Erfüllung ist der Kuss des
Bewusstseins
Heute hab ich so überlegt, welche
Lebenshaltung bei mir absolute Priorität hat und kam wiederholt zu der
Erkenntnis, dass ich ein absoluter Wahrheitsfanatiker bin- oder vielmehr
geworden bin! Die Wahrheit muss bei mir über allem stehen- denn ich empfinde
sie wie eine Pflanze, die zwar lange im Dunkeln verweilen kann- doch
irgendwann, da stößt sie mit Wucht ans Licht und ruft: „Hier bin ich und hier
bleib ich- so lange, bis du mich angeschaut und verinnerlicht hast!“ Von daher
gewöhnte ich mir irgendwann ab, sie zu ignorieren und fand sogar den Mut, ihr
ins Angesicht zu schauen, um mich mit ihr wohlwollend auseinander zu setzen! Und
je geübter ich darin wurde, umso leichter wurde auch mein Leben!
Da fand ich eben einen sehr
aussagekräftigen Spruch:
„Erfüllung ist der Kuss des
Bewusstseins“
Nie zuvor war ich mir so sicher,
dass es für ein erfülltes Leben halt ein entsprechendes Bewusstsein braucht,
inklusive der absoluten Wahrheit zu allem, was Vergangenheit und Gegenwart mit einschließt.
Ich weiß, immer seine Wahrheit zu akzeptieren kann sehr weh tun- vieles wird
aufgewühlt, steht da in seinem dunklen Gewande vor uns und will nicht weichen. Doch
heute sag ich: es muss sein- denn so lange es noch „in dunkel“ herüberkommt,
ruft es nach Annahme und Erlösung in
uns!
Hinsichtlich dessen kam mir ein
sehr „alter“ Songtext in Erinnerung: „Der Eisberg“, gesungen von Andreas
Bourani. Hier wird nämlich die absolute Wahrheit besungen. Andreas Bourani
findet den Mut, sich zu outen, indem er bekennt:
„Ich will glänzen, ich will scheinen-
ich tu so, als täte nichts weh- bin hart und
unverletztbar.
ABER- weißt du, was die Wahrheit
ist?
Der ganze Dreck, auf dem ich
sitze, der ist für alle unsichtbar.
In mir, da ist es eigentlich leer
und kalt und ich sehne mich nach dem Licht!
Ich bin ein Eisberg auf der See!“
Eisberg
Ich zeig dir nur die
weiße Spitze-
die gute Seite rein und klar.
Der ganze Dreck, auf dem ich sitze, ist für dein Auge unsichtbar.
die gute Seite rein und klar.
Der ganze Dreck, auf dem ich sitze, ist für dein Auge unsichtbar.
Bin wie ein Eisberg,
hart und unverletzbar.
Ich treib alleine auf dem Meer-
nehm jede Welle ohne Mühe,
aber mein kaltes Herz schlägt schwer.
Ich treib alleine auf dem Meer-
nehm jede Welle ohne Mühe,
aber mein kaltes Herz schlägt schwer.
Und tief unterm Eis
fühl ich mich so wie du
Ich steuer irgendwo da draußen auf die Lichter zu
Ich steuer irgendwo da draußen auf die Lichter zu
Ich will glänzen.
Ich will scheinen.
Und ich tu als tät nichts weh.
Würd dir gerne alles zeigen,
bin ein Eisberg auf der See
Ich will scheinen.
Und ich tu als tät nichts weh.
Würd dir gerne alles zeigen,
bin ein Eisberg auf der See
Vielleicht wird's
Morgen für mich regnen
und irgendwann ergeb ich mich,
wenn wir uns je wieder begegnen
dann zeig ich dir mein wahres ich.
und irgendwann ergeb ich mich,
wenn wir uns je wieder begegnen
dann zeig ich dir mein wahres ich.
Und tief unterm Eis
fühlst du dich so wie ich
Ich steuer irgendwo da draußen immer Richtung Licht……
Ich steuer irgendwo da draußen immer Richtung Licht……
Soll ich mal sagen, warum mich
dieser Inhalt damals extrem ansprach? Da war nämlich nichts von Schönrederei-
da wusste der Sänger seinen wahren Gefühlszustand ganz klar zu benennen! Er
ließ uns unter die Scheinoberfläche schauen und spontan entwickelte ich eine
enorme Sympathie für ihn und seinen Mut, seine Offenheit! Ich kann es an einer
Hand abzählen, wie oft ich Menschen begegnete, die mir ganz klar und deutlich
mitteilten, was wirklich in ihnen los war! Wie oft sah ich in diese
„glücklichen“ Gesichter, begegnete der Frau, „die immer lacht“, jener Frau, die
in allen Lebenssituationen „ihren Mann steht“ -erfuhr von diesem perfekten
Honigkuchenleben- der absoluten Harmonie in Partnerschaften und fragte mich im
Stillen nach dem Lebens- Geheimrezept dieser Menschen. Bis- ja bis ich in den
kleinen „Zwischenmomenten“ erspürte,
dass es wohl doch nicht alles so perfekt war, wie es herüberkam! Nein, ich bin heute weit entfernt
davon, irgendein Urteil auszusprechen- denn ich weiß- dass diese „mir geht es
immer gut Haltung“ Frucht unseres Systems, unserer Erziehung ist.
„Alle wissen, dass der Kaiser
keine Kleider trug, aber keiner bekannte sich dazu!“
Das ist das Bild unserer
Gesellschaft- in der für Schwäche, Ängste, Zweifel, Fragen, Unsicherheiten kein
Platz ist- in der das rein Menschliche, Natürliche eher als Armutszeugnis ausgelegt
wird!
Ein bisschen darf ich bei dem
Gedanken grollen- denn das, was uns eigentlich erst richtig schön sein lässt,
wird ins absolut Negative gezogen! Wenn es eine Schönheit gibt, dann die
natürliche Schönheit unseres tiefen Wesens! Wir können nie schöner sein als in
unserer Verletzbarkeit, unserer Sensibilität, auch in unseren Irrungen und
Verwirrungen- mit all unseren Fehlern und Schwächen. Das macht uns doch erst
richtig liebenswert! Ich für meinen Teil möchte mich doch im Anderen
wiederfinden- meine eigenen
Unzulänglichkeiten gespiegelt bekommen! Was soll ich mit dem perfekten
Gegenüber, das scheinbar zu jeder Zeit alles im Griff hat und keine Traurigkeit,
keine Verzagtheit, keine Ängste kennt? Wie
kann echte Nähe entstehen, wenn ich immer nur die Spitze des Eisbergs sehe?
Doch ich weiß auch, alles ist
eine Frage der Zeit- denn es bedarf halt des „neuen“ Bewusstseins, das uns das
in Frage stellen lässt, was wir mit dem Verstand in der Kindheit in uns
aufnahmen. “Sie“ gaben uns die Antworten, bevor wir unsere Fragen stellten und
wir nahmen sie vorbehaltlos an, weil wir es zum einen nicht besser wussten und
zudem von ihnen, ihrer Liebe, Zuwendung abhängig waren.
So ein Verstand hat für mich
etwas von einem Türsteher, der unsere Überzeugungen (unbewusste Glaubensmuster)
dann im späteren Leben kontinuierlich zum Vorschein bringt- der uns sagt: “Das
gibt es nicht“, „das kann nicht sein, „ so und so funktioniert es!“- weil das,
was da „so neu“ ist, vielleicht nicht
mit unseren unbewussten Programmen überein stimmt.
Versuche ich nun, ein
entsprechendes Bild dieses Zustandes zu „malen“, dann sehe ich da zig
Schubladen, in denen für jede mögliche Lebenssituation die exakt richtige
Antwort des Verstandes schon parat liegt! Und hier komm ich ins Überlegen und
Nachsinnen, denn ich führe mir vor Augen, welche Gedankeninhalte man uns von Kindheit an in die Schubladen
legte!
All dies aber sind Antworten,
Lebenshaltungen, Vorstellungen Anderer……..sie sind nicht in uns gewachsen! Doch
führe ich ein Leben, entsprechend ihrer Antworten, dann ist und bleibt es ein
fremdbestimmtes- aber nicht das meinige.
Genau das führte ich mir in
meinem „Jahr der Wahrheit und Klarheit“ extrem vor Augen- als ich nämlich begann,
auf die Stimme der Seele zu hören Ja, ich zog die Schubladen hervor, eine nach
der anderen und untersuchte den Wahrheitsgehalt der darin befindlichen Inhalte.
Zeit meines Lebens hatte ich sie wie selbstverständlich angewandt…….um dann
viel viel später zu erkennen: Das sind ja gar nicht meine persönlichen Wahrheiten-
wahr ist für mich nur das, was ich innen drin auch fühlen kann! Ehrlich gesagt
sind das dann regelrechte Aufwachmomente, in denen man schmerzhaft begreift,
was man da eigentlich für einen Blödsinn für wahr gehalten hat! Da drückte ich
nämlich dem „Türsteher“ seine Kündigung in die Hand und ernannte meine Seele
zur ständigen Beraterin!
Auch wenn in Wiederholung- ich
möchte den Hinweis von Osho noch einmal anführen:
„Geh deinen Weg und tanze!
Geh deinen Weg und tanze. Vergiss
nur eine Sache nicht: Was auch immer sich gut anfühlt, ist gut- was auch immer
sich schön anfühlt, ist schön und was auch immer dich froh, vergnügt, freudig
macht ist die Wahrheit- mach dies zu deinem einzigen Maßstab!
Kümmere dich nicht um die Meinung
anderer. Mach dies zu deinem einzigen Kriterium: Was immer dich glücklich
macht, ist ganz bestimmt wahr.“
Osho
Was immer uns glücklich macht- das ist unsere einzige Wahrheit!
Ich denke, diesen Satz hab ich
dermaßen verinnerlicht, dass es mir heute völlig egal ist, was denn andere so
meinen, tun, sagen. Es reicht, wenn ich mich innen drin wohlfühle, weiß, wofür
ich gehe und wozu ich stehe. Es bedarf niemals der Rechtfertigung für
irgendetwas und wenn ich noch so unverständlich herüberkomme- meine Handlungen
vielleicht nicht nachvollziehbar sind- doch wenn das innere Gefühl stimmig ist,
dann ist das Antwort genug!
Wollen wir wirklich unser
erfülltes Leben führen, dann ist es wichtig, jenes zu wählen, das unsere Seele zu 100% gut ernährt und das in ALLEN
Lebensbereichen. Wie wohl fühle ich mich in meinem Beruf- welches Wohlgefühl
verspüre ich in der Partnerschaft- im Freundeskreis- bei dem, was ich jeden Tag
so tue? Bin ich in allen Situationen ich selbst?
Es ist nicht überspitzt, wenn ich
sage:
Es ist extrem wichtig, in welcher
Atmosphäre wir uns tagtäglich aufhalten- ob der Ort alle Möglichkeiten
bereithält, uns so zeigen zu können, wie wir tief drinnen empfinden! Lässt er
Schwäche, Fragen, Zweifel, Unzulänglichkeiten zu? Schenkt er auch meinem
verletzten Kind mit all seinen Bedürfnissen genügend Raum? Kann ich mich voller
Vertrauen fallen lassen in der Gewissheit, dass ich dennoch getragen,
verstanden und geliebt werde? Ist der
Ort, den ich wähle, wie ein Stückchen Heimat für mich? Werden meine tiefsten
Sehnsüchte erfüllt?
Doch wir sind hier, um wieder das
Laufen zu lernen, selbstbestimmt zu leben und das kann nur geschehen, wenn wir
uns voller Ernsthaftigkeit fragen:
Wie sehr nährt, streichelt, stärkt und bereichert der Ort, an dem ich
mich aufhalte, meine Seele?
Ich
spüre eine Sehnsucht nach einem Zuhause,
in dem
Licht und Geborgenheit tanzen-
ein
Ort der Würde, der lebendigen Liebe, des Lachens.
Ein
offenes Zuhause mit einer tröstenden Umarmung
und
Händen, die behutsam
Tränen
und Lebensschmerz besänftigen
Von
Unbekannt
Um wieder laufen zu lernen,
müssen wir erkennen: Es wird nur gelingen, wenn ich jene Schuhe anziehe, die
auf mich zugeschnitten sind! Jeder Mensch hat seine ganz eigene Individualität,
seine Geschichte, seine Verletzungen, seine Sehnsüchte, Bedürfnisse, seine Art,
die Welt wahrzunehmen- und darum bedarf es
auch der ganz eigenen Laufschuhe!
In dem Song “Und wenn sie tanzt,
ist sie woanders- ist sie wer anders“ kommt es sehr gut herüber! Die darin
beschriebene Mutter und Hausfrau erfüllt ihre Rollen zu 150%- doch ihre tiefen Sehnsüchte erzählten
ihr von einem Leben- das sie nie hat
verwirklichen können, weil es ihr untersagt war, das Laufen zu lernen!
Ich denke, so wie dieser Frau
ergeht es vielen anderen Menschen, denn dieses Zugeständnis, nur noch in
Partnerschaften aus Gewohnheit zusammen zu sein, ist ein untrügliches Zeichen
für den Wandel dieser Zeit! Es geht nicht mehr darum, nur noch aus Verstandes-Gründen
der Sicherheit, der Existenzsicherung usw.zusammen zu sein- nein- es melden
sich endlich die Seelen zu Wort, verbunden mit den tiefsten Sehnsüchten,
endlich das auszuleben, was wirklich in einem ruft, dem Ausdruck zu geben, wer
man wirklich ist und sein möchte!
Auch wenn der Mann aus dem Wald
sehr viel Aufmerksamkeit von mir erhält- er lebt es uns vor! Da hatte er einen
super Job als Golflehrer, war angesehen, erfolgreich - alle äußeren
Verstandeskriterien stimmten also für ein perfektes Leben!
Aber er ließ all das hinter sich
und warum? Er folgte nicht dem Verstand, dem, was alle so tun und machen und
für richtig halten- nein- er folgte dem, was seine Seele sich ersehnte- mit dem
Ergebnis, dass er nun rundum glücklich ist und ohne Frage von seinem erfüllten
Leben spricht! Benötigt er Geld- Bestätigung durch andere- die angesagten
materiellen Güter?
Nein, all das spielt absolut
keine Rolle mehr, denn ihm genügt es, in sich selbst zu Hause zu sein und seine
individuelle Seelenmelodie erklingen zu lassen!
Und genau das sollte das Ziel in
unser aller Leben sein! Weg von dem, was uns der Verstand erzählt- weg von der
Fremdbestimmung und rein in das Leben, das unseren tiefsten Bedürfnissen am
nächsten kommt. Ja, wir werden speziell, wir erscheinen vielleicht auch
andersartig- doch genau diese gelebte Andersartigkeit wird uns dorthin führen,
wo unsere Seele wirklich zu Hause ist.
©*Linda*
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