Eine Welt, wie sie mir gefällt….
Jeden Tag frag ich mich aufs Neue, warum diese eine Sprücheseite einen unerklärlichen
Reiz auf mich ausübt….obwohl die Antwort genau dort verborgen ist! Unzählige
Menschen haben sich dort mit ihren Gedanken verewigt: Gedanken über sich
selbst, über den Sinn und Unsinn ihres Lebens- über ihre Sehnsüchte- Gedanken
hinsichtlich einer Welt, die nicht in ihrem Sinne zu sein scheint. Würde ich
ein Fazit ziehen, dann könnte ich sagen: Hier
ist ein Ort, an dem nichts als die nackte unverblümte Wahrheit zur
Sprache kommt, wo die Möglichkeit besteht, der Unzufriedenheit, dem Frust, der
Hilflosigkeit endlich mal genügend Raum
zu schenken.
Da ich klare Aussagen über alles liebe……da war zum Beispiel
folgende:
„Tür auf: Huch, die Welt! Tür zu!“
Eine ganz spezielle Wahrheit
hat mir besonders gefallen:
„Unsere Seele kann ohne Liebe nicht leben.
Sie braucht unbedingt etwas,
was sie lieb haben kann,
denn sie ist aus Liebe geschaffen.“
Da ich weiß, dass ein glückliches Leben allein vom Seelenwohl abhängt, messe ich
dieser These allerhöchste Bedeutung zu! Es kann und darf nichts Wichtigeres im
Leben geben, als alles dafür zu tun, dass es unserer Seele in jedem Moment gut
geht und ihre Bedürfnisse mit
Achtsamkeit erfüllt werden. Sonst kann nämlich Folgendes eintreten:
„Schlimm ist, wenn du von außen strahlst
und keiner merkt,
wie du innerlich einfach tot bist.“
Ich glaub nämlich, dass dieser tragische Zustand in einer
Welt wie dieser zur Normalität geworden ist: lachende Gesichter,
immerglückliche Menschen, denen nie etwas weh tut….die immer gut drauf sind,
die scheinbar alles im Griff haben……doch wie es IN IHNEN ausschaut, das bleibt
ein großes Fragezeichen. Nur- auf die Dauer wirkt sich so ein Zustand auf die
Gesundheit aus, denn wer sein Innenleben verleugnet, der verleugnet sich
selbst. Das kann einfach nicht gut gehen, ohne dass die Psyche oder Körper
gewaltigen Schaden nehmen.
Hier spreche ich aus persönlicher Erfahrung und darf mich
glücklich schätzen, zwar sehr spät, aber dennoch die Kurve bekommen zu haben,
um meiner Seele all das zu geben, was
sie über Jahrzehnte entbehren musste. Ja, es wird im Leben vieler Menschen ein
ganz gewisser Zeitpunkt kommen, bei dem wir erkennen:
Wir haben zwei Leben:
„Das zweite beginnt,
wenn wir realisieren,
dass wir nur ein Leben haben
und die Verantwortung für dieses zweite Leben
allein bei uns selbst liegt.“
Ja, es gibt wahrlich ein zweites Leben, verbunden mit einer
völlig anderen Lebensanschauung. Wer sich einmal voll und ganz den tiefen
Seelenbedürfnissen hingegeben hat, der dreht der alten Welt mit ihren
„Wahrheiten“ den Rücken zu, weil der Aufenthalt in ihr einfach nicht mehr zu verantworten ist. So lange dort der
Verstand sein Unwesen treibt, wird sich eine Seele niemals heimisch fühlen,
denn schließlich gibt’s da keine wahre
Liebe! Was soll sie dann dort, wo sie doch die Liebeserfahrung braucht
wie ihr tägliches Brot? Eigentlich ist dies ein sehr bedauernswerter Zustand.
Schließlich sahen wir die oberflächliche Welt von Kindheit an immer als unsere
Heimat an….und nun- werden wir jetzt heimatlos?
Nein- das ist ja die frohe Botschaft! Auf uns alle wartet
ein Leben in einer bisher unbekannten
Dimension. Wer sich diesem verschreibt, wird zum ersten Mal ein echtes
Heimatgefühl verspüren. Es besteht die Möglichkeit, uns selbst wieder nah zu
sein, uns bis in die letzte Faser unseres natürlichen Menschseins zu spüren.
Da gibt’s keine Verleugnung unserer selbst mehr- im
Gegenteil- da strahlen wir voller Freude und Zufriedenheit, weil wir endlich
ganz wir selbst sein dürfen! Übrigens bin ich der festen Überzeugung, dass sich
dann die Zahl der psychischen Erkrankungen rapide senkt und so manche
körperliche Beschwerden sich für alle Zeiten verabschieden. Der Grund: Wir sind
endlich angekommen- in uns selbst- dem Ort, der uns den ersehnten inneren
Frieden beschert.
Ja, es ist ein langer mühsamer Weg dorthin, denn es wird
immer ein gewisses Maß an Dunkelheit erforderlich sein, um irgendwann die
Sterne zu sehen! Aber das Ganze ist es wert, weil wir bis zum Lebensende
glücklich und erfüllt leben. Eines ist mir sehr bewusst geworden: Ein
Schmetterling gerät nie mehr in die Gefahr, jemals wieder eine Raupe zu werden!
Haben wir uns einmal aus dem Kokon befreit, dann ist das eine Freiheit für
immer!
Dann begreift man eine Wahrheit: Ich bin zwar ein Teil
dieser Welt, doch besitze die Freiheit, mein Leben völlig anders zu gestalten!
Hat was von der Pippi -Langstrumpf- Haltung:
„Mach dir doch die Welt (ein Leben), wie sie/ es dir
gefällt!“
Was spricht eigentlich dagegen? Haben wir uns das schon
einmal gefragt? Wir müssen nur wissen, wonach wir uns ausstrecken- was für uns
höchste Priorität haben soll- welche Inhalte, Werte, Überzeugungen unser
persönliches Dasein kennzeichnen sollen. Und hier wird uns die innere Stimme
der beste Ratgeber sein! Dann geht es nämlich nicht mehr um die Frage: Was muss
ich tun, wie muss ich sein, was muss ich haben, um Anderen zu gefallen?! Nein-
dann zählt nur noch: Was muss ich tun, um mir allein zu gefallen, damit es sich
IN MIR zu jeder Zeit schön, beziehungsweise lebendig anfühlt?
Jeder Mut zum Anderssein wird belohnt, denn das ist die neue
Freiheit des Seins! Wir dürfen begreifen: Anders zu sein und sich auch so zu
zeigen, tut der Seele gut und beschert ein wunderschönes Lebensgefühl. Ist in dieser
oberflächlichen Welt auch kein Platz für andersartige Menschen- in unserer
„neuen“ eigenen Welt, da darf sich jeder so zeigen, wie er nun mal geartet ist-
da darf man sogar schwach, unperfekt, chaotisch, fehlerhaft sein und wird
dennoch in seiner unantastbaren Würde geachtet und geliebt.
Ich weiß auch, warum das so prima klappt: Im „neuen“ Leben,
da gedeiht jedes Miteinander ausschließlich auf dem Boden der bedingungsfreien
Liebe. Da besteht für Streit, Gewalt, Machtgehabe, Diskriminierung, Neid, Lüge,
Lästerei, Heuchelei überhaupt kein Anlass mehr! Im Gegenteil, da ist sehr viel
Raum für Toleranz, Verständnis und Mitgefühl. Diese Form der Liebe sieht nicht
auf das, was uns voneinander trennt, sondern auf das, was uns verbindet. Und
das ist eine ganze Menge, denn wir sind nicht allzu weit voneinander entfernt.
Wir sind halt alle „nur“ menschliche Menschen.
„Wer zueinander steht,
kann miteinander wachsen.“
„Einander gut tun,
das reicht schon.“
Ich denke, dass dieser bestehende Bewusstseinswandel
Menschen mehr oder minder vor eine ganz bestimmte Frage stellt: Warum bin
eigentlich hier auf der Erde? Kann es der Sinn sein, sich zu verbiegen, um
Anderen zu gefallen, um ihre Anerkennung zu bekommen? Was bleibt denn am Ende
davon übrig? Nichts, für das es sich zu leben lohnt. Ist es nicht viel
wichtiger, sich darauf zu konzentrieren, die schönste Version von sich selbst
zu kreieren und das Leben anzustreben, das von einer Langzeitqualität spricht?
Ohne Frage dürfen wir dankbar sein, wenn sich unser
Bewusstsein wandelt, weil wir endlich erkennen, was im Leben wirklich zählt.
Kinder sind uns da ein ganzes Stück
voraus. Sie erklären uns den Sinn von Leben besser, als jeder Wissenschaftler.
Kinder haben uns nämlich eins voraus: Für sie steht die Liebe wie
selbstverständlich im Mittelpunkt- die Liebe zu allem, was sie umgibt. Kinder
leben so wunderschön aus ihrer natürlichen Quelle des Seins.
Da kann man sich eine Menge abgucken und wünscht sich ganz
von allein, diesem schrecklich nüchternen „ schwarz- weiß“ Erwachsensein zu
entsagen. Ich weiß nur: Als wir Kinder früher zusammen spielten- da war es nur
wichtig, dass wir zusammen Spaß hatten- mehr Bedingungen gabs nicht. Was
spielte es für eine Rolle, ob jemand
reiche Eltern oder eine andere Kultur
hatte- war uninteressant, bis uns die
großen vernünftigen Erwachsenen das Gegenteil lehrten.
Ich weiß nur eines: Wir können froh und dankbar sein, dass
uns irgendwann im Leben diese nicht zu stillende Sehnsucht einholt.
Sehnsucht nach einem Leben, das viel
gemeinsam hat mit unseren Kindheitsgefühlen. Es ist schlichtweg die gefühlte
Sehnsucht nach uns selbst!
Irgendwann hab ich mir jedenfalls gesagt: Wenn mein Leben
schon von Kindheit an so schmerzdurchzogen daherkam- wenn es so viel von mir
abverlangte, dann will ich es auch gut nutzen, indem ich das Bestmögliche aus
meinen Erfahrungen mache. Ich will nicht umsonst gelitten haben und von dieser
Erde gehen, ohne alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Ich will endlich IN
MIR ankommen und spüren, was es heißt, den inneren Frieden zu finden.
Klar tut es weh, sich im Nachhinein eingestehen zu müssen,
sehr viele falsche Entscheidungen getroffen zu haben- Entscheidungen, die eine
Selbstverleugnung mit sich brachten. Aber egal, ich hab mir vergeben, weil ich
spürte: Es gibt immer die Möglichkeit der Veränderung, jeden Tag aufs Neue. Ich
muss es mir nur wert sein und vor Augen führen:
Jeder besitzt die uneingeschränkte Freiheit zu sagen:
„Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!“
*Linda*
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