Samstag, 25. Mai 2019

Der Mensch stirbt, ohne gelebt zu haben...









Der Mensch stirbt, ohne jemals gelebt zu haben????????


Diese Darlegung von Dalai Lama ist ganz schön krass und herausfordernd……aber ich denke, dass er sie nicht unbegründet niederschrieb. Diese Wahrheit muss doch irgendwie durch irgendetwas begründet sein……

Vielleicht sollten wir uns einfach mal vor Augen führen, was unter einem lebendigen erfüllten Leben zu verstehen ist……

Das hat nämlich ausnahmslos mit uns selbst zu tun und bezieht sich nicht, wie bestens erlernt, auf äußere Kriterien wie Besitz, Status, Attraktivität, Grad der Beliebtheit…..
Denn wer meint,  sich aus solch oberflächlichen Dingen ein erfülltes Leben zu erschaffen, der irrt gewaltig. Es ist nämlich, wie es ist: Diese Ziele bescheren uns nicht mehr und nicht weniger als ein Abhängigkeitsverhältnis.

Wir werden ..

…….abhängig von Meinungen, Urteilen, Erwartungen, Vorgaben anderer…  

………abhängig von dem, was „man“ so tut oder nicht tut…..

………abhängig von Maßstäben, die „man“ für richtig und erstrebenswert hält…




Soll ich mal sagen, was uns solche Abhängigkeiten letztendlich bescheren? Sie lassen uns  Stück für Stück innerlich verkümmern, denn Abhängigkeiten, die sich am Außen orientieren, haben mit unseren tiefen und individuellen Seelenbedürfnissen rein gar nichts zu tun.

Es geht nie und nimmer darum, sich irgendwie passend zu machen – möglichst viel Beifall im Außen zu erhaschen, um uns unserer Beliebtheit, bzw. unseres Wertes bewusst sein zu können. Es geht auch nicht darum, im Trend zu liegen, um  dazuzugehören……oder aus Angst vor Ablehnung….

Wenn eines in diesem Leben erledigt werden will, dann, dass wir den Mut haben, endlich für unsere Seele aufzustehen und uns für das stark zu machen, was sie für ihre Freude, ihren Frieden und ihre Heilung benötigt.



Nur wer es schafft, sich bedingungslos anzunehmen, der ist wirklich frei!



Immer und immer wieder geht es um das absolute JA zu uns selbst- inklusive ALLER Anteile, ob sie uns nun behagen oder nicht, so dunkel sie auch sein mögen. Niemals werden wir vor uns selbst weglaufen können. Wohin wir auch gehen, mit wem wir auch zusammen sind, was wir auch tun- IMMER nehmen wir uns mit all diesen Anteilen mit.


Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, es auf die Dauer schönreden oder ignorieren zu können- denn dann machen wir nur eines: Wir bekämpfen uns selbst! Und solch eine Haltung kann nichts Gutes hervorbringen.

Ja, ich weiß, wenn uns eines besonders antrainiert wurde, dann diese Ignoranz unseres eigenen Wesens und es ist kein Wunder, warum so viele Menschen unglücklich, gefrustet, psychisch krank sind! Wer will und kann schon für immer und ewig ein künstliches Ich aufrecht erhalten? Schließlich wurden wir geboren, um freie Menschen zu sein- frei in dem Sinne, dass unsere Seele losgelöst ist von allen Ketten der äußeren Abhängigkeit:




Irgendwann kam ich zu der Erkenntnis: Im Grunde muss jeder Mensch VOR ALLEM ANDEREN erst einmal eine intensive Liebesbeziehung zu sich selbst auf bauen. Ich glaub, es waren die Worte von Veit Lindau, der sagte: Jeder Mensch sollte sich zunächst erst selbst heiraten, bevor er die Beziehung zu einem anderen Menschen eingeht.

Ich denke auch, dass wir gut daran tun, uns vor jeder Bindung im Vorfeld selbst ein guter verständnisvoller mitfühlender treuer ehrlicher zärtlicher Partner zu sein.




Hier erinnere ich mich an einen Text, der zu Hochzeiten als eine Art Ehegelübde verwendet wird. Darin versprechen sich die zukünftigen Eheleute, den anderen mit allen hellen und dunklen Anteilen anzunehmen, ihn in seiner Andersartigkeit nicht verändern zu wollen und das bedingungsfreie JA zu ihm zu sagen.

Mir kam damals in den Sinn:

Dieses „Ich nehme dich an, so wie du bist“- muss zuallererst einmal uns selbst gelten. Keine Partnerschaft wird auf Dauer erfüllend sein, wenn wir uns selbst ablehnen, bzw. gar nicht wissen, wer wir innendrin wirklich sind. Wie sollen wir echte Nähe zum Anderen aufbauen, wenn wir uns selbst fremd sind? Wie sollen wir den Anderen vorbehaltlos annehmen können, wenn wir noch nicht einmal uns selbst ohne Wenn und Aber annehmen?

Diese Erkenntnis hab ich mir durch ganz viel persönliche  Leiderfahrung wahrlich erarbeitet, denn auch ich befand mich in Beziehungen, in denen sich beide Partner selbst völlig fremd waren. Heute weiß ich- so etwas kann nicht gut ausgehen- solche Beziehungen sind oberflächlich, unfruchtbar und letztendlich zum Scheitern verurteilt.

Es wird uns nichts Anderes übrigbleiben als die intensive liebevolle ehrliche verständnisvolle Auseinandersetzung mit uns selbst- mit all unseren Schatten, Ecken und Kanten.

Vor einiger Zeit las ich eine sehr herausfordernde Frage:

 „Wo fängt eigentlich die wahre Liebe an?“


Man sollte es nicht glauben, aber sie beginnt wahrlich IN UNS selbst. IN UNS nimmt ALLES seinen Anfang, wenn wir irgendwann den richtigen Partner finden wollen. Wenn wir wissen….

….was unsere Seele  zu ihrem Glück benötigt..

….. wann sie sich besonders wohl fühlt..

…..was sie für ihre Heilung braucht….

…..wenn es uns gelingt, IN UNS selbst daheim zu sein mit all unseren hellen und dunklen Anteilen..

…… dann kann auch die Partnersuche gelingen.

Ich weiß, solch eine Aussage klingt fremdartig, ist aber in sich durchaus gerechtfertigt. Denn: Es wird in fruchtbaren Partnerschaften immer darum gehen, dass  unsere Seelenbedürfnisse gestillt werden. Man hat uns zwar erzählt, wie wichtig gutes Aussehen, ein gehobener Status, ein toller Job, eine sichere Existenz  für die richtige Partnerwahl seien…….doch wer sich an solchen oberflächlichen Kriterien orientiert, läuft in die Irre. Davon wird nämlich keine einzige Seele zu genüge befriedigt- höchstens mal wieder der Verstand.

Ich vermute mal, auch diese Tatsache bezog Dalai Lama mit hinein, als er sagte:


„Der Mensch stirbt, ohne jemals gelebt zu haben“….

Denn es gibt kein wirkliches lebendiges Leben, wenn es nicht die Seele mit ihren Bedürfnissen im Zentrum von ALLEM weiß. Nur von ihr geht wahres Leben aus. Sie ist der Motor und darum finde ich es so immens wichtig, dass sie mit ihren Bedürfnissen in allen Lebensbereichen an erster Stelle steht.

Wahres Lebensglück ist für mich 100%iges Seelenwohlgefühl und so kam auch die Aussage von unbekannt zustande:


Wenn, dann sollten wir uns von einer schönen Seele lieben lassen, weil es in fruchtbaren heilbringenden lebendigen Beziehungen einzig und allein darum geht, dass sich zwei Seelen finden und gegenseitig ergänzen.

Doch der Wandel dieser Zeit ist ja in vollem Gange und so heißt es auch:

Der Mensch stirbt in seinem künstlichen Ich und wird als liebevolle Seele wiedergeboren! Die alten Verstandesschalen werden nach und nach abfallen – bis der Zeitpunkt kommt, an dem wir uns in der Tiefe selbst begegnen- dem Menschen, der wir wirklich sind und unbewusst immer schon sein wollten.

Hier denke ich spontan an eine Textstelle im Lied von Andreas Bourani:

„Wir müssen atmen, wieder wachsen
bis die alten Schalen platzen
und wo wir uns selbst begegnen,
fallen wir mitten ins Leben.“

Anders wird ein erfülltes Leben nicht möglich sein…….und ist der Weg dorthin auch noch so lang und schmerzhaft…..noch nie waren wir so sinnvoll unterwegs.


*Linda*

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