Leg die Sehnsucht frei unter dem Alltagsgrau…..
Ganz bewusst hab ich heute diesen erlesenen Ratgeber zur
Überschrift ernannt. Er hat allerdings noch eine Fortsetzung, denn es heißt:
„Leg die Sehnsucht
frei unter dem Alltagsgrau…..
entferne dich von den
tristen Rändern der Existenz
und finde die Mitte,
in der du dich geborgen und angenommen fühlen
darfst:
bei Gott!“
Als ich es zum ersten Male las, da hatte ich spontan den
tiefen Sinn von Leben vor Augen. Es besteht für mich kein Zweifel mehr, dass
unsere Lebensreise letztendlich Rückkehr
zu Gott bedeutet, zum Ursprung unseres Seins. Bis zur Ankunft dort wird
allerdings ein langer Weg zurückzulegen sein, denn es gilt, diesen ganzen
verstandesmäßigen Ballast abzulegen, der sich im Laufe der Zeit angesammelt
hat: völlig überholte Überzeugungen, falsche Idealbilder, alte Kindheitsmuster,
irgendwelche Rollenbilder…..jedenfalls muss alles das fort, was keine Aussage
macht, wer wir denn tief im Inneren wirklich sind und es bleibt zum Schluss „nur“
noch unsere pure seelische Schönheit…oder soll ich sagen: unser wahres reines
unverfälschtes Menschsein?
Mir imponieren z. B. Menschen, die den Mut aufbringen, das
zu sagen, was sie wirklich empfinden bzw. das zu offenbaren, was an ihnen/ in
ihnen eigentlich nicht so dem Bild von Vollkommenheit entspricht. Ich glaub
nämlich- es gehört in dieser
Gesellschaft ganz schön viel Mut dazu, seine inneren Wahrheiten zu benennen,
läuft man doch immer Gefahr, belächelt/
verletzt zu werden bzw. sich dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen, sein Leben nicht
im Griff zu haben- viiieeelll zu weich zu sein.
Andererseits fühle ich mich nirgendwo wohler, als in der
Gesellschaft von Menschen, die genau dieses Risiko wagen und sich trauen, auf
die Frage „Wie geht es dir?“ auch mal zu gestehen, dass halt nicht alles im
perfekten grünen Bereich ist. Ich für meine Person erleb es bei mir ja auch nicht
anders. Da gibt’s halt Tage, an denen ich näher am Wasser verweile- da gibt’s
auch Zeiten, in denen mich die Vergangenheit wieder einholt und manchmal brauch
ich einfach ein bisschen mehr Wärme und ein liebes Wort als an anderen Tagen.
Völlig normal in meinen Augen oder soll ich sagen- in meiner Seele- denn
schließlich bin ich durch und durch Gefühlsmensch und nicht irgendeine gut
funktionierende Maschine , der nie etwas weh tut oder die zu jeder Zeit alle
Situationen unter Kontrolle hat.
Soll ich mal ehrlich was sagen: Ich genieße auch diese
weniger rosigen Tage mit ihrem dunklen Anstrich, weil es mir sehr wichtig ist,
ALLES anzunehmen, was sich in mir
meldet, ohne sofort den Versuch zu starten, es zu verdrängen oder zu
unterdrücken. Ansonsten würde ich mir ja selbst wieder untreu werden- doch
diese Zeiten des Seelenverrats sind zum Glück vorüber. Ich bin, die ich bin und
ich bin mit Sicherheit auch die Summe all meiner Erfahrungen, von Kindheit
an, ob in hell oder dunkel.
Als ich nämlich 2011 begann, mich selbst in gesunder Weise
zu lieben, wurde es für mich zur Pflicht, der radikalen Wahrheit meiner Seele
ohne Umschweife ins Auge zu schauen. Dies war sozusagen der Beginn einer liebevollen verständnisvollen Beziehung zu
ihr, verbunden mit dem Versprechen, von nun an immer sehr gut für ihr
Wohlergehen zu sorgen. So fiel es mir auch irgendwann nicht mehr schwer, zu
meiner inneren Zerbrochenheit zu stehen und zu akzeptieren, dass insbesondere
die Geschehnisse der frühen Zeit extreme Narben auf meiner Seele zurückgelassen
hatten. Narben, die der intensiven Pflege und Achtsamkeit bedurften- auch wenn
ich schon so erwachsen war. Mein
verletztes inneres Kind wird mich nämlich bis zum letzten Tage begleiten. Das
ist Fakt und will berücksichtigt werden. Und darum bedarf dieses Kind der achtsamen und kontinuierlichen
Zuwendung.
Mal eben so abschütteln können wir unseren
Erfahrungsschatz nicht. Er hat uns zu
dem Menschen gemacht, der wir heute sind und hat enormen Einfluss auf unsere
Handlungs- wie Denkweise in allen Bereichen unseres Lebens. Das, was das „Hänschen“,
ob in männlich oder weiblich - in früher Zeit über das Leben
lernte und in sich aufnahm, das hat sich eingebrannt wie nichts Anderes. Dieses Eingebrannte hat
allerdings die unangenehme Eigenschaft, in jedem unserer Lebensbereiche
maßgeblich mitzuwirken und das ist nicht immer von Vorteil! Doch wenn wir uns
dessen bewusst sind, erhalten wir so die Möglichkeit, uns besser zu verstehen
und anzunehmen.
Von daher wurden für mich irgendwann folgende Fragen
ausschlaggebend:
Warum tu ich eigentlich, WAS ich tue und WIE ich es tue??
Was treibt mich da eigentlich an?Wie viel Vergangenheit steckt immer noch in meinen Handlungen?
Sind die Überzeugungen, die ich da wie selbstverständlich
lebe und vertrete, eigentlich identisch mit dem, was ich IN MIR fühle, was ICH,
als der Mensch, der ich bin, wirklich
für mich ersehne?
Und dann kam dieses radikale Erwachen, verbunden mit sehr
viel Enttäuschung, weil ich erkennen musste, dass ich mein Leben lang etwas für
wahr hielt, was meinen inneren Wahrheiten, Sehnsüchten, Bedürfnissen gar nicht
entsprach! Auf einmal wurde mir klar, dass ich in einer völlig falschen
Lebensspur unterwegs war……und mir wurde auch bewusst, dass ich nicht drum herum
kam, meine alten völlig überholten
Überzeugungen aus der Kindheit auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen-
wollte ich wirklich glücklich werden!
Und hier sage ich nicht ohne Grund: Ich legte endlich meine
tiefe menschliche Sehnsucht unter all dem eingefahrenen Alltagsgrau frei.
Es gibt einen sehr interessanten Satz:
„Wir Menschen lieben es, gebraucht zu werden-
dabei brauchen wir es viel mehr,
bedingungslos geliebt zu werden.“
Ohne Frage, die menschliche Sehnsucht zielt immer darauf
hin, dass wir uns anerkannt, geliebt, wertgeschätzt fühlen dürfen, ohne geht’s
nun mal nicht. Nur- wir dürfen und müssen uns sagen :
JEDER Mensch besitzt das ureigene Geburtsrecht und die Würde,
„nur“ um seiner selbst willen geliebt zu werden- einfach, weil er da ist- ohne
irgendeine Leistung zu vollbringen, ohne irgendwelchen Bildern oder irgendeinem Schubladendenken gerecht werden zu
müssen.
Nicht unbegründet verbinde ich mit dem spürbaren Wandel in
dieser Zeit auch die Geburt des „neuen“ Menschen, der die Freiheit besitzt,
sich selbst seinen Wert zuzusprechen- ohne, wie erlernt, auf den Applaus, die Zustimmung, das
Schulterklopfen im Außen angewiesen zu sein.
.
Der „neue Mensch“ wagt noch mehr. Er nimmt sich halt an, wie
er nun mal ist- in jeder Stimmung, mit allen Fehlern, Schwächen,
Ungereimtheiten, Unsicherheiten, sogar mit all seinen Wunden der Kindheit…….Er
macht sich nicht mehr passend für alle Welt , sondern verleiht seinem inneren
Wohlgefühl höchste Priorität.
An dieser Stelle muss ich gerade etwas schmunzeln, denn da las ich neulich
in einem Buch über
Prokrustes, einen Riesen aus der
griechischen Mythologie.In seiner Weltgeschichte berichtet der altgriechische
Geschichtsschreiber Diodor Folgendes über den
Unhold und Wegelagerer Prokrustes:
„Prokrustes bot Reisenden ein Bett an, aber in
manchen Sagen zwang er auch Wanderer, sich auf ein Bett
zu legen. Wenn sie zu groß für das Bett waren, hackte er ihnen die Füße bzw.
überschüssigen Gliedmaßen ab; waren sie zu klein, hämmerte und reckte er ihnen
die Glieder auseinander, indem er sie auf einem Amboss streckte.“
Im übertragenen Sinne, wenn auch nicht ganz so brutal, wurden auch wir als Kinder irgendwie passend
gemacht für das, was das „gesellschaftliche Bett“ so vorgab und auch wir wurden
„bearbeitet“- so lange, bis wir eines
Tages gar nicht mehr wussten, wer wir denn im Ursprungszustand wirklich mal
waren. Somit war unser künstliches Ich geboren und wurde uns leider viel zu
vertraut, viel zu selbstverständlich, inklusive der erlernten Verhaltensregeln.
Nicht von ungefähr kam damals das Bekenntnis einer sehr ehrlichen Frau mir
gegenüber, als sie gestand: „Das Bild, was ich da gerade von mir präsentierte, entspricht gar
nicht dem, was ich wirklich bin und empfinde! Es ist alles nicht so, wie es
scheint.“
Ja, ich bin ihr heut
noch dankbar für so viel Ehrlichkeit, versuchte damals aber auch,
nachzuvollziehen, wie sehr ihre Seele unter der Selbstverleugnung litt. Habs ja
lange Zeit selbst so gehandhabt. Es ist nun mal so: Niemals werden wir auf
Dauer etwas Anderes darstellen können, als wir in der Tiefe sind. Doch weil es
an dem ist, dürfen wir uns zu Recht aufgefordert sehen, jede Form von Seelenverrat
zu beenden und nur noch den Menschen zu verkörpern, der wir wirklich sind und
das zu tun, was der Seele ein Wohlgefühl beschert..
„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen,
dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben,
eine noch größere Illusion ist,
als die Welt des Traumes.
Salvadore Dali
Mit Sicherheit muss man solche Vorhersagen erst einmal
verdauen, weil sicher geglaubte Lebenskonstrukte extrem ins Wanken geraten…..
Ich selbst hab den Verdauungsprozess längst beendet, weil
mir irgendwann klar wurde: Das, was wir als unsere Wirklichkeit anerkennen,
kommt einem Trugschluss gleich. Es gibt nämlich eine höhere Realität und diese
wird immer „nur“ mit Gott im Mittelpunkt erfahrbar und lebbar sein.
Denn:
Ohne Gott werden wir nichts vollbringen, für das es sich wirklich
zu leben lohnt.
Ohne Gott werden wir immer in der völlig falschen Lebensspur
unterwegs sein, bzw. an den Rändern der Existenz verweilen.
Ohne Gott werden wir niemals die Schönheit unseres wahren Menschseins erfahren können.
Ohne Gott wird unsere Seele nicht heilen und fliegen sowieso
nicht.
Ohne Gott werden wir niemals die einzigartige Erfahrung
machen, wie es sich anfühlt, aus ganzer
Seele völlig bedingungslos lieben zu können, bzw. endlich das Wesen der wahren
Liebe kennen zu lernen.
Es heißt ja nicht ohne Sinn:
Legt den alten sündigen Menschen ab und zieht den neuen
Menschen an, der nach dem Bilde Gottes – der Liebe- erschaffen ist. Nein, ich
denk nicht, dass nur tiefgläubige Menschen sich angesprochen fühlen dürfen,
denn Gott lädt jeden Menschen ein, sich auf den Weg zu ihm zu machen, egal, wie
sündig und fehlerhaft unser Leben auch sein mag. Schließlich dürfen wir nie aus
dem Auge verlieren:
Gott ist und bleibt unser „Töpfer“ (Ursprung) und die
gesamte Schöpfung- wir eingeschlossen- liegt in seiner Hand. Allein diese Wahrheit
ist Grund genug, um zu verstehen, dass Gott über ALLEM steht und kein Mensch
wird jemals in der Lage sein, Gottes Größe, seine Vollkommenheit, Weisheit wie
Allmacht nachvollziehen zu können.
Gott ist die vollkommene Liebe und er weiß um unser
schwaches Menschsein, um unseren Hang zur Sünde und Verfehlung. Zum Glück ist Gott
ist ein Gott des absoluten Verstehens, aber er wünscht sich halt auch, dass wir
Schritt für Schritt unser sündiges Verhalten ablegen, weil es ihn kränkt- zumal
auch unsere Seele hinsichtlich einer
solchen Gesinnung freudig zustimmt. Sie mags halt auch nur in ehrlich,
authentisch, vorurteilsfrei und vor allen Dingen liebevoll. Angelehnt an das
Treiben der oben angeführten
Sagengestalt des Prokrustes bedeutet es für jede Seele wahnsinnigen Schmerz,
wenn versucht wird, uns irgendwie passend zu machen – nur weil irgendwelche
vorgegebenen Idealbilder „von“ außen dazu aufrufen.
Darum befürworte ich den Ratschlag:
„Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern
verändert euer Denken und Handeln insofern, dass es dem Willen Gottes
entspricht- denn was im Willen Gottes liegt, wird auch immer gut für die Seele
sein.“
Das Schöne und Hoffnungsspendende ist ja sowieso: Vom Kern
her ist jeder Mensch mit der Sehnsucht ausgestattet, ein Leben in Harmonie,
Frieden und Freude im bereichernden erfüllenden Miteinander zu erfahren. Niemand
möchte eigentlich im Streit und Unfrieden leben und wer sich mit den Worten, bzw. Geboten Gottes
intensiver beschäftigt, wird erkennen, dass Gott nichts mehr am Herzen liegt,
als seine gesamten Schöpfung wieder in eine harmonische Einheit zurückzuführen.
Somit entspricht das göttliche Anliegen eh unseren tiefen
menschlichen Bedürfnissen. Von daher ist es berechtigt zu sagen: Nur mit Gott
werden wir dieses Ziel erreichen, denn Gott kann uns einen Frieden schenken,
den uns die gängige Welt niemals ermöglichen wird. Warum es so ist? Diese Welt,
wie wir sie kennen, setzt Prioritäten, die konträr zu Gottes Anliegen stehen. So
lange diese Welt vorrangig den Mammon Geld, Macht, Fortschritt und Besitz
anbetet, wird für Gottes Anliegen kein Platz sein.
Gott setzt voll und ganz auf die Liebe, auf einen ehrlichen gerechten
friedvollen Umgang miteinander, so dass einer für den anderen zur Bereicherung werde. Es gibt nur eine
Bedingung: Wir müssen uns von unserer alten Lebensweise verabschieden, weil die
neue Lebenshaltung dazu aufruft, nicht mehr nach dem Bilde , bzw. der
Vorstellung der Gesellschaft zu agieren, zu funktionieren- sondern einzig und
allein Gott zu gefallen und seinen Wünschen entsprechend unser Leben zu
gestalten.
Dann ist da nämlich kein Platz mehr für Habsucht, Neid, Lüge,
Betrug, Verschleierung, Gewalt, Verurteilung, Diskriminierung, Ungerechtigkeit,
Respektlosigkeit, Stolz, Intrigen, Verleumdung, Machtgehabe, Rechthaberei. Dann
ist da nur noch Raum für ein verständnisvolles Miteinander, für achtsame
Berührung der Seelen- für eine gegenseitige Bereicherung, Stärkung- in dem
Wissen, dass uns im Grunde nichts voneinander trennt- dass in jedem von uns
dieser sensible verletzliche unversehrte Kern unseres Seins beheimatet ist.
Spontan könnte man jetzt erwidern, dass so ein Zustand eher
einem Traum gleichkommt- in einer verrohten kalten berechnenden anonymen Welt
wie dieser…..doch genau darum bin ich der festen Überzeugung, dass wir in der
gängigen Welt mit ihren vorgefertigten Schubladen völlig deplaziert sind- weil
hier für den authentischen sensiblen liebebedürftigen und gewiss auch
liebevollen Menschen gar kein Platz ist.
Darum wiederhole ich sehr gern die erlesenen Hinweise:
Leg die Sehnsucht frei unter dem Alltagsgrau…..
entferne dich von den tristen Rändern der Existenz
und finde die Mitte, in der du dich geborgen und angenommen
fühlen darfst:
bei Gott!
Dies sage ich nicht nur,
weil ich ein unerschütterliches Gottvertrauen in mir trage, sondern weil ich
erahne, dass Gott jedem Menschen diese Spur der Sehnsucht ins Herz legte- weil
wir nur mit IHM und durch IHN in den ersehnten Seelenfrieden finden werden.
Obwohl wir Gott nie gesehen haben
sind wir Zugvögel,
an einem fremden Ort geboren-
mit einer geheimnisvollen Sehnsucht nach frühlingshafter
Heimat,
die uns immer unterwegs sein lässt,
ohne zu wissen, wohin.
Von unbekannt
Und eine Seele gibt nichts darum, was der Welt gefällt- was
alle so tun und für richtig halten- sie wird immer danach streben, ihrer
Einzigartigkeit Ausdruck zu verleihen.
Ja, es ist mit Sicherheit ein schmerzvoller Prozess- in dem
wir auch mal voller Enttäuschung fluchen dürfen, angesichts der Tatsache, dass
es von jeher niemanden in der großen weiten Welt interessierte, dass wir den
größten Teil des Lebens in der falschen Richtung unterwegs waren, um „ihren“
Idealvorstellungen gerecht zu werden.
Nur- dass wir uns dabei selbst verloren, bzw, ständig gegen
unsere tiefen Seelenwünsche angehen mussten, das war nicht von Interesse!
Doch ich frag mich:
Wie soll denn ein ehrliches liebevolles authentisches
Miteinander verwirklicht werden, wenn der Mensch weit weit weg von sich selbst
entfernt lebt? Wahre menschliche Begegnung kann nun mal nur auf Seelenebene
stattfinden- da gibt’s keine andere Option . Doch dazu braucht der Mensch ein
offenes liebevolles verständnisvolles Herz und ganz viel hautnahe und gewiss
auch schmerzvolle Zeiten der Begegnung
mit sich selbst.
Zum Glück werden wir dabei nicht allein gelassen, weil
unsere Seelen auf geheimnisvolle Weise dafür sorgen, dass jeder seinen
individuellen Wachstumsprozess durchläuft. Auch ich war früher der Ansicht,
dass ich mein Leben prima allein gestalten könne- bis ich an den Punkt kam, an
dem ich erkannte: Das, was mir an Problemen, Schwierigkeiten, Fragen- aber auch
Menschen geschenkt wurde- das hatte
IMMER etwas mit meinem inneren Unerlösten zu tun! ALLES war zu jeder Zeit
Botschaft für meinen Weg, den ich zu gehen hatte.
Heute sag ich: Es sind die Wünsche der Seele, die das Leben
formen und dafür sorgen, dass eine innere Heilung, bzw. Befreiung stattfinden
kann. Nicht ohne Grund bin ich mittlerweile ein Freund des Schmerzes geworden,
weil jeder Schmerz auch immer ein Segen für mein individuelles Wachstum sein
wird. Ja, ich denke, Gott legt seine Finger voller Bedacht exakt in die Wunden,
die der Heilung bedürfen. Nur so wird es uns gelingen, Schritt für Schritt aus
den alten Ideen von Leben und Liebe
herauszuwachsen und unsere Lebensreise als eine Rückkehr in die Herzens-, bzw.
Seelenwahrheit zu verstehen.
„Stunden der Not vergiss-
aber vergiss niemals, was sie dich lehrten.“
Salomon Geißner
Ich denke, wenn es uns gelingt, unseren kompletten
Lebensverlauf aus dieser Perspektive zu sehen, dann darf jede Form von
Verbitterung abfallen- dann brauchen wir uns nicht mehr als ein Opfer der
Umstände zu betrachten. Viel wichtiger scheint mir zu sein, was jede Form des
Schmerzes mit uns machte- aus uns machte……denn irgendwann werden wir erkennen,
dass alles, WAS und WIE es geschah, letztendlich dazu beitrug, wieder zu dem
MENSCHEN zu werden, der wir tief drinnen wirklich sind.
Und es wäre schön, wenn es uns gelingt, unsere Sehnsucht
unter dem tristen Alltagsgrau freizulegen……….
*Linda*