Sonntag, 7. April 2019

Dankbarkeit öffnet uns die Tür



Dankbarkeit öffnet uns die Tür in ein neues Leben


Es gibt einen Wunsch, den ich tief im Herzen trage:





 Die Sehnsucht nach dem inneren Frieden, nach dem Gefühl von Leichtigkeit, Unbeschwertheit,  Glücklichsein…ich kenne sie zu genüge. Irgendwann ist man es einfach leid, ständig mit der Schwere des Lebens konfrontiert zu werden, ganz davon abgesehen, dass sich unsere Narben und Wunden immer wieder bemerkbar machen und die Eigenart besitzen, sich durch alle Lebensbereiche zu winden.

Ich suchte irgendwann bewusst den Weg in diesen inneren Frieden…..und der Spruch von Melody Beattle wäre mir damals eine große Hilfe gewesen.


Sie führte nämlich an:


Dankbarkeit
erzeugt Sinn für die Vergangenheit-
bringt Frieden für das Heute
und erschafft Visionen für die Zukunft.

Da frag ich mich doch: Kann es sein, dass eine dankbare Haltung so etwas wie ein Schlüssel ist, der uns die Türen in ein neues Leben öffnet? Allerdings ist es nur eine rhetorische Frage, denn ich habs  ausprobiert! Es gab dieses Irgendwann, da öffnete ich ganz behutsam diese schwere Eisentür zu meiner Vergangenheit , um mich Schritt für Schritt , Gefühl für Gefühl an das zu erinnern und vor Augen zu führen, was mir damals so unsagbare seelische Schmerzen zufügte.

Ich weiß, es wird oft davon abgeraten- aber mir hat es im Nachhinein gut getan, weil ich es  entgegen meiner persönlichen Erwartung schaffte- vorherrschende  Verbitterung, Wut, Enttäuschung, Traurigkeit, Rachegefühle, Opferhaltung in das große Gefühl der Dankbarkeit zu verwandeln. Ich hab sogar Frieden schließen können mit all den Personen, die mir so weh taten.

Und es war nicht wenig, was ich damals so in der Kindheit/ Jugend erfuhr:

Ablehnung ,  psychische Gewalt, Unterdrückung, Freiheitsentzug,  Entwurzelung, Ungerechtigkeit, Spielball sein,  Verlassen werden……


Wollte ich meinen damaligen Zustand in ein Bild fassen, dann war ich nicht mehr als ein kleines, sich nach Wärme und Geborgenheit sehnendes Gänseblümchen……

Nein, ich bin gerade nicht von Selbstmitleid erfüllt, ganz und gar nicht, auch weil ich weiß, dass es vielen anderen Kindern und Jugendlichen ähnlich erging, wenn nicht noch schlimmer als mir.

 Ich bin heute sogar dankbar für jedes kleine Stückchen Zerbrochenheit, denn zum einen hab ich es ja überlebt und zum anderen konnte mir rein gar nichts mein Lächeln nehmen, geschweige denn die immerwährende Hoffnung, dass alles irgendwann besser werden würde.. Und drittens wurde mir nach meiner Reise in die Vergangenheit relativ schnell klar:

Mein heutiger  extremer Gerechtigkeitssinn, meine unerschütterliche Werttreue, die innewohnende Stärke, meine Kraft zum Durchhalten, mein Aufbäumen, wenn ich mit Ungerechtigkeit konfrontiert werde- wenn ich sehe, dass Menschen erniedrigt, ausgelacht oder unterdrückt werden….meine absolute Wahrheitsliebe……

All diese Haltungen sind die Frucht des frühen Durchlebens der genannten Missstände. Ich bin fest davon überzeugt: Hätte ich diese schmerzhaften Facetten nicht hautnah durchlebt, ich wäre heute nicht die, die ich bin, weil ich weiß, wie sich alles ANFÜHLT!



 Das kleine Gänseblümchen hat sich aber mittlerweile  aufgerichtet und schaut sehr gern voller Dankbarkeit gen Himmel, weil dort ein Gott weilt, der mein Wohl und Wehe von Anfang an in seinen Händen hielt. Mit Sicherheit hat er mit mir gelitten, so wie er mit all den früh Zerbrochenen  litt- denn er weiß, was seine Kinder da gerade durchmachten- jeder auf seine Weise. Keine Träne, die wir weinten,  blieb ihm verborgen- jede dunkle Nacht der höchsten Verzweiflung hat er mit uns durchlebt…in jeder unerträglichen Wüstenzeit ging er neben uns her.

Vielleicht wäre es damals ein großer Trost für mich gewesen, wenn ich mit Gott hätte sprechen können. Dann hätte er mir gewiss zugesichert: 







 Doch der Schmerz muss sein, weil ich dein Leben aus der Zukunft sehe. Wo du nur einen kleinen Ausschnitt erkennst, da sehe ich dein ganzes Leben. Ich weiß, wo ich mit dir hinwill. Vertraue mir- es wird ALLES zu deinem Besten sein.


Diese göttliche Zusicherung dürfen wir  alle tief einatmen, denn Gott weiß um die Schönheit unseres Ziels und hat nicht ohne Grund gesagt:

„Wer mit Tränen sät, der wird irgendwann mit Jubel ernten.“

Immer mehr wird mir klar: es kommt nicht so sehr darauf an, WAS wir so erlebten. Viel wichtiger ist es, was die Geschehnisse aus uns machten und inwiefern sie zu unsrer inneren Stärke, unserem MENSCH sein und zur Lebensanschauung beitrugen. Es mag nur meine Ansicht sein, aber ich glaube, dass gerade wir Zerbrochenen ein untrügerisches feines Gespür für die Wahrheit und die wichtigen Dinge im Leben haben. Da ist nämlich eine unstillbare Sehnsucht……

Wenn ich mir jetzt noch einmal die Worte von Melody Beattle zu Gemüte führe, dann kann ich sie nur bestätigen. Meine Dankbarkeit der Vergangenheit gegenüber hat mir den Frieden im Gegenwärtigen beschert…weil ich halt heute erkenne, dass ALLES einen tiefen Wachstumssinn in sich trug. Und dieses zufriedenstellende Wissen erschafft wahrlich Visionen für mein zukünftiges Leben, weil ich weiß, dass Gott auch weiterhin an meiner Seite ist, um mich zu führen. Ich geh noch eins weiter und sage: Es ist Gott, der uns die guten Wünsche ins Herz legt und nach Dietrich Bonhoeffer gibt’s trotz vieler unerfüllter Wünsche ein erfülltes Leben.


Was nun ein jeder seine Erfüllung nennt, hat wahrlich nichts mit den weltlichen Vorstellungen zu tun- das ist einzig und allein Seelensache. Das kann nur jeder für sich in der Stille erSPÜREN. Eines ist nämlich gewiss: JEDER von uns kann trotz der größten Zerbrochenheit, trotz eines super chaotischen Daseins  ein erfülltes zufriedenes Leben führen. Da können wir uns voll und ganz auf die Weisheit unserer Seele verlassen, denn sie wird alles wie von allein in unser Leben ziehen.

Es ist für alle ein Glück,
dass jeder auf seine Art glücklich werden kann.

Ernst Ferstl


Und dann ist nicht zu vergessen: Alles, was wir brauchen und uns ersehnen, wird im richtigen Augenblick auch da sein. Um nichts müssen wir auch nur eine Sekunde kämpfen, das regelt sich alles von allein, wenn wir unser Leben fließen lassen und Gott vertrauen, dass er es schon gut machen wird. Schließlich hält er unser aller Leben in seiner Hand!

*Linda*

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