Wenn du siebenmal fällst, dann stehe achtmal auf….
Entkräftet zeigst du
mir die blutenden Wunden,
entstellende Narben
vergangener Zeit.
Fühlst dich vom Leben
betrogen, geschunden,
bist zum Kampf nicht
mehr bereit.
Mein starker Krieger,
ich glaube an dich-
an deine Kraft und
den Willen zu siegen.
Komm, geh noch einmal
aufs Schlachtfeld hinaus-
steh auf- lass dich
nicht unterkriegen.
Linda
Diese Zeilen verfasste ich in einer ganz bestimmten Phase
meines Lebens. Wieder einmal hatte mich das Leben zu Boden geworfen, denn ich
stand vor den Trümmern meiner Ehe, in die ich einst so viel Hoffnung gesteckt
hatte! Meinen Worten, die ich im Nachhinein niederschrieb ist zu entnehmen,
dass sie quasi einem Selbstgespräch glichen……als wollte ich mich motivieren, auch
diesmal bloß nicht aufzugeben, auch wenn mein Leben wieder einmal einem
Schlachtfeld glich.
Ja, ohne Frage, seit der Jugend war ich eher als so eine Art
Kriegerin unterwegs, ständig in der Annahme, mich gegen dieses ungerechte Leben
mit seinen Schicksalseinschnitten zur Wehr setzen zu müssen. Von daher nahm ich
all meine Kraft zusammen, um mir zu sagen: Ich bin zwar jetzt zum siebten Male
gefallen, aber ich will nicht liegenbleiben- drum stehe ich ein achtes Mal auf.
Leben, du bezwingst mich nicht!
Viele Jahre sind seitdem vergangen und die Einstellung zum
Leben hat sich grundlegend verändert. Irgendwann, da begriff ich nämlich eines:
Unser Leben ist nicht unser Gegner- es fordert uns nicht bis aufs Blut heraus,
um uns zu besiegen, bzw. böse mitzuspielen. Im Gegenteil! Leben ist zu jeder
Zeit darum bemüht, uns Schritt für Schritt, Erfahrung für Erfahrung auf die
Sonnenseite zu ziehen.
Stellen wir uns hinsichtlich dessen die Frage, warum es so weh tun muss……hab ich für mich mittlerweile
die Antwort gefunden. Schmerz war bei immer ein Zeichen, dass ich etwas lebte,
was mit meinen eigentlichen Bedürfnissen nicht im Einklang stand. Dieser
gefühlte Krieg war nichts mehr als ein Gebilde aus lauter unfruchtbaren
Gedanken, alten Glaubensmustern und überholten Überzeugungen. Ich war viel zu
doll mit meinem Verstand unterwegs , statt mich auf das zu besinnen, was der
Seele gut getan hätte.
Mit Sicherheit wars keine prickelnde Erkenntnis, nach vielen
Jahren der Partnerschaft festzustellen, dass unsere Liebe reinweg gar nichts
mit dem Wesen der wahren, sich verschenkenden Liebe zu tun hatte. Doch es kann uns im Grunde
gar nichts Besseres widerfahren, als das Licht der Erkenntnis ins Dunkel zu
bringen, denn was dem Licht ausgesetzt wird, wird selbst zum Licht. Und darum
geht es, gerade in einer Zeit wie dieser.
Alles wird erkannt,
sobald es dem Licht ausgesetzt wird
und was immer dem Licht ausgesetzt wird,
wird selbst zum Licht.
Von unbekannt
Soll ich mal ganz radikal sagen, was der Bewusstseinswandel
dieser Zeit mit sich bringt? ALLES, was wir leben, für gut und richtig heißen,
aber nicht auf der Basis der Liebe, Wahrheit und Echtheit aufgebaut ist, wird
früher oder später zum Scheitern verurteilt sein. Und genau das ist unser
großes Seelenglück! Warum sollen wir z. B.in Partnerschaften ausharren, in
denen die wahre Liebe nicht zugegen ist? Was tun wir unseren sensiblen
liebeshungrigen Seelen damit an? Sind sie nicht schon verletzt genug?
Eine Scheidung, wie auch ich sie erlebte, ist heutzutage
keine Schande mehr. Ich nehme nämlich an, dass viele andere Menschen , so wie
auch ich damals, aus der völlig falschen Motivation heraus den Bund fürs Leben schlossen. Nicht unser
Verstand sucht ein Zuhaus, sondern unsere verletzte Seele, das macht den
Unterschied aus!
Viel besser wäre es, wir würden uns sagen:
Jetzt fülle ich mein Dasein nur noch mit Dingen,
die mich daran erinnern,
wie schön es ist,
dass ich hier auf der Welt bin!
Ich wähle nur noch das,
was mich innendrin glücklich macht.
Meine Seele kann endlich in ihren schönsten Farben erblühen-
manchmal gelingt es ihr sogar zu fliegen……
und ich weiß endlich, was es heißt,
aus ganzer Seele zu lieben und geliebt zu werden!
Doch um in dieses Erleben zu kommen, müssen wir unterwegs
bleiben…….am besten mit ganz viel Hoffnung und Vertrauen in ein durchaus
liebevolles Leben. Ich sage nicht, dass der Weg leicht ist, aber er lohnt sich
allemal. Von daher ist auch zu verstehen, wenn es da heißt:
Bitte nicht um eine leichte Bürde- bitte um einen starken Rücken, ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Bitte nicht um eine leichte Bürde- bitte um einen starken Rücken, ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Der Weg will nun mal gegangen sein, aber es ist so wichtig,
dass wir unsere Reiselust nicht verlieren. Und wenn wir dann das siebte Mal
hingefallen sind, dann gibt’s halt ein achtes Aufstehen, weil wir erspüren,
dass auf uns alle ein wunderschönes Ziel wartet.
Nein, meine Worte stehen gewiss nicht im Einklang mit den
Lehren dieser oberflächlichen Welt- in der sich Wünsche spontan erfüllen-
nichts soll weh tun, nichts soll beschwerlich sein. Doch das ist nicht das
Leben! Leben ist Herausforderung- Leben beschert Wüstenzeiten- chaosähnliche
Zustände- dunkelste Nächte-dürre Zeiten……doch nichts davon wird jemals umsonst
sein.
Eines dürfen wir uns immer sagen: Alles, was wirklich
kostbar ist im Leben, das gibt es nicht auf die Schnelle- alles Wertvolle braucht seine ganz eigene Zeit
zum Wachsen, Erblühen und Fruchtbringen. Doch wenn es dann herangewachsen ist,
dann ist es etwas für alle Ewigkeit, weil es durch seine starken Wurzeln
verankert ist.
*Linda*