Montag, 11. Juni 2018

Leben ist so viel mehr!







Leben ist so viel mehr!


Kann denn Leben so vielschichtig sein? Diese Frage stellte ich  angesichts folgender Auflistung:







Nun zählt Mutter Theresa für mich zu den  lebenserfahrenen Frauen. Es gibt also keinerlei Grund, an ihrer gewachsenen Lebensweisheit zu zweifeln. Gewiss hat sie das Leben in all seinen Facetten zu genüge kennengelernt, um das Resümee zu ziehen:

„Leben ist da, um es zu genießen, weil es voller Liebe ist.“

Noch vor einigen Jahren hätte mich diese Antwort nicht zufriedengestellt, denn so vielversprechend und liebevoll hatte ich mein Dasein nicht erlebt! Da gab es Schmerzen, Enttäuschungen, Verletzungen, herbe Niederlagen, dunkelste Nächte, ödeste Wüstenzeiten, unzählige Verirrungen. Nicht ohne Grund bezeichnete ich mein Leben als eine herausfordernde Achterbahnfahrt.


Doch diese Ansicht änderte sich bei mir, denn je intensiver ich mich mit dem Sinn und Ziel meines Daseins beschäftigte, umso klarer wurde mir eines:

Unser aller Leben liegt ein besonderes Anliegen zugrunde und sobald man sich damit vertraut gemacht hat, erscheinen alle  Höhen und Tiefen in einem völlig anderen Licht. Was wir als Strafe oder Last empfunden haben, entpuppt sich im Nachhinein als ein wertvolles Geschenk. Dann wird es nicht mehr darum gehen, WAS wir so alles durchlebten, sondern inwiefern es uns behilflich war, weiter und weiter in ein neues Bewusstsein zu wachsen. Das Ziel der Reise wird nämlich sein, dass wir uns unserer inneren einzigartigen Schönheit bewusst werden, bzw. unser inneres Wesen von den überflüssigen Ketten und Fesseln der Kindheit  befreien.

Vor Jahren, da kreierte ich mal eine große strahlende Seelensonne – doch diese Sonne, sie erhielt einen dunklen Kreis, der sie total umschloss. Genau das! war einst der Zustand meines Innenlebens. Es gab zwar dieses innere Sonnen- Licht in mir- doch es konnte nicht scheinen, weil diese dunkle Kette es kontinuierlich einschnürte. Was für ein unerträglicher Zustand war das! In mir, da drängte meine Seelensonne darauf, endlich erstrahlen zu dürfen und ich musste es ihr untersagen, weil mir nicht klar war, wie man sie von diesen lähmenden Fesseln befreit!

Ohne Frage, so ein Zustand macht extrem unzufrieden, weil man beim tieferen Hineinfühlen genau spürt: Man lebt da etwas, das sich eigentlich gar nicht gut anfühlt und man weiß partout nicht, wie man aus diesem Widerspruch herauskommen soll.

Alle Welt erzählt zudem noch, dass es richtig sei!

Hier denke ich wieder an die junge Frau aus Berlin. Sie saß da Tag für Tag in ihrem Büro, verdiente gutes Geld, erhielt genügend Schulterklopfer vom Umfeld und dennoch kamen ihr eines Tages Zweifel- denn irgendwie FÜHLTE sich ihr Leben nicht rund und erfüllend an. Und sie wagte einen Schritt, den keiner nachvollziehen konnte: Raus aus dem Büro und hinein in den afrikanischen Dschungel- hinein in ein Leben, das wirklich zu ihr und den Bedürfnissen der Seelensonne passte! Und was geschah? Sie war  rundum glücklich!

Wie war es z. B. mit der berufstätigen alleinstehenden  Mutter, die über Jahre Tag für Tag verantwortungsvoll ihren Pflichten nachkam……bis sie eines Tages in der Stille ihre Bedürfnisse erspürte…….die ihr klar machten: Ich lebe alles, nur nicht MICH! In mir, da sind ja Träume, Sehnsüchte, die ich niemals umsetzte!

Ich denke, wir kommen irgendwann alle an den Punkt, an dem wir uns mit Recht  fragen dürfen:

Leben wir eigentlich wirklich unser persönliches Wohlfühlleben oder werden wir gelebt von irgendwelchen fremden Ideen, Vorstellungen, Rastern, die aber mit unseren tiefen Seelenbedürfnissen  selbst gar nichts zu tun haben? Beherbergen wir IN UNS auch eine Seelensonne, die  von dicken „Verstandes-Ketten“ umgeben ist?

So lang das nämlich der Fall ist, nehmen wir uns selbst die Luft zum Atmen und leben ein Leben, das nicht das unsrige ist. Es kann halt nichts Wichtigeres geben, als unsere Seele IMMER an die erste Stelle zu setzen- egal, was nun die Welt dazu sagt! Auch mir war über einen langen Zeitraum nicht bewusst, dass diese gesellschaftlichen Vorgaben seelenzerstörerische Konsequenzen mit sich brachten. Irgendwann, da saß ich nämlich total fest und wusste nicht mehr ein noch aus.


„Wenn es deinen inneren Frieden kostet, dann ist es zu teuer.“

Von unbekannt

Ja, wir bezahlen einen extrem hohen Preis, wenn wir uns nach dem richten, was alle so tun und für richtig halten. Es kostet uns den inneren Seelenfrieden und der Preis ist wahrlich zu hoch! Denn eigentlich geht es in diesem Leben darum, exakt diesen Frieden IN UNS zu wiederzufinden und bis zum letzten Tage zu bewahren.


 Ohne Frage müssen wir nach so viel Vorbeileben erst wieder vertraut werden mit den Wünschen und Bedürfnissen der Seele. Ja, wir dürfen sensibel werden für uns selbst und aus meiner Erfahrung heraus weiß ich zu sagen: Nichts hat mir dabei so sehr geholfen wie die Stille, diese Zeiten des absoluten Alleinseins, ohne jede Ablenkung von mir selbst.

Diese gesunde Form des Alleinseins hat nichts mit der ungesunden Einsamkeit zu tun, in der der Mensch verzweifelt flüchtet, weil ihm ständig die Decke auf den Kopf fällt. Es kann sehr heilsam sein, nur Zeit mit sich allein zu verbringen- in dem bewussten Bestreben, sich dem, was innendrin ruft, voller Achtsamkeit und Liebe zu widmen. Es gibt nämlich keine andere Wahrheit als jene, die wir in uns tragen und niemand wird Zeit seines Lebens ständig vor sich selbst davonlaufen können.

Irgendwann, da klopft das Leben nämlich etwas lauter an und bittet im Sinne der Seele um Gehör und diese Momente sind oft mit Schmerz verbunden. Anders hab ich es nicht erfahren.
Doch gerade dieser Schmerz ist heilsam, weil er uns endlich innehalten lässt…..und danach ist zumeist nichts mehr wie zuvor.

Ich hab damals, als ich so am Boden lag, endlich begriffen, welche Richtung einzuschlagen war und dass es nichts Wichtigeres gibt, als mich meinem Innenleben in Liebe, Geduld, Mitgefühl,  Achtsamkeit und Vergebung zuzuwenden. Ja, es wird eine Menge Altmüll zu finden sein, aber jeder Weg zu uns selbst führt nun mal durch die Wunden ins Herz.


Neulich las ich eine sehr aussagekräftige These:

„Wenn alle Menschen sich ihrer selbst bewusst wären,
es würde keinen Krieg,
noch nicht einmal einen Streit geben,
da damit das Streben nach Macht und Geld
nicht vorhanden wäre.“

Ulrich Rose

Das heißt ja nicht mehr, als dass unsere ganze Welt um Einiges heller und friedlicher sein könnte, wenn es Menschen gelänge, die lästigen Ketten zu sprengen, um ihre Seelensonnen ungehindert erstrahlen zu lassen. Denn da dürfen wir sicher sein: In jedem Menschen schlummert eine Seele, die nur darauf wartet, in  Harmonie, Freude, Sensibilität, Friedfertigkeit, Mitgefühl erblühen zu dürfen. So eine Seele, die ist ja pure Liebe – sie kennt keinen Unfrieden, keinen Hass, keine Gewalt, keine Ungerechtigkeit, keine Lüge, keine Machtgehabe, keine Rechthaberei, keine Intrigen. All das sind durchweg die Früchte des Verstandes.

Als ich diese Wahrheit begriff, da war mir schlagartig klar, warum mein Leben bis dahin schmerzen MUSSTE! Es wird immer weh tun, immer für Unzufriedenheit sorgen, wenn wir etwas leben, was mit den inneren Bedürfnissen nicht übereinstimmt. Und genau das wird unser Glück sein, weil nur so Veränderung möglich ist.

Anders hab ich das Wesen des Lebens nicht erfahren: Von seiner  Natur her ist es immer auf Veränderung bedacht, denn es gilt ja schließlich, Stufe für Stufe in ein gesundes Seelenbewusstsein zu wachsen und eine Dimension von Leben zu erfahren, die wir bis dahin gar nicht kannten.

Allein der Umstand, dass von nun an ausschließlich unsere innere Stimme der Richtungsweiser in allen Bereichen unseres Lebens sein wird, stellt das bisherige Leben total auf den Kopf.

Entscheidungen, egal welcher Art, werden sich nur noch an dem orientieren, was die innere Stimme sagt. Wie wohl FÜHLEN wir uns mit dieser oder jenen Entscheidung? Wie FÜHLT sich Partnerschaft an? Wie FÜHLT sich die berufliche Tätigkeit an? Wie FÜHLT sich unser Alltag an? Wie FÜHLT sich Freundschaft an? IMMER wird es ausschlaggebend sein, ob unsere Seele erblühen darf und von Wohlgefühl spricht.

Sind wir nämlich einmal geübt, die innere Stimme wahrzunehmen, dann spüren wir nur noch kurz in uns hinein und schon haben wir die Antwort. Und meiner Erfahrung nach wird diese immer auf festem stabilem Grund stehen und keiner Korrektur mehr bedürfen.

Ich weiß, es liest sich so einfach- ist es im Grunde auch und die daraus resultierende Lebensqualität ist immens! Endlich sind wir uns selbst wieder nah gekommen, brauchen uns nie wieder zu verbiegen, nie wieder anzupassen der Anerkennung Anderer wegen oder aus Angst, abgelehnt zu werden- denn dann schenken wir uns unsere Anerkennung und unseren Wert einfach selbst.

Ja, wie soll ich es verdeutlichen? Wir nehmen uns selbst wieder in gesunder Weise wichtig, weil wir begreifen, welches Geschenk wir der inneren Seelensonne bereiten, die doch viel zu lang unter ihrem Kettendasein litt.

Ich glaube, es ist durchaus nachvollziehbar, warum ich von einem langwierigen Prozess in dieses Seelenbewusstsein spreche, denn er erfordert sehr viel Geduld.


Ich denke, es kommt auch nicht so sehr darauf an, ein schnelles Wachstum zu erzielen, oder rasch am Ziel zu sein, denn der Seele geht’s nicht um Tempo, sondern nur darum, dass sich etwas tut, dass wir bereit sind, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Denn das ist der Sinn allen Lebens- unseres Lebens, dass wir endlich wieder in unsere wahre Natur zurückfinden!

Von daher gibt es an der durchweg positive Lebensbetrachtung von Mutter Theresa rein gar nichts zu beanstanden, denn Leben ist eine Chance auf Menschwerdung- ist Schönheit- ist ein Traum- eine Herausforderung- oft ein Rätsel- unser persönliches Lied- mit Sicherheit ein Abenteuer, das uns letztendlich in die wahre Liebe führen wird.

*Linda*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen