Der Mensch stirbt, ohne jemals gelebt zu haben????????
Diese Darlegung von Dalai Lama ist ganz schön krass und
herausfordernd……aber ich denke, dass er sie nicht unbegründet niederschrieb.
Diese Wahrheit muss doch irgendwie durch irgendetwas begründet sein……
Vielleicht sollten wir uns einfach mal vor Augen führen, was
unter einem lebendigen erfüllten Leben zu verstehen ist……
Das hat nämlich ausnahmslos mit uns selbst zu tun und bezieht
sich nicht, wie bestens erlernt, auf äußere Kriterien wie Besitz, Status,
Attraktivität, Grad der Beliebtheit…..
Denn wer meint, sich
aus solch oberflächlichen Dingen ein erfülltes Leben zu erschaffen, der irrt
gewaltig. Es ist nämlich, wie es ist: Diese Ziele bescheren uns nicht mehr und
nicht weniger als ein Abhängigkeitsverhältnis.
Wir werden ..
…….abhängig von Meinungen, Urteilen, Erwartungen, Vorgaben
anderer…
………abhängig von dem, was „man“ so tut oder nicht tut…..
………abhängig von Maßstäben, die „man“ für richtig und
erstrebenswert hält…
Soll ich mal sagen, was uns solche Abhängigkeiten
letztendlich bescheren? Sie lassen uns
Stück für Stück innerlich verkümmern, denn Abhängigkeiten, die sich am
Außen orientieren, haben mit unseren tiefen und individuellen Seelenbedürfnissen
rein gar nichts zu tun.
Es geht nie und nimmer darum, sich irgendwie passend zu
machen – möglichst viel Beifall im Außen zu erhaschen, um uns unserer
Beliebtheit, bzw. unseres Wertes bewusst sein zu können. Es geht auch nicht darum,
im Trend zu liegen, um dazuzugehören……oder aus Angst vor Ablehnung….
Wenn eines in diesem Leben erledigt werden will, dann, dass
wir den Mut haben, endlich für unsere Seele aufzustehen und uns für das stark
zu machen, was sie für ihre Freude, ihren Frieden und ihre Heilung benötigt.
Nur wer es schafft, sich bedingungslos anzunehmen, der ist
wirklich frei!
Immer und immer wieder geht es um das absolute JA zu uns
selbst- inklusive ALLER Anteile, ob sie uns nun behagen oder nicht, so dunkel
sie auch sein mögen. Niemals werden wir vor uns selbst weglaufen können. Wohin
wir auch gehen, mit wem wir auch zusammen sind, was wir auch tun- IMMER nehmen
wir uns mit all diesen Anteilen mit.
Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, es auf die Dauer
schönreden oder ignorieren zu können- denn dann machen wir nur eines: Wir
bekämpfen uns selbst! Und solch eine Haltung kann nichts Gutes hervorbringen.
Ja, ich weiß, wenn uns eines besonders antrainiert wurde,
dann diese Ignoranz unseres eigenen Wesens und es ist kein Wunder, warum so
viele Menschen unglücklich, gefrustet, psychisch krank sind! Wer will und kann
schon für immer und ewig ein künstliches Ich aufrecht erhalten? Schließlich
wurden wir geboren, um freie Menschen zu sein- frei in dem Sinne, dass unsere
Seele losgelöst ist von allen Ketten der äußeren Abhängigkeit:
Irgendwann kam ich zu der Erkenntnis: Im Grunde muss jeder Mensch
VOR ALLEM ANDEREN erst einmal eine intensive Liebesbeziehung zu sich selbst auf
bauen. Ich glaub, es waren die Worte von Veit Lindau, der sagte: Jeder Mensch
sollte sich zunächst erst selbst heiraten, bevor er die Beziehung zu einem
anderen Menschen eingeht.
Ich denke auch, dass wir gut daran tun, uns vor jeder
Bindung im Vorfeld selbst ein guter verständnisvoller mitfühlender treuer
ehrlicher zärtlicher Partner zu sein.
Hier erinnere ich mich an einen Text, der zu Hochzeiten als
eine Art Ehegelübde verwendet wird. Darin versprechen sich die zukünftigen
Eheleute, den anderen mit allen hellen und dunklen Anteilen anzunehmen, ihn in
seiner Andersartigkeit nicht verändern zu wollen und das bedingungsfreie JA zu ihm
zu sagen.
Mir kam damals in den Sinn:
Dieses „Ich nehme dich an, so wie du bist“- muss zuallererst
einmal uns selbst gelten. Keine Partnerschaft wird auf Dauer erfüllend sein,
wenn wir uns selbst ablehnen, bzw. gar nicht wissen, wer wir innendrin wirklich
sind. Wie sollen wir echte Nähe zum Anderen aufbauen, wenn wir uns selbst fremd
sind? Wie sollen wir den Anderen vorbehaltlos annehmen können, wenn wir noch
nicht einmal uns selbst ohne Wenn und Aber annehmen?
Diese Erkenntnis hab ich mir durch ganz viel persönliche Leiderfahrung wahrlich erarbeitet, denn auch
ich befand mich in Beziehungen, in denen sich beide Partner selbst völlig fremd
waren. Heute weiß ich- so etwas kann nicht gut ausgehen- solche Beziehungen
sind oberflächlich, unfruchtbar und letztendlich zum Scheitern verurteilt.
Es wird uns nichts Anderes übrigbleiben als die intensive
liebevolle ehrliche verständnisvolle Auseinandersetzung mit uns selbst- mit all
unseren Schatten, Ecken und Kanten.
Vor einiger Zeit las ich eine sehr herausfordernde Frage:
„Wo fängt eigentlich
die wahre Liebe an?“
Man sollte es nicht glauben, aber sie beginnt wahrlich IN
UNS selbst. IN UNS nimmt ALLES seinen Anfang, wenn wir irgendwann den richtigen
Partner finden wollen. Wenn wir wissen….
….was unsere Seele zu
ihrem Glück benötigt..
….. wann sie sich besonders wohl fühlt..
…..was sie für ihre Heilung braucht….
…..wenn es uns gelingt, IN UNS selbst daheim zu sein mit all
unseren hellen und dunklen Anteilen..
…… dann kann auch die Partnersuche gelingen.
Ich weiß, solch eine Aussage klingt fremdartig, ist aber in
sich durchaus gerechtfertigt. Denn: Es wird in fruchtbaren Partnerschaften
immer darum gehen, dass unsere
Seelenbedürfnisse gestillt werden. Man hat uns zwar erzählt, wie wichtig gutes
Aussehen, ein gehobener Status, ein toller Job, eine sichere Existenz für die richtige Partnerwahl seien…….doch wer
sich an solchen oberflächlichen Kriterien orientiert, läuft in die Irre. Davon
wird nämlich keine einzige Seele zu genüge befriedigt- höchstens mal wieder der
Verstand.
Ich vermute mal, auch diese Tatsache bezog Dalai Lama mit
hinein, als er sagte:
„Der Mensch stirbt, ohne jemals gelebt zu haben“….
Denn es gibt kein wirkliches lebendiges Leben, wenn es nicht
die Seele mit ihren Bedürfnissen im Zentrum von ALLEM weiß. Nur von ihr geht
wahres Leben aus. Sie ist der Motor und darum finde ich es so immens wichtig,
dass sie mit ihren Bedürfnissen in allen Lebensbereichen an erster Stelle
steht.
Wahres Lebensglück ist für mich 100%iges Seelenwohlgefühl
und so kam auch die Aussage von unbekannt zustande:
Wenn, dann sollten wir uns von einer schönen Seele lieben
lassen, weil es in fruchtbaren heilbringenden lebendigen Beziehungen einzig und
allein darum geht, dass sich zwei Seelen finden und gegenseitig ergänzen.
Doch der Wandel dieser Zeit ist ja in vollem Gange und so
heißt es auch:
Der Mensch stirbt in seinem künstlichen Ich und wird als
liebevolle Seele wiedergeboren! Die alten Verstandesschalen werden nach und nach
abfallen – bis der Zeitpunkt kommt, an dem wir uns in der Tiefe selbst
begegnen- dem Menschen, der wir wirklich sind und unbewusst immer schon sein
wollten.
Hier denke ich spontan an eine Textstelle im Lied von
Andreas Bourani:
„Wir müssen atmen, wieder wachsen
bis die alten Schalen platzen
und wo wir uns selbst begegnen,
fallen wir mitten ins Leben.“
bis die alten Schalen platzen
und wo wir uns selbst begegnen,
fallen wir mitten ins Leben.“
Anders wird ein erfülltes Leben nicht möglich sein…….und ist
der Weg dorthin auch noch so lang und schmerzhaft…..noch nie waren wir so
sinnvoll unterwegs.
*Linda*
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