Wir sind hier nur auf der Durchreise…..
Wenn ein Mensch wie ich sich dieser erlesenen Ansicht anschließt, dann ist
mir durchaus bewusst, dass sich Fragwürdigkeit breitmacht- allerdings nicht bei
mir! Im Gegenteil- diese These ist für
mich gleich einer „frohen“ Botschaft, denn sie lässt mich erahnen, dass da
weitaus mehr auf uns wartet, als wir uns überhaupt vorstellen können.
In der Vergangenheit ließ ich mich durch Aussagen verschiedener
Menschen in einem Fernsehbeitrag inspirieren. Es ging um die Thematik:
Was ist eigentlich der tiefe Sinn von Leben?
Diese Personen hatten eins gemeinsam. Sie blickten auf ein extrem erfolgreiches Leben zurück-
befanden sich teilweise in angesehenen Führungspositionen und hatten finanziell
wie materiell längst ausgesorgt. Eigentlich ging es ihnen gut- sie hatten doch alles erreicht, was es in
dieser Welt zu erreichen gibt……….!!!!
Doch gerade bei
diesen erfolgsverwöhnten Menschen eröffnete sich in der Lebensmitte diese eine Frage
der Unsicherheit:
Wars das jetzt schon oder ist da noch mehr vom Leben zu erwarten-
etwas, das von einer anderen Art der Erfüllung spricht?
Fakt ist, dass jene Menschen irgendwann erkannten, dass Geld, Status, jede Form des materiellen
Reichtums sie auf Dauer nicht wirklich glücklich machte….und gerade ein Mensch
wie ich freut sich natürlich über diese ehrlichen Zugeständnisse.
Zumeist so mitten drin im Leben- macht sich auf einmal ein
neues Bewusstsein breit für die wirklich wichtigen Dinge- für einen Sinn, der
uns bis ans Lebensende zu tragen vermag und endlich mal von tiefer menschlicher
Erfüllung spricht.
Das lass ich jetzt mal so stehen und rufe mir eine andere
Aussage ins Gedächtnis, die da lautete:
„Das Ende ist nicht das Ziel und viele Menschen, die von
dieser Welt gehen, haben zwar das Ende erreicht, aber nicht das eigentliche Ziel,
um das es geht!“
Ich weiß, solch eine Bekundung ruft nach Erklärungen und es
ist im Grunde sehr einfach. Die von mir angeführten Erfolgsmenschen- sie haben zwar
das im gesellschaftlichen Sinne allgemeingültige Ende/ ihre Bühnenpräsenz im
grellen Scheinwerferlicht- erreicht- doch innere Unruhe, Unzufriedenheit und die Frage
nach dem gewissen „Etwas“ lässt sie unterwegs bleiben- lässt sie etwas suchen-
ein Ziel, das letztendlich in unmittelbarem Zusammenhang mit Gott stehen wird.
Dann, wenn wir nämlich am „Ende“ angekommen sind, dann erst beginnt die
eigentliche Reise unseres Lebens in die wahre Erfüllung hinein.
Ganz schön krass so ein Lichtmoment des Bewusstseins- find
ich jedenfalls- denn wir dürfen uns vor Augen führen: Das, worauf wir von
Jugend an gutgläubig hingearbeitet haben- das, was unsere ganze Energie und
Zeit beanspruchte…..es zeigt sich zum guten Schluss in einem Gewand der Unerfülltheit
und Unzufriedenheit- als würde einem prall gefüllten Luftballon von jetzt auf
gleich die ganze Luft entweichen!
Auch mir wurde dieser Aufwachmoment beschert und ich kam
nicht drum herum zu sagen: Was habe ich da Zeit meines Lebens für einen
Blödsinn als wahr anerkannt? Hinter welchen Zielen bin ich hergelaufen? Sie hatten mit mir als Mensch in meiner
Individualität rein gar nichts zu tun. Ständig ging es nur darum, mich in der
Massenbewegung zu bewähren- einem äußeren Ordnungssystem gerecht zu werden……und
wo blieb ich als der MENSCH, der ich bin mit meinen individuellen Bedürfnissen?
Nein, es geht in diesem Leben nicht darum, möglichst viel Applaus
von Anderen einzuheimsen oder den Vorstellungen, wie Wünschen der Außenwelt zu entsprechen! Wenn es um etwas geht, dann um
die höchste Wertschätzung uns selbst gegenüber, verbunden mit dem Ziel, der
inneren Quelle wieder nah zu sein, im totalen Einklang mit sich selbst zu leben
und alles dafür zu tun, damit die Seele sich wohlfühlt.
Teresa von Avila schrieb einmal:
„Wünsch dir kein leichtes Leben-
wünsche dir lieber einen starken Rücken.“
Dies bedeutet unweigerlich, dass wir den Mut finden, uns aus
der Massenbewegung zu lösen und unseren eigenen Weg zu gehen- einen Weg, den
vor uns noch niemand gegangen ist, denn nur so werden wir an einen Ort
gelangen, der unsere tiefste menschliche Sehnsucht stillt.
Dann nämlich werden wir erkennen: Jetzt erst beginnt für uns
das eigentliche Leben!
Ja, es hat lang gedauert, bis ich dieses Geschenk der
Erkenntnis empfangen durfte. Und ich erinnere mich sehr gut an mein damaliges
Ausgangsbefinden Ende 2010- denn ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich
der festen Überzeugung war: Das wars jetzt mit meinem Leben. Nein, es ist nicht
übertrieben- ich hatte mein Dasein wirklich abgehakt, verspürte keinerlei
Lebenslust mehr. Aus dem „alten“, bis dahin gelebten Leben war wie bei dem
Luftballon alle Luft gewichen……mir fehlte jegliche Perspektive….
Heute bin ich der festen Überzeugung, dass dieser eigentlich
erbärmliche ausweglose Zustand meine Rettung war. Wahrscheinlich muss der
Mensch erst total am Boden liegen, um überhaupt bereit und fähig zu sein, sich
zur Umkehr zu entschließen. Enttäuscht, verzweifelt, ausweglos, hilflos….auf
der Suche nach diesem einen Strohhalm.
Und daaannnnnn öffnet sich auf einmal wie aus dem Nichts
eine Tür- nur einen Spalt weit….und blickt man vorsichtig hindurch, nimmt man
den Duft, die Farben einer völlig anderen Welt wahr….
Wenn ich mit großer Dankbarkeit auf dieses Geschenk blicke,
dann führe ich mir die gewaltige Tragweite vor Augen! Wann immer wir die Chance
erhalten, dass sich uns diese Tür öffnet, dürfen wir zu 100% sicher sein, dass
in diesem Moment die Gegenwart Gottes spürbar ist. Dann, wenn das „alte“ Leben
uns nichts mehr zu bieten hat- dann greift Gott ein ,um uns daran zu erinnern,
worum es in unserem Leben wirklich geht. Dann beginnen wir nämlich zu
verstehen: Dieses gefühlte kaputte aussichtslose Ende war erst der Anfang, der
Anfang einer Reise, die uns zum wahren Ziel und Sinn des Lebens führt. Und wo
geht’s hin? Zurück zu unseren Wurzeln,
zum Ursprung, zur innewohnenden Quelle, hinein in unsere Seelenlandschaft,
damit wir eines Tages wieder von einem tiefen Seelenfrieden sprechen können.
Für mich ist Folgendes mittlerweile zur Wahrheit geworden:
Wir sind nur zu Gast hier-
quasi auf der Durchreise,
um zu lernen, zu wachsen,
und dann geht es nach Hause zurück!
Dabei wird es eigentlich immer unwesentlicher, in welcher
Körperhülle wir anwesend sind. Für mich ist das Seelenbewusstsein viel
ausschlaggebender, was auch hilft, dass wir uns besser auf das Wesentliche
besinnen können! Ganz bewusst schmälere ich hier die Bedeutung des
Körperlichen, um hervorzuheben: Der Leib ist „nur“ eine vergängliche Hülle, was
bleibt, das ist die unsterbliche Seele. Sie ist gleich eines Diamanten von
unschätzbarem Wert. Und sie ist es, die alle möglichen Erfahrungen hier auf
Erden machen möchte.
Erst einmal wandert sie durch all das, was sie nicht ist,
wird mit der extremsten Dunkelheit konfrontiert- um dann Schritt für Schritt,
Erfahrung für Erfahrung in das
Bewusstsein zu wachsen, dass sie ja vollkommene Liebe ist- in ihrem Sein dem
Kindlichen extrem ähnlich! Und es kommt noch eine Einsicht hinzu: Jede Seele
beherbergt in sich sowohl das Männliche, als auch das Weibliche- Gott hat uns wahrlich als vollkommene Wesen erschaffen, was
auch bedeutet: Mann wie auch Frau dürfen ohne schlechte Gefühle zu jeder Form
der Weichheit , Sensibilität, Verletzlichkeit stehen, ohne sich gleich als
nicht der Norm entsprechend zu empfinden. Das! hat uns lediglich diese Welt da
draußen seit der Kindheit erzählt- dort, wo der Indianer keinen Schmerz kennt
und niemals so richtig verstand, warum es an dem ist.
Für mich ist auch das eine Absage an Gottes Schöpferkraft-
aber so ist sie nun mal- die oberflächliche Welt! Nichts hat sie besser
verstanden, als den Menschen seiner einzigartigen göttlichen Natur zu berauben.
Ist es da ein Wunder, dass wir uns nie so richtig wohl fühlen konnten/ können
in unserer Haut? Eigentlich lebten/ leben wir ja ständig gegen uns, bzw. unsere
tiefen Seelenbedürfnisse an! Kein Mann
muss z. B. ins Fitnessstudio gehen, sich nen Sixpack antrainieren, um seine
Männlichkeit zu unterstreichen! Es reicht doch völlig aus, wenn er ein
liebevolles Herz hat, zu seinen Schwächen, seiner Verletzlichkeit und Tränen
steht. Gott hat uns diese Schätze doch nicht ohne Grund mitgegeben. Ihm war es
von Beginn an ein großes Anliegen, dass wir unser sensibles MENSCH- SEIN voll
zum Ausdruck bringen, um ein liebevolles verständnisvolles bereicherndes Miteinander
verwirklichen zu können!
Auch wenn man nicht weiß, ob Einstein das Folgende geäußert hat, ist es ein denkwürdiger Satz.
„Jeder ist ein Genie! Aber wenn du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“
Spontan habe ich Situationen vor Augen, in denen sich Menschen sehr klein, unfähig, minderwertig vorkamen, weil sie den Vorstellungen, Erwartungen der gängigen Welt nicht nachkommen konnten……..da wars nämlich so, dass man die Schönheit, bzw. die Fähigkeiten des „Fisches“ außer acht ließ, sogar abwertete- weil es viel wichtiger erschien, dass der Fisch auf Bäume klettern konnte. Soll ich mal sagen, was Gott davon hält? Rein gar nichts, denn er würde sagen:
„Kleiner Fisch, vergiss niemals, dass ich dich als etwas absolut Vollkommenes erschuf und es war niemals meine Absicht, dass du jemals auf einen Baum klettern sollst! Ich legte voller Achtsamkeit genau die! Fähigkeiten in dich hinein, die DU !! benötigst, um das Leben zu führen, was ich mir für DICH vorstellte und es wird dir gelingen, gerade, weil du die Fähigkeiten eines Fischleins besitzt. Und glaub mir, du brauchst nicht auf einen Baum klettern zu können, um dich wertvoll zu fühlen- sei der Fisch, der du bist und gut ist.“
Ich denke, es wird klar, was ich betonen möchte. Es wird in unserem Leben niemals um das gehen, was die Welt von uns erwartet. Es wird nur ausschlaggebend sein, ob wir das Leben verwirklichen, das Gott sich für uns vorstellt. Gern spreche ich von der inneren Leidenschaft für irgendetwas, die jeder in sich verspürt und leben wir diese aus, dann handeln wir gemäß des Willen Gottes und spüren Erfüllung- egal, was alle Welt dazu sagt. Es ist unser individuelles inneres Licht und genau das! möchte leuchten. Darum wäre es total verkehrt, sich an den Meinungen, bzw. Fähigkeiten Anderer zu orientieren oder sich gar zu vergleichen- denn hier geht es nur darum, das nach Außen zu tragen, was IN UNS ist.
Gott hat sich nämlich etwas dabei gedacht- denn wenn jeder sein Licht leuchten lässt, dann ist es möglich, dass es in unserer Welt immer heller wird, weil Menschen gerade durch ihre unterschiedliche Leuchtkraft einander zur Bereicherung werden können. Gott hat uns von Anfang an als eine große Gemeinschaft gesehen- halt als eine Gemeinschaft der unzähligen „Tropfen“- einer für alle- alle für einen.
Leider ging sein Plan nicht in Erfüllung, weil wir prima darauf trainiert wurden, unsere Einzigartigkeit erst gar nicht zum Ausdruck zu bringen, um stattdessen das zu tun, zu sein, was alle so machen. Ist aber nicht Sinn unseres Lebens! Wir sind nicht hier, um nach äußeren Plänen zu funktionieren. Wir sind hier, um genau das zum Ausdruck zu bringen, was so richtig niemals seine Anerkennung fand:
Das Einfache, Weiche, Sanfte, Menschliche, Verletzliche
,Liebevolle, Ehrliche, Zärtliche, Natürliche, Unperfekte, ja, fast
Unschuldige gewinnt die Oberhand und jeder Gedanke von Perfektion,
Selbstdarstellung, Leistungszwang, Besitztum verliert an Wertigkeit!
Angesichts dessen führte ich mir vor Augen, dass es sich
allemal lohnt, all den Schmerz, jede Problemsituation auf sich zu nehmen, denn
alles wird nur geschehen, muss!!! geschehen, damit wir dieses große Ziel der
Erkenntnis erreichen. Und das ist etwas für alle Ewigkeit- frei von Sorgen,
frei von Angst, frei von jedem Gefühl des Mangels, weil wir erkennen: Die ganze
Fülle, die ich immer ersehnte- sie ist ja IN MIR!. Das kann uns dann niemand
mehr nehmen! Dann sind wir endlich frei und verstehen, warum uns diese Freiheit
in einer Welt wie dieser niemals möglich war. Diese Welt hat uns und unseren
Seelen Fesseln angelegt und versucht es immer noch, denn als Teil der Masse
sind wir ja auch besser zu führen und zu manipulieren! Nur- diese Führung führt
uns immer weiter von uns selbst weg! Doch der Umstand interessiert nicht,
ebenso wenig wie die Folgeerscheinungen der psychischen wie körperlichen
Krankheiten. Wie soll denn der Mensch gesund bleiben, wenn er gegen seine
eigenen Seelenwahrheiten anleben muss????? Ist es ein Wunder, wenn die Seele
ihren Hilfeschrei ausstößt und bei Ignoranz dann den Körper um Mithilfe bittet?
Nur- das Fatale ist: Mit diesen Defiziten und Beschwerden
lässt sich auch noch gutes Geld verdienen!
An dieser Stelle atmet ein Mensch wie ich voller Dankbarkeit
auf mit den Worten:
Wie gut, dass wir Gott haben, der uns irgendwann von diesen
Fesseln befreit!
Und außerdem und sowieso:
Wir werden uns Gott niemals entziehen können, denn unser
ganzes Leben folgt seinem Plan und wird IMMER „nur“ darauf ausgerichtet sein,
dass jeder von uns eines Tages nach ganz viel Vorbeileben in seine
Seelenschönheit zurückkehrt. Ich sag so oft: Keiner von uns ist oder war jemals
ein Opfer seiner persönlichen Umstände, seines erfahrenen Schmerzes, seiner
Entbehrungen, Enttäuschungen- denn ALLES hat in Gottes Augen von jeher seinen
Sinn in sich getragen.
Es war sehr hilfreich, mich etwas intensiver mit Gott auseinanderzusetzen, um in etwa zu
erahnen, welche Haltungen ihm zuzuordnen sind. Er ist ja nicht nur voller bedingungsloser
Liebe, sondern extrem darauf bedacht, dass jeder von uns ein Leben in
unsagbarer Fülle erhält. Und hier macht Gott keine halben Sachen, sondern
leitet uns an, die Messlatte so hoch wie möglich zu legen. Ich könnte auch
sagen: Er will nur das Allerbeste für uns- denn so war es von Anfang an gedacht. Doch mir wurde auf
meinem Weg eines klar: Um dieses „Beste“ im Leben zu erlangen, müssen wir mit
Ernsthaftigkeit, Geduld und ganz viel Vertrauen unterwegs sein, denn Gott
verlangt unseren Gehorsam und wird uns dementsprechend immer wieder prüfen.
Es gibt nun mal keinen Fahrstuhl ins Glück- da will eine
Treppe mit zig Stufen überwunden werden. Klar, in unserer schnelllebigen
Knopfdruckgesellschaft ist das eine große Herausforderung- schließlich
muss ja alles schnell, schnell gehen und
Wünsche sind dafür da, umgehend erfüllt zu werden! Doch wer mit Gott unterwegs
ist, der merkt, dass Gott einen ganz eigenen Zeitplan hat und seine ganz
eigenen Handlungsweisen. Verstehen werden wir sie nie, aber annehmen müssen wir
es, in dem Vertrauen, dass Gott schon weiß, was er tut.
Gott schenkt uns die einmalige Chance, ein ganz neuer Mensch
zu werden!
Dafür dürfen wir uns
unterwegs immer vor Augen führen, wer oder was da auf uns wartet, wenn wir uns
der mühseligen Kraxelei verschreiben. So ein Leben haben wir nämlich noch nicht
kennenlernen dürfen. Weil es halt etwas
Besonderes ist, verlangt es auch nach der Bereitschaft, eine Stufe nach der
anderen zu gehen, um Schritt für Schritt
unser altes Denken und Handeln, unser Bewusstsein zu verändern.
Als ein allwissender Gott hat er natürlich mitbekommen, wie ziellos wir im „alten“ Leben
herumlaufen- immer auf der sinnlosen Suche nach diesem Glück im Außen, immer
auf Kompromisse angewiesen, um unsere Not ein bisschen erträglicher zu machen. Klar, man könnte sich fragen, warum er uns in
dieser Irre herumlaufen lässt…..doch wie die gut situierten Männer von oben
muss wohl ein jeder diese Erfahrungen
machen, um überhaupt eines Tages zum Umdenken bereit zu sein. Zum Beispiel
fügte einer der erfolgsverwöhnten Männer seinen Ausführungen folgende
Erkenntnis zu:
„Eines Tages stellte ich fest, dass kein äußerer Erfolg jemals
etwas über die Wertigkeit meines Menschseins aussagen wird.“
Mit dieser Aussage war er fündig geworden, was eine völlig
überholte Überzeugung aus der Kindheit betraf. Hat man uns nicht von Beginn an
in dem trügerischen Glauben gelassen: Stell was auf die Beine- werde etwas
Gescheites- sichere dir einen guten Platz auf der Karriereleiter- dann bist du
auch wertvoll!?
Was für ein Irrglaube! Der Wert eines Menschen ergibt sich
allein aus der Tatsache, dass er auf der Welt ist! Punkt- aus- das ist die
ganze Wahrheit. Dafür braucht man nichts zu tun, nichts zu sein und schon gar
nichts zu haben! Und ich denke, würden wir diese Wahrheit vorbehaltlos annehmen
und jedem Menschen zusprechen- unser Miteinander wäre um Einiges entspannter,
denn niemand müsste sich abstrampeln, um seinen Wert zu präsentieren.
Ich kann es drehen und wenden, wie ich will: Die Maßstäbe
Gottes stehen absolut im Gegensatz zu denen der weltlichen Welt! Darum kann es
uns auch nicht erspart bleiben, dass wir uns der alten Verstandeshäute
entledigen, denn wenn alles abgefallen
ist, bleibt nur noch die reine Essenz unseres Seins übrig. Und die trägt den
Namen: einzigartige innere Schönheit-
von Gott so gewollt und nicht anders!
Wer in Gottes Welt
daheim ist, der wird der gängigen Welt automatisch den Rücken kehren, weil man
mit diesen völlig überholten Lebenswahrheiten nichts mehr anzufangen weiß und
zudem nach und nach spürt: Dieses so andere Leben trägt viel mehr Fülle in
sich, spricht von Geborgenheit, Frieden, Gelassenheit, Freude und vor allen
Dingen: Es meint ENDLICH MICH und das sogar in meiner schwächsten,
unvollkommensten Ausgabe des Menschseins. Hier darf ich Fehler machen,
unperfekt sein, traurig, müde, von meinen alten Wunden gezeichnet- und werde
trotzdem ohne Wenn und Aber geliebt! Welche Last fällt da ab! Man kann frohen
Mutes einfach so sein, wie man ist, wie man sich gerade fühlt und ALLES ist in
Ordnung so!
Ja, ich darf sogar darauf vertrauen, dass Gott mich von
meinen alten Schuldgefühlen befreit und zwar so rigoros, dass er sie auf
Nimmerwiedersehen wegwischt. Gott möchte nämlich nicht, dass wir uns bis zum
letzten Tage ständig aufs Neue selbst anklagen oder gar minderwertig fühlen.
Wir alle haben im Laufe des Lebens unsere Fehler gemacht- dafür sind wir halt
„nur“ Mensch und ich denke, vieles ist uns widerfahren, weil wir es in der
damaligen Situation einfach nicht besser wissen konnten. Mir gings jedenfalls
so.
Mir fällt hier gerade
ein passender Hinweis ein:
Willst du wissen, wie
überaus wertvoll du bist? Dann frag mal Gott- er gibt dir die Antwort!
Schließlich ist Gott die vollkommene Liebe- er hat uns nach
seinem Bilde erschaffen und genau so
möchte er uns auch erfahren, egal, was wir tun, egal, wo wir uns aufhalten
Irgendwann wurde mir klar, dass die zumeist müde belächelten
Grundwerte wie Verständnis, Vertrauen, Mitgefühl, Ehrlichkeit, Toleranz,
Empathie, Vergebung usw. nichts darstellen, was unter den Tisch gekehrt werden
kann. Im Gegenteil! Für ein mitmenschliches ausgewogenes Miteinander sind diese
Werte die Basis- ohne geht’s gar nicht! Egal, in welchen Lebensbereichen wir
uns befinden- immer brauchen wir einen fruchtbaren Boden, bzw. diese gesunden
Samen, damit sich eine gesunde Frucht daraus entwickeln kann.
Leider wurde dieser Wahrheit von jeher weit weniger Wert
zugemessen, als allem anderen. Vom rein Menschlichen her tragen wir aber gerade
diese Bedürfnisse in uns. Jeder will
sich verstanden fühlen, jeder braucht ein offenes Ohr, ein mitfühlendes Herz,
einen Freund in der Not- eine Umarmung im Schmerz-eine Schulter zum Anlehnen,
ein gutes Wort in dunklen Zeiten- doch hat man uns in dieser Hinsicht die
Grundlage überhaupt mitgegeben- VOR allem Anderen? Die Antwort dürfte auf der
Hand liegen, wenn ich mir vor Augen führe, dass die „Liebe“ zur Macht, zum Geld,
zum Profit - der Schönheit der Liebe von
jeher eine Abfuhr erteilte.
Aber wie betont:
Es gibt kein
erfülltes Leben, wenn wir in der falschen Richtung unterwegs sind und
uns nach Prioritäten ausrichten, die den
Bedürfnissen unseres natürlichen- ich sag bewusst -bedürftigen Menschseins nicht gerecht werden. Tja, wer
vermag uns da herauszuholen? Vielleicht die gängige Welt, die uns tagaus-
tagein erzählt, was wir tun, haben müssen, um den Mangel auszugleichen- der ja
im Grunde gar nicht vorhanden ist? Leider verschweigt sie uns, dass die
wertvollsten Dinge im Leben jene sind, die aus dem Herzen kommen und im Zeichen
der Liebe, bzw. Mitmenschlichkeit stehen. Nun ja, an ihnen ist nichts zu
verdienen- wäre darum ganz schön dumm, uns mit dieser Wahrheit vertraut zu
machen!? Dann doch lieber super teure Konsumartikel, ein sich immer wieder
verändernder Trend, damit die Kassen auch tüchtig klingeln…
Haben wir uns schon mal vor Augen geführt, dass der moderne
gesellschaftliche Trend einen ganz bestimmten Aufforderungscharakter besitzt?
Er heißt: Erkauf , erarbeite dir deinen Wert- kauf dich glücklich- kauf dich
frei…. und auf eines dürfen wir vertrauen:
unser verführerisches Scheinparadies hält genug für uns bereit,
damit wir dieser Haltung auch treu bleiben können.
Ich erinnere mich an eine kleine Geschichte, in der über
einen Dialog zwischen Mutter und Tochter erzählt wird. Die Mutter ist sichtlich
verärgert, denn sie kann die Unzufriedenheit ihrer Tochter nicht
nachvollziehen. „Mein Kind“, sagt sie „ du kannst dich doch wahrlich nicht
beklagen. Dir geht es doch viel besser als deinen Schulkameraden- ich kauf dir
alles, was es an Neuheiten gibt und du ziehst ein langes Gesicht. Sei doch mal
dankbar für das, was ich für dich tue!“
Daraufhin stellt das Kind nur eine Frage:
„Und was ist mit Liebe, Mama?“
Ich glaub, diese Frage dürfen wir uns auf eine große Fahne
schreiben und mit dieser Tag für Tag durch unsere fortschrittliche moderne Welt
ziehen……in der Hoffnung, dass wir unsere Antworten finden- Antworten, die nicht
unseren Verstand, aber dafür unser sehnsüchtiges Herz erreichen, denn ohne
Liebe, da ist ALLES – NICHTS!
*Linda*