Mittwoch, 6. Februar 2019

eine Welt, wie sie mir gefällt







Eine Welt, wie sie mir gefällt….

Jeden Tag frag ich mich aufs Neue, warum  diese eine Sprücheseite einen unerklärlichen Reiz auf mich ausübt….obwohl die Antwort genau dort verborgen ist! Unzählige Menschen haben sich dort mit ihren Gedanken verewigt: Gedanken über sich selbst, über den Sinn und Unsinn ihres Lebens- über ihre Sehnsüchte- Gedanken hinsichtlich einer Welt, die nicht in ihrem Sinne zu sein scheint. Würde ich ein Fazit ziehen, dann könnte ich sagen: Hier  ist ein Ort, an dem nichts als die nackte unverblümte Wahrheit zur Sprache kommt, wo die Möglichkeit besteht, der Unzufriedenheit, dem Frust, der Hilflosigkeit  endlich mal genügend Raum zu schenken.

Da ich klare Aussagen über alles liebe……da war zum Beispiel folgende:

„Tür auf: Huch, die Welt! Tür zu!“

Eine ganz spezielle Wahrheit  hat mir besonders gefallen:

„Unsere Seele kann ohne Liebe  nicht leben.
Sie braucht unbedingt etwas,
was sie lieb haben kann,
denn sie ist aus Liebe geschaffen.“

Da ich weiß, dass ein glückliches Leben  allein vom Seelenwohl abhängt, messe ich dieser These allerhöchste Bedeutung zu! Es kann und darf nichts Wichtigeres im Leben geben, als alles dafür zu tun, dass es unserer Seele in jedem Moment gut geht und  ihre Bedürfnisse mit Achtsamkeit erfüllt werden. Sonst kann nämlich Folgendes eintreten:

„Schlimm ist, wenn du von außen strahlst
und keiner merkt,
wie du innerlich einfach tot bist.“

Ich glaub nämlich, dass dieser tragische Zustand in einer Welt wie dieser zur Normalität geworden ist: lachende Gesichter, immerglückliche Menschen, denen nie etwas weh tut….die immer gut drauf sind, die scheinbar alles im Griff haben……doch wie es IN IHNEN ausschaut, das bleibt ein großes Fragezeichen. Nur- auf die Dauer wirkt sich so ein Zustand auf die Gesundheit aus, denn wer sein Innenleben verleugnet, der verleugnet sich selbst. Das kann einfach nicht gut gehen, ohne dass die Psyche oder Körper gewaltigen Schaden nehmen.

Hier spreche ich aus persönlicher Erfahrung und darf mich glücklich schätzen, zwar sehr spät, aber dennoch die Kurve bekommen zu haben, um  meiner Seele all das zu geben, was sie über Jahrzehnte entbehren musste. Ja, es wird im Leben vieler Menschen ein ganz gewisser Zeitpunkt kommen, bei dem wir erkennen:

Wir haben zwei Leben:

„Das zweite beginnt,
wenn wir realisieren,
dass wir nur ein Leben haben
und die Verantwortung für dieses zweite Leben
allein bei uns selbst liegt.“



Ja, es gibt wahrlich ein zweites Leben, verbunden mit einer völlig anderen Lebensanschauung. Wer sich einmal voll und ganz den tiefen Seelenbedürfnissen hingegeben hat, der dreht der alten Welt mit ihren „Wahrheiten“ den Rücken zu, weil der Aufenthalt in ihr einfach nicht mehr  zu verantworten ist. So lange dort der Verstand sein Unwesen treibt, wird sich eine Seele niemals heimisch fühlen, denn schließlich gibt’s da keine wahre  Liebe! Was soll sie dann dort, wo sie doch die Liebeserfahrung braucht wie ihr tägliches Brot? Eigentlich ist dies ein sehr bedauernswerter Zustand. Schließlich sahen wir die oberflächliche Welt von Kindheit an immer als unsere Heimat an….und nun- werden wir jetzt heimatlos?

Nein- das ist ja die frohe Botschaft! Auf uns alle wartet ein  Leben in einer bisher unbekannten Dimension. Wer sich diesem verschreibt, wird zum ersten Mal ein echtes Heimatgefühl verspüren. Es besteht die Möglichkeit, uns selbst wieder nah zu sein, uns bis in die letzte Faser unseres natürlichen Menschseins zu spüren.

Da gibt’s keine Verleugnung unserer selbst mehr- im Gegenteil- da strahlen wir voller Freude und Zufriedenheit, weil wir endlich ganz wir selbst sein dürfen! Übrigens bin ich der festen Überzeugung, dass sich dann die Zahl der psychischen Erkrankungen rapide senkt und so manche körperliche Beschwerden sich für alle Zeiten verabschieden. Der Grund: Wir sind endlich angekommen- in uns selbst- dem Ort, der uns den ersehnten inneren Frieden beschert.

Ja, es ist ein langer mühsamer Weg dorthin, denn es wird immer ein gewisses Maß an Dunkelheit erforderlich sein, um irgendwann die Sterne zu sehen! Aber das Ganze ist es wert, weil wir bis zum Lebensende glücklich und erfüllt leben. Eines ist mir sehr bewusst geworden: Ein Schmetterling gerät nie mehr in die Gefahr, jemals wieder eine Raupe zu werden! Haben wir uns einmal aus dem Kokon befreit, dann ist das eine Freiheit für immer!

Dann begreift man eine Wahrheit: Ich bin zwar ein Teil dieser Welt, doch besitze die Freiheit, mein Leben völlig anders zu gestalten! Hat was von der Pippi -Langstrumpf- Haltung:

„Mach dir doch die Welt (ein Leben), wie sie/ es dir gefällt!“

Was spricht eigentlich dagegen? Haben wir uns das schon einmal gefragt? Wir müssen nur wissen, wonach wir uns ausstrecken- was für uns höchste Priorität haben soll- welche Inhalte, Werte, Überzeugungen unser persönliches Dasein kennzeichnen sollen. Und hier wird uns die innere Stimme der beste Ratgeber sein! Dann geht es nämlich nicht mehr um die Frage: Was muss ich tun, wie muss ich sein, was muss ich haben, um Anderen zu gefallen?! Nein- dann zählt nur noch: Was muss ich tun, um mir allein zu gefallen, damit es sich IN MIR zu jeder Zeit schön, beziehungsweise lebendig  anfühlt?


Jeder Mut zum Anderssein wird belohnt, denn das ist die neue Freiheit des Seins! Wir dürfen begreifen: Anders zu sein und sich auch so zu zeigen, tut der Seele  gut und beschert  ein wunderschönes Lebensgefühl. Ist in dieser oberflächlichen Welt auch kein Platz für andersartige Menschen- in unserer „neuen“ eigenen Welt, da darf sich jeder so zeigen, wie er nun mal geartet ist- da darf man sogar schwach, unperfekt, chaotisch, fehlerhaft sein und wird dennoch in seiner unantastbaren Würde geachtet und geliebt.

Ich weiß auch, warum das so prima klappt: Im „neuen“ Leben, da gedeiht jedes Miteinander ausschließlich auf dem Boden der bedingungsfreien Liebe. Da besteht für Streit, Gewalt, Machtgehabe, Diskriminierung, Neid, Lüge, Lästerei, Heuchelei überhaupt kein Anlass mehr! Im Gegenteil, da ist sehr viel Raum für Toleranz, Verständnis und Mitgefühl. Diese Form der Liebe sieht nicht auf das, was uns voneinander trennt, sondern auf das, was uns verbindet. Und das ist eine ganze Menge, denn wir sind nicht allzu weit voneinander entfernt. Wir sind halt alle „nur“ menschliche Menschen.

„Wer zueinander steht,
kann miteinander wachsen.“

„Einander gut tun,
das reicht schon.“


Ich denke, dass dieser bestehende Bewusstseinswandel Menschen mehr oder minder vor eine ganz bestimmte Frage stellt: Warum bin eigentlich hier auf der Erde? Kann es der Sinn sein, sich zu verbiegen, um Anderen zu gefallen, um ihre Anerkennung zu bekommen? Was bleibt denn am Ende davon übrig? Nichts, für das es sich zu leben lohnt. Ist es nicht viel wichtiger, sich darauf zu konzentrieren, die schönste Version von sich selbst zu kreieren und das Leben anzustreben, das von einer  Langzeitqualität spricht?

Ohne Frage dürfen wir dankbar sein, wenn sich unser Bewusstsein wandelt, weil wir endlich erkennen, was im Leben wirklich zählt. Kinder sind uns da  ein ganzes Stück voraus. Sie erklären uns den Sinn von Leben besser, als jeder Wissenschaftler. Kinder haben uns nämlich eins voraus: Für sie steht die Liebe wie selbstverständlich im Mittelpunkt- die Liebe zu allem, was sie umgibt. Kinder leben so wunderschön aus ihrer natürlichen Quelle des Seins.


Da kann man sich eine Menge abgucken und wünscht sich ganz von allein, diesem schrecklich nüchternen „ schwarz- weiß“ Erwachsensein zu entsagen. Ich weiß nur: Als wir Kinder früher zusammen spielten- da war es nur wichtig, dass wir zusammen Spaß hatten- mehr Bedingungen gabs nicht. Was spielte es für eine Rolle, ob  jemand reiche Eltern  oder eine andere Kultur hatte-  war uninteressant, bis uns die großen vernünftigen Erwachsenen das Gegenteil lehrten.

Ich weiß nur eines: Wir können froh und dankbar sein, dass uns irgendwann im Leben diese nicht zu stillende Sehnsucht einholt. Sehnsucht  nach einem Leben, das viel gemeinsam hat mit unseren Kindheitsgefühlen. Es ist schlichtweg die gefühlte Sehnsucht nach uns selbst!

Irgendwann hab ich mir jedenfalls gesagt: Wenn mein Leben schon von Kindheit an so schmerzdurchzogen daherkam- wenn es so viel von mir abverlangte, dann will ich es auch gut nutzen, indem ich das Bestmögliche aus meinen Erfahrungen mache. Ich will nicht umsonst gelitten haben und von dieser Erde gehen, ohne alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Ich will endlich IN MIR ankommen und spüren, was es heißt, den inneren Frieden zu finden.

Klar tut es weh, sich im Nachhinein eingestehen zu müssen, sehr viele falsche Entscheidungen getroffen zu haben- Entscheidungen, die eine Selbstverleugnung mit sich brachten. Aber egal, ich hab mir vergeben, weil ich spürte: Es gibt immer die Möglichkeit der Veränderung, jeden Tag aufs Neue. Ich muss es mir nur wert sein und vor Augen führen:

Jeder besitzt die uneingeschränkte Freiheit zu sagen:

„Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!“



*Linda*

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