsere Fähigkeiten entfaltet haben, unserer Seele zum Erblühen verhalfen und ob wir der Liebe und Mitmenschlichkeit unsere Beachtung schenkten. Das ist für mich der tiefe Sinn unseres Hierseins! Das ist unsere Verantwortung in dieser Zeit und in diesem Leben!

*Linda*

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