Wer will schon, dass wir unsere eigenen Antworten finden?
Wer will schon, dass wir unsere eigenen Antworten finden?
Diese Frage stellte ich mir nicht zum ersten Mal- doch sie wurde wieder
relevant, als ich auf der Reise durchs Netz auf den Film hingewiesen wurde, der
den Titel trug: „Peaceful
Warrior“
Der Student
Dan Millman nimmt an sportlichen Wettbewerben für das Turnkader der University
of California, Berkeley (Cal) teil und träumt davon, die Meisterschaft zu
gewinnen. Eines Tages lernt er in einer
Autowerkstatt einen Mann kennen, den er Sokrates nennt und später zum Mentor
Millmans wird. Von ihm lernt der Student eine neue Lebensphilosophie kennen.
Quelle: Wikipeadia Ohne Frage diese Lebensphilosophie sprach mich ungemein an. Da hieß es zum Beispiel:
„Jeder erzählt dir was du tun sollst und was gut für dich
ist. Die wollen aber nicht, dass du deine eigenen Antworten findest. Die
wollen, dass du an ihre glaubst. Ich will, dass du damit aufhörst deine
Informationen von draußen zu holen und dass du anfängst, sie dir von innen zu
holen. Die Menschen haben Angst in sich rein zu sehen, das ist aber der einzige
Ort, wo sie das finden, was sie brauchen.“
Nick Nolte als Sokrates
Peaceful
Warrior Nick Nolte als Sokrates
„Der Tod ist nicht traurig. Das einzig traurige ist, dass
die meisten Menschen nie richtig gelebt haben.“
Nick Nolte als Sokrates
Peaceful Warrior Nick Nolte als Sokrates
„Manchmal musst du den Verstand verlieren, damit du wieder
zu 'ner richtigen Wahrnehmung kommen kannst.“
Nick Nolte als Sokrates
Peaceful
Warrior Nick Nolte als Sokrates
Für mich trugen diese Aussagen extrem viel Potential und
Wahrheit in sich, denn wenn unsere Welt ist, wie sie heute ist, dann liegt die
Wurzel des Übels dort: Wir Menschen wurden seit der Kindheit darauf getrimmt,
fremdes Gedankengut anzunehmen, bzw. fremde Antworten anzunehmen, bevor wir
überhaupt in der Lage waren, unsere Fragen zu stellen. Wenn sich nämlich eines
in unseren Köpfen fest verankerte, dann waren es „ihre“ Maßstäbe fürs Leben.
„Sie“ erzählten uns, was normal, bzw. anomal war- was „man“ denn so tut oder
halt nicht tut. Und daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Ja mit der Zeit wurde
es zur Realität- und weil alle in der selben Richtung unterwegs waren- schienen
irgendwelche Zweifel völlig unberechtigt.
Doch eines ließen „sie“ unberücksichtigt: Es handelt sich
bei uns um extrem individuelle menschliche Wesen mit einem ebenso individuellen
Innenleben und recht individuellen Bedürfnissen. Für mich ist dies der Dreh-
und Angelpunkt allen Schmerzes überhaupt. Wir Menschen dürfen, nein, müssen uns
endlich auf das besinnen, was wir persönlich für unser erfülltes Dasein
benötigen.
Und wie macht man das? Man darf wahrlich hinsichtlich dessen
den Verstand verlieren, denn so ein Verstand ist der schlechteste Lebensglücksberater,
den ich mir nur vorstellen kann. Er hat nämlich null Ahnung von der Liebe, bzw.
von all dem, was der MENSCH so braucht für sein inneres Wohlgefühl.
Auch ich kann mich nicht davon freisprechen, Zeiten erlebt
zu haben, in denen ich mich vom Verstand zu Entscheidungen verleiten ließ. Und
ich sag heute: Das waren die schmerzerfülltesten Phasen, die ich je erlebte,
denn so ein Verstand lässt einen schnurstracks ins eigene Unglück laufen.
Da hatte ich also Entscheidungen bezüglich meiner Zukunft zu
treffen …..extrem wichtige Entscheidungen und obwohl mein leises Stimmchen mir die Antwort zuflüsterte, ließ ich mich
von der Stimme der Vernunft beherrschen. Der Grund: Ich fühlte mich absolut sicher,
weil ich halt genau das tat, was alle so für richtig hielten.
Ins Bild gefasst sah das dann so aus: Alle Welt jubelte mir
zustimmend zu, während meine Seele sich vor Schmerz krümmte! Ich erinnere mich
an eine extrem belastende Entscheidungssituation, in der ich mich in meiner Not
sogar an die Telefonseelsorge wandte- doch heute bin ich der Ansicht: Alle
Ratschläge von außen hätte ich mir schenken können, denn kein anderer Mensch
wird uns jemals sagen können, was für uns persönlich die richtige Entscheidung
sein wird. DAS können wir nur erspüren- dann, wenns ganz still um uns herum
ist.
Wann immer wir nach der Wahrheit suchen- nur die innere
Stimme wird sie uns mitteilen können. Das, was wir nämlich IN UNS an
Wahrheiten, Umständen, Erlebtem tragen, das ist das Individuellste, was wir uns
nur vorstellen können.
Von daher kann die Devise nicht heißen: Ich pass mein Leben
den Vorstellungen der Welt an, sondern ich richte mein Leben nach den Zuständen
und Bedürfnissen meines Innenlebens aus. Sonst sind alle Chancen auf unser
Glück verwirkt und wir gehen wirklich von dieser Welt, ohne richtig gelebt zu
haben, bzw. ohne uns selbst jemals richtig nahe gekommen zu sein.
Es gibt so eine ganz spezielle Frage:
WAS bin oder WER bin ich? WAS wir sind- das wissen wir zumeist ausgesprochen gut, dann, wenn
es darum geht, unsere erlernte Rolle zu definieren, die wir so auf der Bühne
des Welttheaters spielen.
Ob es sich um den erfolgreichen Unternehmer handelt- den Dr.
Dr. sowieso- den Bankkaufmann- den Politiker- die Einzelhandelskauffrau- den
Professor …….all das sind erworbene Titel – doch sie sagen rein gar nichts
darüber aus, WER wird denn eigentlich
in unserem Menschsein, von unser Persönlichkeit her sind.
Und hier klinkt sich dann das Leben ein mit all seinen
Schmerzphasen, um uns auf die alles entscheidende Frage eine konkrete Antwort
zu geben.
WER war ich eigentlich, bevor alle Welt mir erzählte, WAS
ich zu sein hätte?!
Nun fällt es mir heute nicht mehr schwer, diese Antwort in
aller Kürze zu benennen, denn:
Wir sind Liebe- daher kommen wir- und dahin gehen wir auch
wieder zurück, weil wir gar nicht anders können! Von unserer wahren Natur her
sind wir reine Liebe und da wird sich auch nie etwas dran ändern. Vom Kern her
sind wir ohne Weiteres befähigt, Liebe, Mitgefühl, Freude, Zuwendung,
Zärtlichkeit, Verständnis auszudrücken, egal, was uns jemals im Leben
widerfuhr.. Was uns von dem trennt, das ist nur die Annahme, wir seien von uns
selbst getrennt.
Wir sind nicht hier, um auf der Bühne ein Leben lang unsere
Rollenpräsenz unter Beweis zu stellen- nur wegen ein bisschen Anerkennung im
Außen! Wir sind einzig und allein hier, um fernab von jeder Präsentation das
zum Ausdruck zu bringen, was Gott IN UNS anlegte. Jeder trägt seine Seelenqualitäten
IN SICH, seine ureigene Bestimmung, sein inneres Feuer.
Gott hat sich niemals vorgestellt, dass wir uns über unsere
Rollen definieren, sondern stellt den Anspruch, die Schönheit erstrahlen zu lassen,
welche ER uns schenkte.
Wie sollen wir sonst mit der Aussage umgehen, dass Gott sich
in uns wiederfinden möchte?
Gott gab seiner ganzen Schöpfung einen einzigen Pfeiler und
das ist die Liebe! Alle Kreaturen sind ein Fußstapfe Gottes, aber unsere Seele
ist ihrer Natur nach ein Ebenbild
Gottes.
Hier erinnere ich mich wieder an Jörg Zink, der sich drei
wesentliche Fragen stellte.
Woher kommen wir- was machen wir hier- und wohin kehren wir einmal zurück?
Manchmal ist es nämlich gut, sich den Wert und das Ende
unserer Lebenszeit bewusst vor Augen zu führen, um zu verstehen, dass es hier
um weitaus mehr geht, als die Welt uns weismachen will.
Ich sehe meine Art hier zu leben immer unter Anbetracht
dieser drei Fragen….und führe mir bewusst vor Augen, wie wichtig es ist, sich
nach den richtigen Dingen auszustrecken.
Ja, ein jeder darf sich in gesunder Weise selbst lieb haben-
ein jeder darf sich dem inneren Chaos in Liebe zuwenden-
ein jeder darf ein uneingeschränktes JA zu sich selbst
sagen, denn gefallen müssen wir nur uns selbst.
Wir dürfen nämlich eines nicht außer Acht lassen: Es gilt,
in diesem Leben darauf hinzuarbeiten, die allerschönste Version von uns selbst
zu werden und sie kann individueller nun mal nicht sein. Ich fand es recht
passend, als ich las: All die Probleme, die uns das Leben beschert, sind
lediglich göttliche Gelegenheiten, um irgendwann zu erkennen, wer- wir-
wirklich- sind.
Auf nichts Anderes arbeitet dieses Leben hin! Ich gebe zu, da muss man erst einmal
drauf kommen, denn oft genug fragte ich mich früher, warum ich denn nun schon
wieder in dieser oder jener schmerzdurchzogenen Situation steckte! Dass jede
Situation, jeder Mensch in unserem Leben, quasi als Botschafter zu uns kommt,
das war mir nicht bewusst. Immer werden es Botschaften sein, die uns den Weg zu
uns selbst aufzeigen.
Hier erinnere ich mich an die Frau, welche total verzweifelt
war über die Trennung von ihrem Partner. Sie hatte doch alles für ihn getan-
sogar ihre geliebten Hobbys hatte sie ihm zu liebe aufgegeben! Alle Wünsche
hatte sie ihm von den Augen abgelesen- hatte sich quasi für ihn aufgeopfert!
Und was war sein Dank? Er verließ sie!
So unverständlich es sich lesen mag, aber im Grunde war auch
dieser Mann aufgrund seiner Handlungsweise ein positiver Botschafter für diese
Frau. Wäre es nämlich so weitergegangen- wie hätte sie jemals die schönste
Version ihrer selbst erfahren können? Es ist ja nicht Sinn von Beziehung, dass
einer sich für den Anderen aufgibt und die innere Schönheit- sprich Hobbys,
Leidenschaften verkümmern lässt.
Das ist nicht der tiefe Sinn unseres Hierseins.
Es wird immer darum gehen, dass der Einzelne die Chancen nutzt,
eine noch schönere Version von sich selbst zu erschaffen und da bietet
Partnerschaft, richtig gelebt, enorm viel Potential! Beide dürfen in ihren
schönsten gottgeschenkten Farben blühen- in dem Bestreben, diese Blühkraft gegenseitig
zu vervielfältigen.
Dass diese Sicht auf Leben, auf Partnerschaft nicht
unbedingt gesellschaftsfähig ist, liegt auf der Hand. Der Gesellschaft geht es
nun mal gar nicht darum, die innere Schönheit zu entfalten. Stattdessen scheint
es gang und gäbe zu sein, kontinuierlich das Ego des Menschen zu füttern- sich
nicht auf das „WER bin ich?“, sondern auf das „WAS bin ich?“ zu konzentrieren.
Nur- diese Bühnenpräsenz wird vor Gott rein gar nichts
zählen und die Schätze, die damit in Verbindung stehen, brauchen wir ihm schon
mal gar nicht mitzubringen!
Gott hat nicht ohne Grund gesagt: Wenn, dann sammelt Schätze
für den Himmel und sie werden immer mit der Liebe in Verbindung stehen.
Ja, wahrscheinlich werden wir uns die Frage gefallen lassen
müssen:
Haben wir das Bild von MENSCH verkörpert, das von einer friedlichen, verständnisvollen,
ehrlichen, vorurteilsfreien,
vergebenden, mitfühlenden Haltung spricht?
Gut, es wird uns hier nicht unbedingt vorgelebt- aber ich
sag ja nicht ohne Grund, dass wir hier von unserem menschlichen Naturell her
eigentlich gar nicht zu Hause sind.
Zu Hause werden wir uns nur dort fühlen, wo wir Gelegenheit
haben, der Mensch sein zu dürfen, der wir wirklich sind und wo wir vor allen
Dingen endlich unsere eigenen Antworten finden.
*Linda*
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