Donnerstag, 31. Oktober 2019

Liebe ist unser wahres Schicksal






Liebe ist unser wahres Schicksal

Es gibt etwas im Leben, das brauche ich wie mein tägliches Brot: Es nennt sich die absolute Wahrheitsliebe mir selbst gegenüber. Nun könnte man der Ansicht sein, dass die Wahrheitsfindung mit extremen Schmerzen einhergeht. Doch ich glaube, es ist nicht die Wahrheit, die schmerzt, sondern es sind all die Lügen zuvor. Die Wahrheit selbst schenkt uns das Gefühl der  Freiheit, weil mit jeder erkannten und benannten Wahrheit eine lästige Fessel der Vergangenheit abfällt.

Mit Sicherheit muss ich mir mit Blick auf meine Vergangenheit zugestehen, es mit der Wahrheit zu mir selbst nicht allzu genau genommen zu haben. Hab vieles für richtig erklärt, von dem ich heute sage: Es war der reinste Selbstbetrug! Und er hatte seinen Preis! Jahre der Unzufriedenheit hat er mich gekostet, denn wann immer wir an unserer inneren Wahrheit vorbeileben, ruft diese Haltung unweigerlich ein Unglücklichsein hervor.

Spreche ich von Schuld? Nein, das tu ich nicht, weil wir einen Umstand nicht außer acht lassen dürfen. Um überhaupt zu wissen, was unsere innere Wahrheit ist, müssen wir uns den Weg ins tiefste Innere bahnen- vertraut werden mit dem, was ich unsere facettenreiche Seelenlandschaft nenne.

Doch wer von uns wurde darauf in der Kindheit hingewiesen? Stattdessen ließ man uns in dem Glauben, wir seien von unserer Innenwelt total abgeschnitten. Auf wen sollten wir da hören, um richtige Entscheidungen zu treffen? Da blieb ja nur noch der Verstand übrig. Doch dass dieser Verstand ein Gaukler ist und ständig Blödsinn erzählte, das konnten wir nicht wissen.

Nur so ist es heute zu verstehen, dass ich mich in jungen Jahren zu einer Heirat entschloss, obwohl ich zum derzeitigen Zeitpunkt überhaupt nicht beziehungsfähig war. Doch der Verstand appellierte in verlockenden Tönen an mich, erzählte mir, dass es die ideale Entscheidung sei, denn dann könne ich ja später auch noch eine Familie gründen. Macht man doch so in dieser Gesellschaft, oder nicht? Wäre! ich allerdings der Stimme meiner Seele gefolgt- ich hätte von diesem Schritt abgesehen, um erst einmal mit mir selbst ins Reine zu kommen. Eines liegt auf der Hand. Sind wir mit uns selbst nicht vertraut, bzw. mit uns im harmonischen Einklang- wie soll dann eine harmonische Beziehung gelingen? Da ist das Verletzungspotential extrem hoch.

Es gibt hinsichtlich der gesunden Selbstliebe viele Hinweise. So heißt es z.B.:

Der wichtigste Mensch, dem wir im Leben begegnen, das sind wir erst einmal selbst.


Oder:

Jeder sollte vor allem anderen erst einmal eine verständnisvolle Liebesbeziehung zu sich selbst aufbauen.

Oder auch:

Jede glückliche Beziehung  beginnt immer IN UNS selbst.


Solche Wahrheiten sind heute für mich wahre Schätze, denn hinter sie kann ich ein dickes Ausrufezeichen setzen und brauche sie nie wieder anzuzweifeln!


Es gibt da noch so eine Wahrheit. Sie stammt aus der Feder von Leo Tolstoi- ist aber aktuell wie eh und je. Tolstoi wagte es,  eine recht ernüchternde Erkenntnis zu äußern:


Ohne zu wissen, was ich bin
und wozu ich hier bin,
ist das Leben unmöglich.

Leo Tolstoi



Am liebsten würde ich eine lange Atem- und Frustpause einlegen……………………..denn wenn seine Worte Hand und Fuß haben (und das haben sie definitiv), dann hab ich über einen langen langen Zeitraum ja gar nicht gelebt! Ich wusste weder, wer ich wirklich war- noch kannte ich den Grund meines Hierseins auf Erden.

Tja und dann steht man hinsichtlich einer solchen Wahrheit eines Tages vor dem Trümmerhaufen seines ungelebten Lebens! Der einzige Trost, der bleibt, ist dann die Tatsache, dass es niemals zu spät ist, noch einmal durchzustarten.

Es kommt auch keinem Egoismus gleich, wenn wir uns mal ganz bewusst in die Mitte unseres Daseins setzen, um uns die Frage zu stellen: Kann es sein, dass speziell meine Person einen ganz bestimmten Auftrag mitbekommen hat, den es hier in der Welt umzusetzen gilt? Ich sag da mittlerweile: Es ist genau an dem! JEDER von uns ist nicht etwa ein Zufallsprodukt oder eine Laune der Natur.


Oh nein! Da ist unser Schöpfer, der in jeden von uns eine ganz bestimmte Fähigkeit hineinlegte- vergleichbar mit einem kleinen Lichtlein, das irgendwann zum Wohle anderer Menschen erleuchten soll. Und eines dürfen wir uns mit gesunder Haltung sagen: Das, was jeder an Fähigkeit oder Gaben in sich trägt, ist in keinem anderen Menschen. Von daher kann die uns zugedachte Aufgabe auch von keinem anderen umgesetzt werden, weil sonst eine immerwährende Lücke entsteht. 






Mir hat es sehr geholfen, folgendes Bild zu kreieren: Wir Menschen gleichen kleinen Mosaiksteinchen in Gottes großem Gebilde und wenn wir in uns hineinschauen, dann erkennen wir, welchen Platz uns Gott zugedacht hat- einen Platz, an dem wir in seinem Sinne wirken- oder soll ich sagen: ein Platz, an dem wir im Namen der Liebe, des friedlichen Mit- und Füreinanders aktiv werden!? Etwas Anderes gibt es in diesem Leben nicht zu verwirklichen und es wird ein Leben sein, das von purer Erfüllung spricht.

Mit Sicherheit ist solch eine Lebensbetrachtung gewöhnungsbedürftig und doch bin ich heute der Ansicht, dass unser aller Weg in diese Erkenntnis führen wird. Es geht nämlich nicht darum, dass wir als der reichste Mensch irgendwann auf dem Friedhof liegen. Unser Leben hat auch nicht zum Ziel, sich Ruhm, Ehre oder Status zu sichern. All das wird uns nicht glücklich machen! Glücklich werden wir erst dann, wenn wir den! Platz ausfüllen, den Gott uns zugedacht hat, ob wir nun gläubig sind oder nicht.





Es gibt da einen schönen Spruch, der lautet:

„Liebe ist unser wahres Schicksal.“

Wir werden im Endeffekt nicht drum herumkommen, uns diesem Schicksal irgendwann zu fügen, auch wenn wir der Ansicht sind, uns auf unsere eigenen Planungen verlassen zu wollen. Ja, es ist wie es ist: Der Mensch denkt, aber letztendlich wird Gott lenken und wenn wir noch so viele Umwege in Kauf nehmen müssen. Wir sind und bleiben dieses Mosaiksteinchen im großen göttlichen Ganzen. Erst dann werden wir von einem erfüllten Dasein sprechen, weil wir ENDLICH wissen, wozu gerade wir hier auf Erden sind.

Hier denke ich an den Song „Astronaut“, gesungen von Andreas Bourani und Sido. Sie setzten sich darin recht klar mit dem Sinn des Lebens auseinander. Ihre Schlusserkenntnis lautete:

„Sind wir nicht eigentlich hier, um zu lieben und ( ganz wir selbst) zu sein?“

Es geht also nicht darum:





Sondern einzig und allein darum:





Ich führe mir gerade die Frage vor Augen: Was spricht eigentlich dagegen, diesen Willen Gottes in die Tat umzusetzen? Ich glaub, dass wir niemals glücklicher waren als mit dem Bewusstsein: Wenn jeder sein kleines inneres Licht zur Freude eines anderen Menschen entzündet, dann können wir diese dunkle kalte raue Welt endlich zum Leuchten bringen und wenn der Beitrag noch so klein ist. Darauf kommts nicht an, denn oft reicht schon eine kleine Geste der Zuwendung vollkommen aus, um das Leben eines anderen Menschen ein klein wenig heller zu machen.

*Linda*

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